Windkraftbetreiber bekämpfen Widerstand der Bürger offenbar mit unlauteren Methoden. Ein Referent hat in einem Seminar des Bundesverbands Windenergie (BWE) „Dirty Tricks" empfohlen. Man solle ruhig auch mal mit „Kanonen auf Spatzen schießen“.
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© Reimer Stecher
Windkraftbetreiber diskutieren offenbar, den Widerstand von Bürgerinitiativen gegen Windräder mit zweifelhaften Methoden zu überwinden. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins FOCUS soll ein Referent in einem Seminar des Bundesverbands Windenergie (BWE) „Dirty Tricks" empfohlen haben.

Die BWE-Veranstaltung mit dem Titel „Wen muss ich mir zum Freund machen?“ schulte Unternehmen im Umgang mit Gegnern. Im Krieg und in der Liebe sei „alles erlaubt“, so der PR-Mann aus der Branche. „Wenn Sie einen Wahlkampf führen, wenn Sie um Akzeptanz kämpfen gegen eine Bürgerinitiative, dann ist das ein Krieg, und da müssen Sie auch keine Scheu davor haben, dass Sie zu unlauteren Mitteln greifen“, sagte der Referent angeblich den 20 Zuhörern. Man solle ruhig auch mal mit „Kanonen auf Spatzen schießen“.


FOCUS hatte bereits über ein anderes BWE-Seminar berichtet, das darüber aufklärte, wie Naturschutz ausgetrickst werden könne und Kommunen in Schach gehalten werden sollten.


Dass unter dem Dach des BWE offenbar zu schmutzigen Tricks aufgerufen wird, kommentierte der Verband auf FOCUS-Nachfrage nicht. Stattdessen beteuerte ein Sprecher auf FOCUS-Nachfrage, der BWE stehe für einen offenen, konstruktiven und transparenten Dialog mit Bürgern und auch Bürgerinitiativen. Akzeptanz sei ein zentrales Thema, „da die Energiewende nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort machbar ist“. Der Vortrag habe sich genau in diesem Rahmen bewegt. Der Referent stritt die Zitate ab.