Der Gold- und Silberpreis stürzt ab, die Internetwährung Bitcoin wird den Bürgern madig gemacht, die Finanzminister sichern sich den dreisten Zugriff auf die Konten der Sparer, Steuererhöhungen werden als Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit gefeiert und die Steueroasen ausgetrocknet. Die Brandstifter sind am Werk - und die Biedermänner schauen zu in der vagen Hoffnung, sie blieben verschont.
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Eines muss man dem Kartell der so genannten Euro-Retter lassen: Die Abzocke der Bürger wird derzeit geradezu generalstabsmäßig vorbereitet. Doch die meisten Betroffenen schauen zu, als beträfen sie die geplanten Raubzüge gar nicht. Ja, sie begrüßen sogar manche Ankündigungen als Beitrag zur »sozialen Gerechtigkeit«. Das ganze Szenario wirkt dadurch surreal und erinnert an Max Frischs Drama Biedermann und die Brandstifter. Die Biedermänner (Bürger) nehmen die Brandstifter (Abzocker) in ihr Haus auf, obwohl von Anfang an klar ist, dass sie es anzünden (die Ersparnisse abkassieren) werden.

Derzeit sieht das Drehbuch vor, das Vertrauen in Alternativen zum Papiergeld zu zerstören. Notenbanken, führende Finanzkonzerne wie "Goldman Sachs" und fragwürdige Gurus wie George Soros, die stets nur das sagen, was das eigene Vermögen mehrt, reden und schreiben einen Crash des Gold- und Silberpreises herbei. Die Mainstreammedien verstärken diese gezielte Kampagne. Die Absicht ist klar: Die verunsicherten Anleger sollen im großen Umfang ihre Goldreserven verkaufen. Schon wird von angeblichen Panikreaktionen berichtet. Je mehr Bürger sich von diesen propagandistisch verstärkten Manipulationen ins Bockshorn jagen lassen, desto stärker fällt der Goldpreis. Es kommt zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Dabei ist doch eines klar: Dem Abzocker-Kartell ist es allemal lieber, die Bürger horten Papiergeld auf Sparkonten als Gold- und Silberbarren diskret im Tresor. Das erleichtert den späteren Zugriff.

Dass Regierungen und Eurokraten keine Skrupel kennen, wenn es gilt, Sparer und Anleger zu enteignen, zeigte nicht nur der Fall Zypern. Auf ihrem Treffen in Dublin vereinbarten die EU-Finanzminister jetzt offiziell die Haftung der Sparer zur Rettung maroder Banken.

Welch ein Zufall: Während die Anleger mit immer neuen Horrorbotschaften aus den Edelmetallen gedrängt werden sollen, stürzt auch die Internetwährung Bitcoin dramatisch ab. Dass sie zuvor ebenso dramatisch gestiegen war, scheint fast schon vergessen. Die implizite Botschaft: Der Euro und die anderen Papierwährungen sind eben doch »alternativlos«. Wer in Edelmetalle oder Alternativwährungen flüchtet, muss angeblich mit erheblichen Verlusten rechnen. Indem man Misstrauen in Alternativwährungen schürt, soll verlorenes Vertrauen ins Papiergeld wiederhergestellt werden.

Weitgehend unerwähnt bleibt freilich, dass der Absturz der Bitcoins in erster Linie auf eine Überlastung der Handelsbörsen zurückzuführen war. Mit anderen Worten: Die Menschen flüchteten in Massen in diese Internetwährung.

Die Mainstreammedien verbreiten in prominenter Aufmachung derweil ganz andere Nachrichten: Angeblich sind 69 Prozent der Deutschen dafür, den Euro zu behalten. Lediglich 27 Prozent wünschen sich die D-Mark zurück. Vor einem Jahr, so wird berichtet, habe sich jeder zweite Deutsche gegen den Euro ausgesprochen. Ob diese Zustimmung anhält, wenn nach den Bundestagswahlen die Rechnungen präsentiert werden, bleibt abzuwarten. Dass die Pleitestaaten mehrheitlich den Euro behalten wollen, ist nachvollziehbar. Der Euro ist ihre Überlebensversicherung, für die Deutschland die Prämien zahlt.

»Man könnte meinen, das Papiergeld steht vor einem Comeback und unser Finanzsystem erstrahlt in neuem Glanz«, wundert sich der renommierte Silberexperte und Autor Thorsten Schulte (»Silberjunge«). Dabei haben die Notenbanken doch gerade die Liquiditätsschleusen geöffnet. Unmengen von Fiat-Money fließen in Aktien und Immobilien, die eine Art »Rückhaltebecken« für Liquidität darstellen, um zumindest vorübergehend die Mär von der angeblich inflationsfreien Geldvermehrung verbreiten zu können.

Dass irgendjemand am Ende die Zeche zahlen muss, ist klar. Es werden die fleißigen Arbeitnehmer und die Sparer sein. Die Parteien überbieten sich schon mal mit populistischen Abzock-Parolen. Die SPD will einen Spitzensteuersatz von 49 Prozent einführen. Betroffen wären aber keinesfalls nur Millionäre, sondern bereits Erwerbstätige mit einem Jahreseinkommen von über 64.000 Euro. Auch die Abgeltungssteuer, also die Belastung von Kapitalerträgen, soll von 25 auf 29 Prozent steigen. Um eine Kapitalflucht zu vermeiden, sind die Finanzminister weltweit mit großem Erfolg dabei, die so genannten Steueroasen auszutrocknen. Was ja im Umkehrschluss nur heißen kann: Die Bürger werden künftig in Steuerwüsten leben.