Bestimmte Formen der Depression könnten mit einem Vitamin-D-Mangel in Verbindung stehen, wie eine neue Studie kanadischer Wissenschaftler ergab.
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»Eine systematische Prüfung und Meta-Analyse von 14 Studien mit insgesamt 31.424 Teilnehmern ergab einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Werten und Depression«, heißt es in der Zusammenfassung der Studie von Forschern der Abteilung für Psychiatrie und Verhaltens-Neurowissenschaften am St. Joseph’s Hospital in Hamilton, Provinz Ontario, in Kanada.

»Betrachtet wurden eine Fallkontrollstudie, zehn Querschnittsstudien und drei Kohortenstudien. Nach den Erkenntnissen der Forscher stand ein niedriger Vitamin-D-Spiegel in Verbindung mit einer Depression; bei niedrigeren Vitamin-D-Werten war die Wahrscheinlichkeit einer Depression erhöht«, heißt es im Summary weiter.

Mehr Vitamin D zur Linderung einer Depression

Bei der Meta-Analyse, die unter Führung von Professor Rebecca Anglin erstellt wurde, wurden sechs bestehende Studiendatenbanken über Depression und Vitamin-D-Werte durchsucht. Die Wissenschaftler fahndeten nach randomisierten kontrollierten Studien, Fallkontrollstudien, Querschnittsstudien und Kohortenstudien über Depressionen, bei denen ein Vitamin-D-Blutwert als mögliche Therapie oder als Risikofaktor in Betracht gezogen wurde.

»Insgesamt deutet die Zusammenfassung aller Analysen auf einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Depression hin«, schlussfolgerten die Forscher.

»Angesichts der Häufigkeit von Vitamin-D-Mangel und Depression würde sich eine Verbindung zwischen beiden erheblich auf das Gesundheitssystem auswirken, insbesondere deshalb, weil eine Ergänzung mit Vitamin D kostengünstig und weitgehend frei von unerwünschten Nebenwirkungen ist«, erklärte das Team. »Die bisher vorliegenden Beobachtungsstudien liefern Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Depression«, aber weitere Forschung sei »dringend erforderlich, um eine Aussage treffen zu können, ob Vitamin D eine Depression verhindern oder bessern kann«.

Die Ergebnisse der Studien bestätigten frühere Resultate, unter anderem die einer Studie, die sich auf die Verbindung zwischen niedrigen Vitamin-D-Werten und Depression bei Frauen konzentriert hatte.

Diese 2012 veröffentlichte Studie hatte ergeben, dass »Frauen mit einer mittelgradigen bis schweren Depression eine deutliche Besserung der Symptome zeigten, nachdem sie wegen des Vitamin-D-Mangels behandelt worden waren«, berichtete ScienceDaily.com unter Hinweis darauf, dass die Ergebnisse der Studie im Juni bei der 94. Jahresversammlung der Endocrine Society in Houston vorgestellt worden waren.

Wie die Autoren der Studie schlussfolgerten, könnte das Beheben des Vitamin-D-Defizits eine Besserung ihrer Depression bewirkt haben, da die Frauen keine Anpassung oder Änderung ihrer antidepressiven Medikamente oder eine Veränderung der Umweltbedingungen, die eine Depression auslösen könnten, vorgenommen hatten.

»Vitamin D könnte auf eine noch genauer zu untersuchende Weise auf die Gemütslage wirken, ein Defizit könnte eine Depression verschlimmern«, erklärte die Endokrinologin Dr. Sonal Pathak vom Bayhealth Medical Center in Dover im US-Bundesstaat Delaware. »Sollte sich die Verbindung bestätigen, kann dies positive Folgen für die Behandlung einer Depression haben.«

Pathak präsentierte die Ergebnisse ihrer Untersuchung von drei Frauen im Alter von 42 bis 66 Jahren, bei denen zuvor eine schwere depressive Störung (auch bekannt als klinische Depression) diagnostiziert worden war. Alle wurden wegen der Depression und zusätzlich entweder wegen eines Typ-2-Diabetes oder einer Schilddrüsenunterfunktion behandelt.

Bei allen drei Frauen besserte sich die Depression durch die Therapie

Da bei allen dreien Risikofaktoren für einen Vitamin-D-Mangel vorlagen - beispielsweise zu geringe Aufnahme von Vitamin D oder mangelndes Sonnenlicht - , wurde bei ihnen ein Bluttest zur Feststellung des Spiegels von 25-Hydroxyvitamin D durchgeführt, der bei allen dreien einen niedrigen Vitamin-D-Wert zwischen 8,9 und 14,5 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) ergab, berichtete Patak. Die Endocrine Society betrachtet Werte von unter 21 ng/ml als Vitamin-D-Defizit, normale Werte liegen bei über 20 ng/ml.

Über einen Zeitraum von acht bis zwölf Wochen erhielten die Frauen Vitamin D oral, die Blutwerte waren danach wieder normal. Nach der Behandlung lagen sie zwischen 32 und 38 ng/ml, wie es im Abstract der Studie heißt.

Alle drei Frauen berichteten über eine deutliche Verbesserung ihrer deprimierten Gemütslage, die mit dem Beck Depression Inventory [die deutsche Adaption ist das Beck-Depressions-Inventar] ermittelt wurde. Nach dem BDI bedeutet ein Punktewert von 0 bis 9 eine minimale Depression, von 10 bis 18 eine milde, von 19 bis 29 eine mittlere und von 30 bis 63 eine schwere Depression.

Eine der Frauen verbesserte sich dank der Vitamin-D-Behandlung von 32 auf 12, eine weitere von 26 auf 8, die dritte fiel von 21 auf 16 zurück, aber auch dieser Wert liegt immer noch im Bereich einer milden Depression.

»Patienten mit einem Depressionsrisiko auf einen Vitamin-D-Mangel zu untersuchen und sie entsprechend zu behandeln, könnte eine einfache und kostengünstige Ergänzung der üblichen Therapien gegen eine Depression darstellen«, erklärte Pathak.


Quellen:

ScienceDaily.com

VitaSearch.com

NaturalNews.com

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