Niagara Fälle
© ReutersEiszeit in Ontario
Keine Entwarnung in den USA! Der Nationale Wetterdienst weist wegen der Rekordkälte in weiten Teile der USA weiterhin auf die Gefahr von Frostbeulen hin. Die Zahl der Menschen, die im Zuge des Unwetters ums Leben kamen, stieg auf 16 Tote an. Und jetzt frieren sogar die Niagara-Fälle zu!

Der sogenannte „Polar Vortex“ (Polarwirbel), der sonst über dem Nordpol strömt, war in Richtung Süden und damit über Nordamerika abgelenkt worden. In einigen der 50 Bundesstaaten waren in den vergangenen Tagen die kältesten Temperaturen der vergangenen 20 Jahren gemessen worden.

Werden die Niagara-Fälle jetzt komplett zufrieren?

Am Fuße der gewaltigen Wasserfälle bildete sich bereits eine Eisbrücke und auch über dem Niagara-Fluss oberhalb der Wasserfälle ist dickes Eis zu erkennen. Der ganze Erie-See ist komplett zugefroren. Die Eismassen näherten sich den Rändern der Niagara-Fälle und froren daran fest, so dass sich nach und nach eine Eisschicht über den Fällen bildete. Darunter fließt das Wasser allerdings weiter.

Eigentlich ist das Wasser zu schnell um frieren zu können. Normalerweise!

► Noch fließen die Wassermassen in den 52 Meter tiefen Abgrund. Doch an den Rändern des sogenannten „Hufeisens“ sind schon bizarre Eis-Formationen zu bestaunen!

► Insgesamt sechs Mal blieb das Wasser komplett stehen und bildete eine feste Wand aus Eiszapfen. Jedoch nur auf der amerikanischen Seite. Die kanadische ist soweit man weiß noch nie ganz eingefroren.

► Im Januar 1936 bewegte sich eine riesige Menge an Eis vom Erie-See auf den Abgrund zu und staute sich oberhalb der Niagara-Fälle.

Dadurch konnte nur noch sehr wenig Wasser bis zum Abhang gelangen. Und diese geringe Wassermenge wurde schließlich zu Eis. 15 Tage lang blieb der Wasserfall zugefroren. Nichts bewegte sich. Erst als der Eisstau sich löste, floss das Wasser weiter.

Eiszeit
© AP/dpaWerft-Besitzer Allen Umscheid kämpft in Lawrence (Kansas) gegen die Eises-Kälte
Keine Entwarnung in den USA!

Menschen ohne Zuhause mussten zunächst weiterhin Zuflucht in Notunterkünften suchen, um der lebensgefährlichen Kälte zu entkommen. Sogar im sonst eher wärmeverwöhnten Südstaat Georgia starb ein Obdachloser an den Folgen des Winterwetters.

Die Millionenmetropole New York, in der mehr als 50 000 Obdachlose leben, darunter 22 000 Kinder, hatte ihr Angebot für Menschen ohne Dach über dem Kopf bereits ausgeweitet.

Reisende stellte die Kaltfront weiter auf eine harte Geduldsprobe.

Autos blieben liegen, etwa weil Autobatterien schlapp machten, berichtete der Automobilverband AAA. Der für Maryland, Washington D.C. sowie Teile von Virginia, Pennsylvania und New Jersey zuständige Regionalverband teilte mit, er habe seit dem Schneesturm vom vergangenen Freitag mehr als 30 000 Anrufe bekommen.

70 Prozent dieser Autofahrer mussten ihre Wagen abschleppen lassen oder benötigten Starthilfe.

Tausende Reisende saßen noch immer an den Flughäfen fest.

Die US-Regierung verfolge das extreme Wetter genau und stehe bereit, um notfalls Hilfe zu leisten, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Die Katastrophenschutz-Behörde FEMA stehe in engem Kontakt mit den Behörden in den betroffenen Gebieten, sagte Regierungssprecher Jay Carney.

Landwirte im Süden der USA mussten wegen der eisigen Temperaturen um ihre Ernte fürchten.