Seit 15 Jahren erforscht Jim B. Tucker als einziger akademischer Wissenschaftler weltweit Berichte von Kindern über frühere Leben. Jetzt hat Tucker in einem neuen Buch ausgewählte Fälle aus den USA zusammengetragen und präsentiert darin seine eigene Hypothese zur den wissenschaftlichen Aspekten, die hinter dem Phänomen der Reinkarnation stecken könnten.

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© uvamagazine.orgJim B. Tucker.
Charlottesville (USA) - Beim folgenden Artikel handelt es sich um eine genehmigte Übersetzung des Artikels "The Sience of Reincarnation" von Sean Lyons, erstveröffentlicht in der Campuszeitschrift Virginia der University of Virginia

Als Ryan Hammons vier Jahre alt war, begann er damit, Filmregisseur zu spielen und Befehle wie "Action" hallten aus seinem Kinderzimmer. Diese Spiele wurden für Ryans Eltern jedoch schnell ein Grund zur Sorge - spätestens dann, als er mitten in der Nacht schreiend aufwachte, sich auf die Brust fasste und erzählte, dass er geträumt habe, dass sein Herz explodiert sei als er einst in Hollywood war. Seine Mutter Cindy wandte sich an einen Arzt, der den Vorfall jedoch mit Albträumen wegerklärte, aus denen Ryan schon herauswachsen werde. Eines abends dann, als Cindy ihren Sohn zu Bett brachte, nahm dieser plötzlich ihre Hand und erklärte: "Mama, ich glaube, ich war früher mal jemand anderes."

Ryan erklärte, dass er sich an ein großes weißes Haus und an einen Swimmingpool erinnern könne. Dieses Haus befand sich in Hollywood, viele Kilometer von seinem Zuhause in Oklahoma entfernt. Ryan erzählte weiter, dass er drei Söhne gehabt habe, dass er sich aber nicht mehr an deren Namen erinnern könne. Er begann zu weinen und fragte seine Mutter immer und immer wieder, warum er sich nicht mehr an die Namen erinnern könne.

"Ich wusste wirklich nicht mehr, was ich tun sollte", erinnert sich Cindy. "Ich war wirklich verängstigt. Er war in dieser Sache derart beharrlich. Nach dieser Nacht erzählte er immer wieder davon und wurde immer enttäuschter darüber, dass er sich nicht mehr an diese Namen erinnern konnte. Ich begann mich im Internet über Reinkarnation zu erkundigen. Ich besorgte mir sogar aus der Bibliothek Bücher über Hollywood in der Hoffnung, dass Bilder ihm helfen können. Monatelang habe ich aber mit niemandem sonst darüber gesprochen."

Eines Tages, als Ryan und Cindy in einem der Hollywood-Bücher blätterten, hielt Ryan auf einer Seite mit einem Schwarz-Weiß-Foto aus dem 30er-Jahre-Film "Night After Night" inne. Das Bild zeigte zwei einen dritten Mann bedrohende Männer in der Mitte, die von vier weiteren Männern umstanden waren. Cindy erkannte keines der Gesichter aber Ryan zeigte auf einen der Männer in der Mitte und sagte: "Hey Mama, das ist George. Wir haben gemeinsam einen Film gedreht."

Danach schnellte sein Finger hinüber zu einem Mann auf der rechten Bildseite, der einen Mantel trug und düster dreinblickte: "Dieser Typ bin ich. Ich habe mich gefunden!"

Obwohl selten, so sind Ryans Behauptung nicht einzigartig und zählen zu insgesamt mehr als 2.500 Fällen, die der Psychiater Jim B. Tucker in seinem Archiv am Medical Center's Division of Perceptual Studies an der University of Virginia zusammengetragen hat.

Seit fast 15 Jahren untersucht Tucker Behauptungen von Kindern, die - meist zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr - erzählen, dass sie früher schon einmal gelebt haben. Manchmal können diese Kinder sogar genügend Details über diese früheren Leben schildern, sodass diese Angaben zu tatsächlich bekannten Personen führen. Nur selten sind diese schon Jahre zuvor verstorbenen Personen bekannt oder gar berühmt und sind oft den Familien der Kinder gänzlich unbekannt.

