2015 soll die NASA-Sonde "New Horizons" das System des Zwergplaneten Pluto erreichen und diesen gemeinsam mit seinen bislang fünf bekannten Monden aus bislang unerreichter Nähe erkunden. Während erst im vergangenen Jahr zwei weitere Monde (P4 und P5) entdeckt wurden (...wir berichteten), vermuten Wissenschaftler nun, dass Pluto noch bis zu zehn weitere Kleinmonde haben könnte. Diese und ihre entsprechend ebenfalls noch unbekannten Umlaufbahnen könnten der Sonde in die Quere kommen.
Pluto und Monde
© Scott Kenyon and Ben Bromley Simulation des Pluto-Charon-Systems (Mitte) mit den vier kleinen Monden P5, Nix, P4 und Hydra und weiteren vorhergesagte Kleinmonde (Illu.). (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.
Cambridge (USA) - Anhand neue Computersimulationen kommen Scott Kenyon vom Smithsonian Astrophysical Observatory (SAO) und Ben Bromley of the University of Utah zu der Einschätzung, dass die Sonde zudem einen ebenfalls noch unentdeckten Trümmergürtel zu vermeiden müsste, der aus Material des Kuipergürtels bestehen könnte. Einen Artikel über ihre Berechnungen haben die Forscher vorab auf "arxiv.org" veröffentlicht.

Aus dieser Scheibe heraus, könnten bis zu zehn weitere Monde von bis zur Größe der bislang bekannten Plutomonde Nix und Hydra, also mit Durchmesser von 10 bis 30 Kilometern entstanden sein.

Aufgrund der geringen Größe wird es jedoch schwer sein, diese Monde noch mit derzeit existierenden Teleskopen, wie etwa dem Weltraumteleskop Hubble, entdecken zu können.

Allerdings könnte die "New Horizons"-Sonde selbst diese potentiellen Hindernisse schon etwa 70 Tage vor der erwarteten Ankunft "sehen" und ihre Flugbahnen analysieren. Die Trümmerscheibe oder ein Ringsystem außerhalb der Umlaufbahn von Hydra selbst, so vermuten die Forscher, werde - so vorhanden - etwas später sichtbar.

- Den Originalartikel finden Sie hier

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Quelle: arxiv.org, cfa.harvard.edu