Trotz optimaler Bedingungen bleibt es auf dem Atlantik bisher ruhig.
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Die Saison ist schon in vollem Gange, trotzdem bleiben die Hurrikane im Atlantik aus. Dieses Jahr gab es erst sechs Tropenstürme, davon hat bis jetzt keiner die Schwelle zum Hurrikan (Windstärke 12) überschritten. Das ist außergewöhnlich. Lediglich sechsmal ist das seit 1944 der Fall gewesen. In der bisher aktivsten Saison 2005, als Hurrikan Katrina New Orleans unter Wasser setzte, hatten sich bis Ende August bereits sieben tropische Stürme und zwei starke Hurrikane gebildet.

Ursachenforschung

Die Bedingungen sind eigentlich optimal. Der tropische Atlantik ist warm genug (28-30 Grad), die Luft feucht und es gibt wenig Windscherung, d.h. starke Änderung der Windrichtung mit zunehmender Höhe. Besonders starke Windscherungen stören die Entwicklung der jungen Stürme.

Einige Tropensturmexperten hatten im Mai über zehn Hurrikane vorhergesagt, mittlerweile werden nur noch sechs prognostiziert. Anders schaut es im Pazifik aus. Dort sind bereits fünf tropische Wirbelstürme über den Ozean gezogen.

Eine Rolle spielt dabei wohl sehr trockene Saharaluft auf dem Atlantik. Das Phänomen ist nicht neu. Jedes Jahr werden im Sommer mikroskopisch kleine Staubpartikel durch Sandstürme aufgewirbelt. Auf Satellitenbildern ist gut zu erkennen, wie sie sich von Afrika nach Westen bewegen.

Einige Forscher beobachten, dass diese Staubwolken größer geworden sind. Sie gehen davon aus, dass mehr Staub entsteht, weil es in Westafrika weniger regnet. Der Himmel ist dunstig und die Sonne kann sich nicht durchsetzen. Dadurch sinkt die Wassertemperatur und es wird weniger verdunstet. Alles Faktoren, die dem Hurrikan schließlich die Luft rauben.

Trotzdem bleibt die Hurrikansaison, die noch bis Ende November dauert, spannend. Denn das Jahr 2002 verlief zunächst ebenfalls ruhig, im September entstanden dann jedoch noch vier Hurrikane.