Tucker, einer der beiden weltweit einzigen Wissenschaftler, die das Phänomen untersuchen, erklärt, dass die Stärke der Fälle derartige Erfahrungen variiert. Einige können sehr einfach abgetan werden - etwa dann, wenn klar wird, dass die unverfänglichen Schilderungen des Kindes in einer Familie auftauchen, die einen lieben Angehörigen zweifelhaft vermissen.

In anderen Fällen, wie etwa der von Ryan, ist die logischste wissenschaftliche Erklärung laut Tucker ebenso einfach wie verwunderlich: "Irgendwie erinnert sich das Kind an die Erinnerungen eines anderen Lebens."

"Mir ist bewusst, welchen großen Schrittes es bedarf, um zu folgern, dass es etwas jenseits von den Dingen gibt, die wir sehen und berühren können", so Tucker, der fast zehn Jahre lang als medizinischer Leiter der Universitäts-Kinderklinik (Child and Family Psychiatry Clinic) tätig war. "Dennoch gibt es diese Indizien, die in Betracht gezogen werden müssen und wenn wir uns diese Fälle sorgfältig anschauen, so macht das Übertragen von Erinnerungen als Erklärung den meisten Sinn."

In seinem neuesten Buch "Return to Live", erläutert Tucker einige der von ihm untersuchten und überzeugendsten Fälle in den USA und legt seine Argumente dafür dar, dass neuste Entdeckungen innerhalb der Quantenmechanik, also der Wissenschaft über das Verhalten der kleinsten Partikel in der Natur, Schlüssel für die Existenz von Reinkarnation liefern.

"Die Quantenphysik legt nahe, dass unsere physische Welt aus unserem Bewusstsein heraus entsteht", so Tucker. "Diese Ansicht vertrete nicht nur ich, sondern eine Vielzahl von Wissenschaftlern."

Während Tuckers Arbeit immer wieder zu heftigen Debatten innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft führt, fußt seine Forschung teilweise auf Fällen, die schon sein Vorgänger, der 2007 verstorbene Ian Stevenson, weltweit zusammengetragen hatte, und die nicht weniger für Unverständnis sorgten.

Für Michael Levin, Direktor des Center for Regenerative and Developmental Biology an der Tufts University und Autor einer akademischen Rezension von Tuckers erstem Buch, das er als "erstklassische Forschung" beschreibt, liegt der Grund für die Kontroversen in derzeit gängigen Wissenschaftsmodellen, die Tuckers Entdeckungen weder beweisen noch widerlegen können: "Wenn Sie mit einem grobmaschigen Netz fischen, so werden sie niemals Fische fangen, die kleiner sind als die Maschen. Was man findet, ist also immer auf das beschränkt, was man sucht. Unsere derzeitigen Methoden und Konzepte sind einfach nicht in der Lage, mit diesen Daten umzugehen."

Tucker, dessen Forschung gänzlich von einer Stiftung finanziert wird, begann seine Reinkarnationsforschung Ende der 1990er Jahre, nachdem er einen Artikel im Charlottesville Daily Progress über ein Stipendium für Ian Stevensons Forschungsarbeit über Nahtoderfahrungen gelesen hatte: "Mich interessierte die Idee von einem Leben nach dem Tod und die Frage, ob die wissenschaftliche Methode genutzt werden könnte, dieses Gebiet zu ergründen."

Nachdem er anfänglich als Freiwilliger Stevensons Abteilung zugearbeitet hatte, wurde er nach einigen Jahren zum festen Mitglied des Teams und er übertrug Stevensons Notizen, die teilweise bis in die frühen 1960er zurückreichen. "Diese Arbeit", so Tucker, "ermöglichte mir ganz erstaunliche Einsichten".
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© uvamagazine.orgDie Ergebnisse von Tuckers Reinkarnationsforschung in Zahlen.
Etwa 70 Prozent der betroffenen Kinder berichten davon, dass sie (in ihrem früheren Leben) einen gewaltvollen oder unerwarteten Tod gestorben seien. Etwa Dreiviertel dieser Fälle wird von Jungen erinnert. Das entspricht fast genau dem Verhältnis an Männern mit unnatürlicher Todesursache in der normalen Population.

