Ein 48-Jähriger hat in Detroit die Leiche seines Vaters aus der Leichenhalle eines Friedhofs gestohlen. Er wollte mit Gebeten den Verstorbenen auferstehen lassen.
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© APVincent Bright
Der Geist ist gläubig, aber das Fleisch ist schwach. So könnte das Fazit eines kuriosen Falls in den USA lauten: Vincent Bright wurde verhaftet, nachdem die Polizei von Detroit die Leiche seines Vaters in der Kühltruhe des 48-Jährigen gefunden hatte. Die Überreste des mit 93 Jahren verstorbenen Clarence Bright waren am Montag plötzlich aus der Leichenhalle des Gethsemane Friedhofs verschwunden. Ein Tipp aus dem Verwandtenkreis führte die Ermittler rasch zu Sohn Vincent.

Wie sich herausstellte, war die Mutter des Mannes auch vor Kurzem verstorben. Den Tod des Vaters konnte Vincent Bright offenbar nicht mehr verkraften. Er holte mit einem Komplizen seinen toten Vater zu sich, in der Hoffnung, er könne ihn mit Gebeten auferstehen lassen. «Er wollte nicht von seinem Vater getrennt werden», erklärte Polizeisprecher Harold Rochon.

Psychische Probleme waren bekannt

«Das ist kein gewöhnlicher Fall», erklärte Brights Pflichtanwalt Gerald Karafa gegenüber Detroit Free Press. Mit seinem Mandanten habe er noch nicht gesprochen, er geht aber davon aus, dass der Mann «stark, stark, stark verwirrt ist». Vincent Bright sei sehr religiös und habe auf ein Wunder gehofft, so Karafa weiter.

Die Nachbarn des Verstorbenen sind von der Tat des Sohnes sehr überrascht: «Wir wussten, dass er einige psychische Probleme hat, ahnten aber nicht, dass er zu so etwas fähig sein könnte.» Dem 48-Jährigen drohen nun wegen der Leichenexhumierung bis zu zehn Jahre Haft. Am Freitag wurde er gegen eine Kaution von 75'000 Dollar wieder auf freien Fuss gesetzt.

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