Ein Lebensmittelskandal jagt den nächsten: Schon bei der Panscherei mit Pferdefleisch stand die französische Firma Spanghero im Zentrum der Ermittlungen - nun wurden die Kontrolleure erneut fündig.

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© picture alliance / dpaIn der EU wurden die Vorschriften für Schafsfleisch im Zuge der Rinderseuche BSE und der Schafskrankheit Scrapie verschärft
Schon wieder ein Fall von Lebensmittel-Panscherei: Nach dem Skandal um Pferdefleisch in Fertiggerichten haben die französischen Kontrollbehörden nun auch verbotenes Schafsfleisch bei der Firma Spanghero in Südfrankreich entdeckt.

57 Tonnen unzulässiges Schafsfleisch aus Großbritannien seien gefunden worden, teilten die Staatsanwaltschaft im südfranzösischen Carcassonne und die Regierung in Paris mit.

Die Firma stand bereits beim Pferdefleischskandal im Zentrum, weil ein großer Teil des Fleisches, das in Tiefkühlfertiggerichten europaweit als Rindfleisch verkauft wurde, von Spanghero geliefert worden war.

"Risikomaterial" in Schafsfleisch

Das Schafsfleisch wurde bei Kontrollen infolge des Pferdefleischskandals im Februar bei Spanghero im südfranzösischen Castelnaudary entdeckt. Die Vorschriften für Schafsfleisch waren in der EU im Zuge der Rinderseuche BSE und der Schafskrankheit Scrapie, die vor allem in Großbritannien auftraten, verschärft worden.

Der Staatsanwalt von Carcassonne, Antoine Leroy, hob nun hervor, Schafsfleisch müsse nach den europäischen Vorschriften vom Knochen abgelöst werden. Zudem müsse bestimmtes Risikomaterial entfernt werden.

Nach Angaben des französischen Staatsministers für Lebensmittelfragen, Guillaume Garot, wurde die Justiz eingeschaltet. Alle fraglichen Produkte wie Würste seien zurückgerufen worden.

In den vergangenen Wochen jagte ein Lebensmittelskandal den nächsten. In vielen europäischen Ländern wurde nicht deklariertes Pferdefleisch in Fertigprodukten gefunden. Zudem wurde vor Kurzem bekannt, dass tonnenweise Antibiotika-belastetes Putenfleisch aus Rumänien nach Nordrhein-Westfalen ging.

Anfang des Monats kam heraus, dass Landwirte in mehreren Bundesländern über einen Hamburger Importeur mehr als 10.000 Tonnen Futtermais aus Serbien bekommen hatten. Er war mit dem krebserregenden Schimmelpilz Aflatoxin verseucht.

Mitte Februar schließlich wurde aufgedeckt, dass Millionen Eier aus Freiland- und Bodenhaltung als angebliche Bio-Eier verkauft worden sein sollen.