Hiddensee. Ein Feuerball, vermutlich ein verglühender Meteor, ist über der Ostsee niedergegangen. Er sei in der Nacht zu Mittwoch gegen 23.35 Uhr von Hiddensee aus in Richtung Osten für zwei bis drei Sekunden zu sehen gewesen, meldete das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) in Mannheim.

Der Feuerball sei dann in einem Winkel von 45 Grad über dem Horizont mit zweimaligem Aufblitzen steil nach unten gegangen. Beobachtet wurde das Phänomen auch vom Meteomedia-Meteorologen Stefan Kreibohm, der zu diesem Zeitpunkt mit dem Fahrrad unterwegs war, wie er der dpa sagte. "Der Feuerball leuchtete in einem weiß-gelblichen Licht und war so groß wie der Mond", sagte Kreibohm.

"Das muss ein ziemlich großer Brocken von vermutlich einem Kilogramm oder mehr gewesen sein", sagte Rainer Arlt vom Astrophysikalischen Institut in Potsdam. Er hält es deshalb durchaus für möglich, dass nicht der gesamte Gesteinsbrocken beim Eintritt in die Atmosphäre verglüht ist. Die Leuchterscheinung am Himmel entsteht vorrangig durch die Ionisierung von Luft- und Gesteinsmolekülen.

Vor eineinhalb Jahren war eine Feuerkugel über der Ostsee niedergegangen. Reste des Meteoriten wurden dann auf der Insel Lolland (Dänemark) gefunden. Der Meteor-Beobachter Thomas Grau sagte, dass in der vergangenen Nacht auch über Stuttgart ein Feuerball beobachtet wurde.