israelischer Kampfjet
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War ein Waffenkonvoi oder ein Militärkomplex in Syrien Ziel israelischer Bomben? Nach US-Angaben griffen Kampfjets beides an. Weitere Attacken könnten folgen. Denn Israel hat hierfür die Rückendeckung der USA - und Washington schließt eigene Luftangriffe nicht aus.


Die USA haben nach einem Bericht der US-Zeitschrift Times Magazine Israel grünes Licht für weitere Luftangriffe in Syrien gegeben. Washington sei auch selbst zu solchen Einsätzen in Syrien in der Region von Aleppo bereit, sollten die gegen das Assad-Regime kämpfenden Rebellen versuchen, Massenvernichtungswaffen unter ihre Kontrolle zu bringen, berichteten israelische Medien am Samstag unter Berufung auf die Zeitung weiter. Das Times Magazine zitierte zwei ungenannte westliche Geheimdienstmitarbeiter. Offiziell bestätigt wurden die Angaben nicht.

Die gewöhnlich gut unterrichtete Zeitung Jediot Achronot schrieb außerdem: „Sollten Syrien und die Hisbollah-Milizen (im Südlibanon) die Warnung vor weiteren Waffentransporten von Syrien in den Libanon nicht ernst nehmen, wird der nächste Angriff nicht so glimpflich ausgehen.“ Als Folge könne die gesamte Region in einen offenen gewalttätigen Schlagabtausch gestürzt werden.

Details noch immer unklar

Die Einzelheiten des israelischen Luftangriffs in Syrien liegen noch immer im Dunkeln. Einigkeit herrscht allein darin, dass das Bombardement in der Nacht zu Mittwoch erfolgte. Dann gehen die Angaben auseinander. Syrien und der Iran beschuldigen Israel, ein militärisches Forschungszentrum bei Damaskus angegriffen und dabei zwei Menschen getötet und fünf verletzt zu haben. Die Länder kündigte Vergeltung an.

Aus westlichen Sicherheitskreisen hieß es zunächst, der Angriff habe allein einem Konvoi mit Flugabwehrraketen für die israelfeindliche Hisbollah-Miliz im Südlibanon gegolten. Auch Angriffe auf mehrere Ziele wurden nicht ausgeschlossen. Die israelische Führung schwieg weiter zu den Vorwürfen.

US-Vertreter: Mehrere Ziele in Israel bombardiert

Zuletzt zitierte die Nachrichtenagentur AFP einen US-Regierungsvertreter allerdings mit der Aussage, sowohl ein Konvoi als auch ein nahegelegener Militärkomplex seien bombardiert worden. Auf dem Gelände hätten sich möglicherweise Chemikalien befunden.

Die israelische Regierung hatte sich in der Vergangenheit wiederholt besorgt darüber gezeigt, dass Chemiewaffen aus syrischen Beständen in die Hände der mit der Regierung in Damaskus verbündeten Hisbollah fallen könnten.

Anm.d.Red.: Zunächst war irrtümlich von der britischen Zeitung „The Times“ statt vom „Times Magazine“ die Rede.