Der Kampfmittelräumdienst der Hamburger Feuerwehr hat 2012 mehr als doppelt soviele Weltkriegsbomben und Altmunition entschärft wie im Jahr zuvor. Nach Informationen des NDR Fernsehens lag das Gesamtgewicht der sichergestellten Kampfmittel im vergangenen Jahr bei 8,2 Tonnen. Im Jahr zuvor waren es nur 3,5 Tonnen.

Mehr Bauarbeiten in Wilhelmsburg

Ein Grund für den Anstieg ist unter anderem die verstärkte Bautätigkeit, zum Beispiel in Wilhelmsburg, wo zahlreiche Projekte für die Internationale Bauausstellung (IBA) und die Internationale Gartenschau (IGS) entstehen. Im schlickigen Untergrund der Elbinsel werden viele Blindgänger entdeckt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Industriestandort massiv bombardiert. Entsprechend hoch ist die Zahl der Fliegerbomben, die nicht detoniert sind.

Noch mehr als 3.000 Blindgänger vermutet

Wie das NDR Fernsehen berichtete, wogen 20 der gefundenen Blindgänger mehr als 50 Kilogramm und gehörten damit zu den großen Sprengbomben. Die Entschärfungsmethoden und damit auch die Bearbeitungszeiten haben sich deutlich verbessert. Mithilfe eines Wasserschneidegeräts können per Hochdruckwasserstrahl die gefährlichen Zünder in wenigen Minuten aus den Bombenkörpern herausgefräst werden. Nur noch selten müssen die Sprengmeister zu Zange, Hammer und Meisel greifen. In Hamburg werden noch etwa 3.000 Blindgänger vermutet. Ihre Entschärfung wird noch Jahrzehnte dauern.