Zwar werden in Ländern, in denen Reinkarnation Teil der religiösen Kultur ist, mehr entsprechende Fälle berichtet, doch gibt es laut Tucker keine Übereinstimmung der Stärke der Fälle mit dem Glauben der betroffenen Familien an Reinkarnation selbst.

Eines von fünf Kindern, die über ein früheres Leben berichten, wissen darüber hinaus auch von der Übergangszeit zwischen den Leben - also zwischen Tod und Geburt - zu erzählen. Allerdings finden sich in diesen Berichten kaum Übereinstimmungen darüber, wie dieser Übergang erlebt wird. Einige der Kinder behaupteten, dass sie in "Gottes Haus" waren, während andre erklärten, dass sie am Ort ihres Todes gewartet hätten, bevor sie in ihre (neue) Mutter "hineingegangen" seien.

In jenen Fällen, in denen die Geschichte der Kinder einem anderen Individuum zugeschrieben werden konnte, betrug die Dauer dieser Übergangszeit meist in etwa 16 Monate.

Weitere Untersuchungen durch Tucker und andere haben gezeigt, dass die betroffenen Kinder grundsätzlich über einen überdurchschnittlich hohen IQ verfügen aber keine überdurchschnittlich gesteigerten mentalen oder Verhaltensstörungen aufweisen. Keines der untersuchten Kinder schien sich durch die beschriebenen Schilderungen von einer schmerzhaften Familiensituation befreien oder dieser entfliehen zu wollen.

Etwa 20 Prozent der untersuchten Kinder weisen narbenartige Geburtsmale oder sogar ungewöhnliche Missbildungen auf, die jenen Malen oder Wunden gleichen, wie sie die Person, an deren Leben sich die Kinder erinnern, kurz vor oder während ihres Todes erlitten hatten.

Die meisten derartigen Behauptungen von Kindern nehmen rund um das Erreichen des 6. Lebensjahres wieder ab, was in etwa dem Zeitpunkt entspricht, in dem - so Tucker - sich das Kindergehirn auf eine neue Entwicklungsphase vorbereitet.

Trotz der überweltlichen Natur ihrer Erzählungen, zeigte nahezu keines der untersuchten und dokumentierten Kinder sonstige Anzeichen für eine besondere "übernatürliche" Begabung oder "Erleuchtung", so Tucker: "Ich habe den Eindruck, dass obwohl einige Kinder philosophische Bemerkungen machen, die meisten einfach nur ganz normale Kinder sind. (...) Man könnte das vielleicht mit der Situation vergleichen, dass ein Kind an seinem ersten Schultag nicht wirklich klüger ist als an seinem letzten Tag im Kindergarten."

Tucker im Interview


Selbst als Südlicher Baptist in North Carolina aufgewachsen, wägt Tucker aber auch andere, eher profane und irdische Erklärung für das Phänomen ab und hat auch schon Fälle von Schwindel aufgrund finanzieller oder populärer Interessen untersucht. "Die meisten Fälle bringen aber keine Filmverträge mit sich", berichtet Tucker, und viele Familien - gerade in der westlichen Welt - zögern, über das ungewöhnliche Verhalten ihres Kindes zu sprechen.

Natürlich schließt Tucker auch einfache kindliche Fantasie als Erklärung nicht aus, diese könne aber nicht die Detailfülle erklären, mit der sich manche Kinder an eine frühere Person erinnern: "Es widerspricht jeglicher Logik, dass das dann alles nur reiner Zufall sein könnte."

In vielen Fällen, so erläutert der Forscher weiter, lassen sich falsche Erinnerungen der Zeugen aufzeigen, doch gebe es etwa ein Dutzend von Beispielen, in denen Eltern die Aussagen ihrer Kinder von Anfang an sorgfältig dokumentiert haben.

