earth soil
© Sarunyu foto Der Ackerbau ist gefährlich für unser zukünftiges Überleben
Der massive Einsatz von Pestiziden hat die Ackerflächen weltweit schwer geschädigt. Eine Studie zeigt, dass das Ökosystem der Erde durch Insektengifte bereits schwer geschädigt ist. Jedes Jahr geht ein Prozent der weltweiten Anbauflächen durch Erosion verloren. Hungersnöte drohen - für die Schwellenländer und den reichen Westen.

Das Ökosystem in Ackerflächen ist nachhaltig geschädigt. Die Vielfalt der Bodenorganismen hat in landwirtschaftlich genutzten Böden massiv abgenommen. Forscher der University of Colorado konnten mittels DNA-Analyse feststellen, dass sich die Vielfalt der Bodenorganismen auf Ackerflächen verringert hat. Die Forscher verglichen mittels DNS-Analyse die Bakterienvielfalt aus Ackerland mit Erde, die keiner Landwirtschaft ausgesetzt war.

Erde aus der Landwirtschaft ähnle nur noch entfernt dem ursprünglichen Boden. Bodenmikroben spielen aber die Schlüsselrolle im Ökosystem. Um das zu erhalten, sollte Düngemittel nicht mehr zum Einsatz kommen, so der Autor der Studie im britischen Telegraph.

Mit einer „Suppe von Nährstoffen“ übergossene Anbauflächen geben uns ein falsches Gefühl der Sicherheit, so die Wissenschaftler der Dust Unto Dust“-Studie. Jedes Jahr geht ein Prozent der weltweiten Ackerfläche durch Bodenerosion verloren, so Studien-Autor Robert Scholes.

Ernteausfälle auf bereits erodierter Erde können unter dem Einsatz von Düngemittel noch eine Zeitlang herausgezögert werden, gleichzeitig wird das Ökosystem weiter gestört - ein Teufelskreis. Irgendwann hilft auch keine Chemie mehr, der Boden ist ausgelaugt und verloren.

Von den Folgen der Erosion ist Afrika besonders schlimm getroffen. Auf dem Kontinent muss ein Großteil des zukünftigen Wachstums in der Landwirtschaft stattfinden. Doch tatsächlich hat der Bodenverlust die Erträge bereits um acht Prozent reduziert.

„Wir haben keine Freiheit mehr, Fehler zu machen. In den nächsten 30 bis 40 Jahren stehen wir vor einer drohenden Lebensmittel-Knappheit. Hungersnot ist eine sehr reale Möglichkeit“, so Robert Scholes.


Kommentar: Bereits jetzt sind Ernteausfälle zu verzeichnen, jedoch auch durch das Wetter bedingt.


Ein kompletter Kurswandel sei „der einzige gangbare Weg, die Welt mit Nahrung versorgen zu können.“

Dies würde bedeuten, dass die Geschäfte von global agierenden Konzernen drastisch beschnitten werden müssen: Es müsste eine Abkehr von den industriellen Agrarbetrieben zu überschaubaren Einheiten geben, in denen die produzierten Lebensmittel denen zugute kommen, in deren Ländern sie angebaut werden.

Dies würde aber auch die Macht der internationalen Saatgut-Industrie beschränken: Firmen wie Monsanto, Syngenta oder Bayer profitieren vom massiven Einsatz der Pestizide. Der Einfluss der Lobbyisten dieser Konzerne etwa auf EU-Ebene oder den USA lässt eine solche Trendwende eher unwahrscheinlich erscheinen.