Während Weltraumteleskope wie der NASA-Planetensucher Kepler im fernen All nach Himmelskörpern um dortige Sterne fahnden, haben Astronomen mit dem Weltraumteleskop "Hubble" einen weiteren, bislang noch unbekannten Himmelskörper in unserem eigenen Sonnensystem entdeckt: Einen "neuen" Mond, der den Planeten Neptun umkreist.
Neptunmonde
© NASA/ESAKomposite-Aufnahme einiger Neptunmonde gemeinsam mit dem neu entdeckten Mond Nummer 14, der derzeit noch die Bezeichnung "S2004 N1" trägt.
Washington (USA) - Der Mond mit der Bezeichnung "S2004 N1" ist etwa 20 Kilometer groß und damit der kleinste bislang bekannte Trabant im Neptun-System. Er ist so klein und lichtschwach, dass er etwa 100 Millionen Mal schwächer leuchtet als der schwächste mit bloßem Auge sichtbare Stern am Nachthimmel. Dies war wohl auch der Grund, weshalb der kleine Neptun-Trabant auch den Kameraaugen und Sensoren der NASA-Sonde "Voyager 2" entging, die 1989 das Neptun-System durchflog und hier den Planeten, dessen Ringe und Monde erkundete.

Die jetzige Entdeckung gelang Mark Showalter vom SETI Institute in Mountain View am vergangenen 1. Juli, als er die dünnen Ringsegmente um Neptuns studierte und dabei einen kleinen weißen Punkt in den Ringen bemerkte. Nachdem er den Bewegungen dieses Punktes folgte, stellte er fest dass diese immer und immer wieder auftauchte und sogar in mehr als 150 Neptun-Aufnahmen im Archiv des Hubble-Teleskop zu finden war, die zwischen 2004 und 2009 gemacht wurden.

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© NASA/ESA, A.eild (STScI)Orbitaldiagramm von "S72004 N1" gemeinsam mit weiteren Neptunmonden (Illu.).
"S/2004 N 1" umkreist seinen Planeten in einem Abstand von rund 105.000 Kilometern zwischen den Umlaufbahnen der bekannten Neptun-Monde Larissa und Proteus auf einer nahezu kreisrunden Umlaufbahn, die den Mond alle 23 Stunden um den Neptun herumführt.


Quelle: NASA