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© Jan-Peter Kasper, dpa(Symbolbild)
An der Uni in Würzburg ist am Freitag eine neue Datenbank zur Erfassung von Biomaterial eröffnet worden. Sie soll helfen, die Forschung zur Krebsbekämpfung voranzutreiben.

Die deutsche Medizin ist bei der Krebsforschung um eine Organisation reicher. Seit Freitag werden in Würzburg verschiedene organische Proben wie Blut, Urin und Speichel von Patienten der Unikonik und anderen Probanden gespeichert, um damit Untersuchungen durchzuführen. Diese Untersuchungen können den Medizinern der Uniklinik helfen, Erkenntnisse über schwere Krankheiten wie Krebs zu gewinnen.

Fünf Biobanken in verschiedenen Bundesländern

Die Einrichtung in Würzburg ist eine von fünf Nationalen Biomaterialbanken. Die vier anderen befinden sich in Aachen, Berlin, Heidelberg und Kiel. «Diese fünf Biobanken sollen Standards für Deutschland setzen», sagte der Leiter der Würzburger Einrichtung, Roland Jahns, der Nachrichtenagentur dpa. Im Tiefkühllager des neu errichteten Baus sei Platz für 1,2 Millionen Proben. Das Bundesforschungsministerium fördert die Einrichtung mit 7,5 Millionen Euro.

Biobank in Würzburg sammelt Blut-, Urin- und Speichelproben

Die Einrichtung solle die medizinische Versorgung verbessern, sagte der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg, Matthias Frosch. Die Hochschule und das Universitätsklinikum führen die Biomaterialbank gemeinsam. Die Proben sollen dort zum einen systematisch gesammelt und zum anderen für die Forschung bereitgestellt werden.

Patienten können sich freiwillig in die Biodatenbank aufnehmen lassen

Speichel, Blut, Urin und Gewebe sollen von Patienten und Probanden des Klinikums freiwillig gespendet und dann bei minus 80 Grad eingelagert werden. Medizinische und persönliche Daten werden anonymisiert gespeichert. Diese können dann für biomedizinische Forschungsprojekte genutzt werden. Die Analyse der Proben könnte den Angaben zufolge neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten wie Krebs aufzeigen.

dpa/AZ