Im Reise-Callcenter kann man was erleben: Kunden wollen Urlaub auf "Future Venture" machen - also Fuerteventura - , oder fragen, ob man der Visa-Pflicht auch mit Mastercard nachkommen kann.

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© Movienet Film GmbHWer in einem Callcenter arbeitet, erlebt die verrücktesten Sachen. Der Kundenservice des Reise-Portals lastminute.de hat die verrücktesten Anrufe zusammengetragen. Das Bild zeigt Schauspielerin Isabella Ragonese in dem Film "Das ganze Leben liegt vor dir", wo sie eine junge Frau namens Marta spielt, die im Callcenter arbeitet
Es soll ja Kreuzfahrtreisende geben, die ernsthaft nachfragen, wer denn wohl das Schiff steuere, wenn der Kapitän gerade beim Cocktailempfang ist. Und andere Schiffsreisende haben sich schon erkundigt, ob für die Toilettenspülung Salz- oder Süßwasser verwendet wird und ob denn die Crew auch an Bord übernachte ...

Der Mensch ist ein neugieriges Wesen und der Reisende erst recht. Mit kuriosen Fragen, Anmerkungen und Extra-Wünschen hat jedes touristische Callcenter so seine Erfahrungen gemacht.

Der Kundenservice von lastminute.de (eine Website für kurzfristige Reisen, bei der man nicht nur online, sondern auch telefonisch buchen kann) hat nun die besten, lustigsten, originellsten, charmantesten Anliegen von Urlaubern zusammengetragen.

Das Problem mit der richtigen Aussprache

Manches Reiseziel trägt einen nicht gerade unkomplizierten Namen und so kommt es immer wieder zu lustigen Versprechern, wenn Kunden telefonisch zum Beispiel eine Reise nach "Reimeinei" buchen möchten, das sich als Rimini herausstellt - oder nach "Beibei Won" (Bibione), "Tschaigekko" (Chicago), "Calafurgell" (Palafrugell), "Dubee" (Dubai).

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Die schönsten Versprecher aber bringt die beliebte Kanareninsel Fuerteventura hervor: Immer wieder möchte jemand Urlaub buchen auf "Frutte e Verdura" oder "Future Venture".

Es ist keine Seltenheit, dass Reisende im Kundenservice von lastminute.de anrufen und sagen, sie stünden direkt vor der Tür des Hotels XYZ und würden gern schnell ein Zimmer buchen, bevor sie in das Hotel hineingingen.

Ganz eilig hatte es auch ein Herr, der gerade mal drei Stunden vor Abreise buchte. Als dies seiner Freundin doch etwas zu schnell ging, weil ihr das nicht genug Zeit zum Kofferpacken ließ, bot er kurzerhand an, ihr eine komplett neue Garderobe am Reiseziel zu kaufen.

"Visa" - mehr als eine Kreditkarte

Ein Kunde buchte einen Flug in ein Land, in dem für die Einreise Visa erforderlich sind und wurde darüber vom Reiseberater per Telefon informiert. Daraufhin antwortete der Urlauber, dies könnte ein Problem werden, da er keine Visa- sondern nur eine Mastercard habe, und fragte, ob die denn alternativ auch gehen würde.

Manche telefonischen Buchungen sind "Top Secret". So bat ein Kunde dringend darum, bezüglich seiner Buchung auf gar keinen Fall zurückgerufen zu werden, weil er mit seiner Geliebten und nicht mit seiner Frau reisen würde.

Ein anderer Kunde ging sogar so weit, dass seine Buchung mit einem Code-Wort versehen werden musste, damit seine Frau nichts herausfinden könnte.

Ungewöhnliche Hotel-Fragen

Während eines Kundengesprächs werden immer mal wieder auch sehr außergewöhnliche Fragen geäußert. Ein Urlauber etwa wollte wissen, ob man das gebuchte Hotel ohne Schuhe betreten und barfuß herumlaufen könnte?

