Washington - In Boston könnte ein halber Meter Schnee fallen, auch New York könnte der Blizzard treffen. Tausende Flüge wurden bereits gestrichen. Millionen Menschen an der US-Ostküste erwarten einen möglicherweise beispiellosen Super-Schneesturm.

Mit viel Schnee und heftigen Windböen wurde ein heftiger Schneesturm erwartet, der über die Staaten New York und Pennsylvania sowie die Region Neuengland ziehen sollte. Bis zu 60 Zentimeter Neuschnee seien in einigen Regionen möglich und könnten Teile des Landes lahmlegen, warnte der US-Wetterdienst am Freitag in einer Mitteilung.

Tausende Flüge und Zugverbindungen wurden bereits im Vorfeld gestrichen. Auch Flüge aus Deutschland an die Ostküste, etwa von Frankfurt, wurden annulliert.

Viele Schulen blieben geschlossen. Der Höhepunkt des Unwetters wurde für Freitagabend und die Nacht zum Samstag (Ortszeit) erwartet. Am Freitagmorgen fielen bereits die ersten Flocken.

Auch die Millionenmetropole New York könnte von dem Blizzard stark betroffen sein. Die Stadt, die diesen Winter bislang eher wenig Schnee sah, sei aber gut vorbereitet, sagte Bürgermeister Michael Bloomberg.

Der Blizzard, den der TV-Sender Weather Chanel auf den Namen «Nemo» taufte, wird den Vorhersagen zufolge auch über Gegenden hinwegziehen, die im Oktober stark vom Wirbelsturm «Sandy» betroffen waren. Damals starben allein in den USA mehr als 100 Menschen. Der Schneesturm könnte in einigen dieser Regionen an der Ostküste zu neuen Überflutungen führen - den Vorhersagen zufolge allerdings bei weitem nicht so große Schäden anrichten wie «Sandy».

Vor Tankstellen und Supermärkten bildeten sich teils lange Schlangen. «Es ist ein Zirkus hier», sagte Elizabeth Fraser aus der Stadt Reading in Massachusetts dem Lokalsender WHDH. «Die Regale sind leer. Ich glaube, ich habe alle Flaschen Wasser gekauft, die sie noch hatten.»

Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN wurden zunächst rund 3300 Flüge gestrichen. Mehr als 60 US-Flughäfen seien von den Einschränkungen betroffen, meldete die Flugstatus-Webseite «Flight Aware».

Der Bürgermeister der Metropole Boston (Massachusetts) ordnete an, dass ab Freitagnachmittag keine Fahrzeuge mehr auf den Straßen sein dürften. Auch das öffentliche Nahverkehrssystem soll ab dem Nachmittag stillstehen. Für die Stadt werden bis zu 60 Zentimeter Neuschnee erwartet.

«Wir sind kräftige Neu-Engländer und sind solche Stürme gewohnt, aber ich möchte die Menschen daran erinnern, ihren Verstand zu benutzen und von den Straßen fernzubleiben», sagte Bostons Bürgermeister Thomas Menino.

Die Menschen sollten von zu Hause aus arbeiten, kündigte zudem der Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts an. «Seien Sie gute Nachbarn. Sehen Sie nach den älteren Menschen», sagte er.

Bericht bei «USA Today»

Nationaler Wetterdienst

Bericht CNN

Bericht der «New York Times»

dpa