Die Rekordtemperaturen haben am Mittwoch auf mehreren Autobahnen in Bayern und Baden-Württemberg die Fahrbahnen gesprengt. In Niederbayern kam ein Mann deshalb ums Leben.
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© Walter Dennstedt, dpaDer Asphalt der Autobahn A93 an der Anschlussstelle Abensberg (Bayern) ist durch die Hitze der letzten Tage aufgebrochen. Ein Motorradfahrer kam hier bei einem Unfall ums Leben.
Die Gluthitze hat am Mittwoch auf mehreren Autobahnen in Bayern die Fahrbahnen aufgesprengt - eine tödliche Gefahr, die einem Motorradfahrer auf der A93 bei Abensberg (Niederbayern) zum Verhängnis wurde. Nach Angaben der Polizei war der 59-Jährige in Richtung Regensburg über eine halbmeterhohe Aufwölbung gefahren. Der Mann prallte gegen die Leitplanke und erlitt so schwere Brustverletzungen, dass er noch am Unfallort starb. Zuvor waren vier Autos über das Hindernis gefahren, das wie eine Sprungschatze wirkte. Vier Menschen wurden leicht verletzt, die Wagen beschädigt. Der Schaden wird auf über 250 000 Euro geschätzt.

A3, A7, A92 und A94: Auch dort wölbt sich die Fahrbahn

Auch auf den Autobahnen A3, A7, A92 und A94 wölbte sich die Fahrbahn vor Hitze. Experten sprechen von «Blow-Ups». Betroffen seien vor allem Abschnitte mit Betonplatten, sagte der Sprecher der Autobahndirektion Südbayern, Josef Seebacher. «Dass das heute so schnell an so vielen Stellen auftritt, ist außergewöhnlich. Alle Verkehrsteilnehmer werden dringend aufgefordert, auf allen Betonstrecken äußerst vorsichtig zu fahren.»

Autobahn 93: Die Fahrbahn habe sich plötzlich geöffnet

Die Fahrbahn bei Abensberg habe sich plötzlich geöffnet, «wie wenn eine Tür aufgeht», sagte ein Autofahrer der Zeitung Mittelbayerische. Während der Aufräumarbeiten bildete sich ein sieben Kilometer langer Stau.

Das Bayerische Rote Kreuz versorgte die Wartenden mit Getränken. Auch auf den anderen Autobahnen kam es zu Verkehrsbehinderungen und Staus. Wegen der Vielzahl der Fälle sei es schwierig, innerhalb kurzer Zeit an jeden betroffenen Abschnitt Spezialfirmen zur Fahrbahnreparatur zu schicken, sagte Seebacher.

Auch auf der A8 Richtung Karlsruhe kam es zu Fahrbahnschäden. Zunächst musste in der Nacht zum Mittwoch die linke Fahrbahn der A8 Richtung Karlsruhe in einer Blitzaktion repariert werden, wie Matthias Leitold vom Regierungspräsidium Karlsruhe mitteilte. Bei Temperaturen von rund 40 Grad auf der Fahrbahn hätten sich am Dienstag die Betonplatten bei Remchingen ausgedehnt, seien aneinandergestoßen und dann gebrochen.

An den Bruchkanten hätten sie mehrere Zentimeter hoch gestanden, sagte er. Die Spur musste gesperrt werden. Der Verkehr staute sich zeitweise auf mehr als zehn Kilometern. Nach der Reparatur konnte die Fahrbahn am Morgen wieder freigegeben werden. Nach erster Schätzung kostet die Ausbesserung rund 20 000 Euro.

dpa/lby/AZ