Andere Kunden fragten zum Beispiel: Bietet das Hotel einen Escort-Service? Hat das Zimmer Spiegel an der Decke? Gibt es Moskitos im Hotel? Kann man in dem Hotel auch auf dem Boden schlafen? Kann man auch das komplette Hotel buchen?

Es kommt vor, dass Kunden den Reisespezialisten am Telefon auch mal Einblicke in ihr Liebesleben geben. So zum Beispiel mit der Frage, ob das Hotelzimmer denn einen Whirlpool und eine bequeme Matratze habe - es müsse unbedingt ein "sinnliches Zimmer" sein.

Zum Valentinstag werden romantische Reisespecials angeboten - diese beinhalten oft auch ein "Überraschungspaket" im Hotelzimmer. Ein Kunde rief an und hatte sehr viele detaillierte Fragen zu den Inhalten eines solchen Paketes. Er wollte genau wissen, was man damit zu zweit denn so alles anstellen könnte - die Fragen waren so konkret, dass es dem Kundenberater tatsächlich ein bisschen peinlich wurde.

Besondere Ansprüche

Ein Kunde hat über die Hotline ein Hotel gebucht und darum gebeten, ein Wasserbett auf seinem Zimmer zu haben. Ein anderer hatte den bescheidenen Wunsch, dass für ihn eine Riesenparty im Hotel organisiert wird.

Ein Mitarbeiter im Kundenservice schließlich wurde gefragt, ob er während des Urlaubs des Kunden immer mal wieder nach dessen Haus schauen könnte, um den Briefkasten zu leeren und die Blumen zu gießen.

Nach seiner Reise in einen Ferienklub meldete sich ein Kunde, um sich zu beschweren, dass dort ein Klub-Animateur mit seiner Freundin anbandeln wollte und dieser sollte nun bitte deshalb gefeuert werden.

Zwei Verliebte hatten einen gemeinsamen Urlaub gebucht, kurz zuvor beendete er aber die Beziehung und buchte die Reise einfach kurzerhand auf seine neue Freundin um. Die lastminute.de-Mitarbeiter bat er inständig darum, der Ex keinesfalls davon etwas zu sagen.

Ein Kunde buchte einen höchst luxuriösen Venedig-Kurztrip für den nächsten Tag für fast 2000 Euro - er nannte auch den Grund: Er war bei seiner Partnerin in Ungnade gefallen und musste nun Berge versetzen, um sie zurückzugewinnen. Ein anderes Paar war über diesen Punkt schon hinaus: Eine Dame buchte telefonisch eine Reise für sich und ihr Hündchen - sie sagte, ihr Hund dürfe mit, ihr Mann nicht.

Ungewöhnliche Beschwerden

Dass Farben einen großen Einfluss auf die Stimmung haben, ist bekannt - vor diesem Hintergrund mag es keine Überraschung sein, dass sich ein Kunde beschwerte, weil in seinem Hotelzimmer die Bettwäsche nicht genau die gleiche Farbe hatte wie die Vorhänge.

Ein anderer fand es sehr unerfreulich, dass er auf sein geliebtes "English Breakfast" verzichten musste - im Urlaub in Malaysia.

Die meistgenutzte Begründung bei der Bitte nach einem Upgrade, einem Geschenk oder einer Vergünstigung ist der Hinweis, dass es sich bei der Reise ja eigentlich um Flitterwochen handelt.

Im Vergleich dazu war eine Anfrage für eine Vergünstigung sehr abenteuerlich: Ein Kunde bat darum, seine 16-jährige Tochter als Elfjährige auszugeben, damit ihr Flug günstiger wird.

Noch radikaler ist die Vorgehensweise so mancher Kunden, die ein einziges Hotelzimmer buchen möchten - für zehn Personen. Ein Wunsch, der relativ häufig vorkommt, in Varianten - mal mit sieben, mal mit neun, mal mit elf Leuten.

heg