"Keine der bislang vorgebrachten rationalen Erklärungen konnte zudem ein anderes Muster erklären, wenn die Kinder - wie im Ryans Fall - intensive Emotionen mit ihren Erinnerungen verbinden", so Tucker.

Tucker glaubt, dass die vergleichsweise kleine Anzahl besagter Fälle, die er und Stevenson in den letzten 50 Jahren in Amerika zusammentragen konnten, mit dem Umstand erklärt werden kann, dass viele Eltern entsprechende Erzählungen ihrer Kinder möglicherweise einfach abtun oder falsch interpretieren: "Wenn Kinder vermittelt bekommen, dass man ihnen nicht zuhört oder nicht glaubt, so hören sie auf, darüber zu sprechen. Sie merken, dass sie keine Unterstützung bekommen. Die meisten Kinder wollen ihren Eltern eben gefallen."

Wie genau das Bewusstsein oder zumindest die Erinnerungen von einer Person auf einer andere übergehen könnten, bleibt jedoch immer noch ein Rätsel. Tucker aber glaubt, dass die Antwort möglicherweise in den Grundlagen der Quantenphysik zu finden ist: Wissenschaftler wissen schon lange, dass Materie wie Elektronen und Protonen Ereignisse erzeugen, wenn sie beobachtet werden. Ein vereinfachtes Beispiel stellt der sogenannte Doppelspaltexperiment dar: Lässt man Licht durch eine Blende mit zwei schmalen Spalten treten, hinter dem eine photoreaktive Platte platziert ist, und beobachtet diesen Vorgang, so tritt das Licht durch beiden Spalten. Wird der Vorgang jedoch nicht beobachtet, so fällt das Licht nur durch einen der beiden Schlitze. Das Verhalten des Lichts, der Lichtteilchen, ändert sich also obwohl der einzige Unterschied darin liegt, dass der Vorgang beobachtet wurde.

Tatsächlich drehen sich um dieses Experiment und seine Ergebnisse ebenso heftige wie kontroverse Debatten. Tucker jedoch glaubt - ähnlich wie dies der Begründer der Quantenphysik, Max Planck, tat - dass die physische Welt von nicht-physischen Bewusstsein beeinflusst werden kann, ja möglicherweise sogar aus diesem hervorging.

Träfe dies zu, so würde das Bewusstsein kein Hirn benötigen, um zu existieren. Für Tucker gibt es demnach auch keinen Grund anzunehmen, dass mit dem Absterben eines Gehirns auch das bzw. dessen Bewusstsein endet: "Es ist durchaus vorstellbar, dass sich das Bewusstsein in einem neuen Leben ausdrückt."

Robert Pollock, Direktor des "Center for the Study of Science and Religion" an der Columbia University gibt hierzu jedoch zu bedenken, dass Wissenschaftler schon lange darüber grübeln, welche Rolle die Beobachtung für die physische Welt haben könnte. Allerdings seien Hypothesen darüber deshalb nicht zwangsläufig wissenschaftlich: "Entsprechende Debatten unter Physikern konzentrieren sich meist auf die Klarheit und Schönheit einer solchen Idee aber nicht auf dem Umstand, dass sie schlicht und einfach nicht bewiesen werden kann. Meiner Meinung nach sind das alles andere als wissenschaftliche Debatten. (...) Ich denke, was Planck und seine Nachfolger beobachtet haben und beobachten, ist das Verhalten kleinster Teilchen anhand derer sie Folgerungen über das Bewusstsein aufstellten und damit eine Hoffnung zum Ausdruck brachten. Obwohl ich zwar hoffe, dass sie damit Recht haben, gibt es aber keinen Weg, diese Ideen zu beweisen oder sie zu widerlegen."

Tucker hingegen erklärt, seine Hypothese gründe auf mehr als auf reinem Wunschdenken: "Es ist wesentlich mehr als nur eine Hoffnung. Hat man direkte positive Beweise für eine Theorie, so hat das einen Wert - selbst dann, wenn es negative Beweise dagegen gibt."

Cindy Hammons hat sich für derlei Diskussionen nicht interessiert, als ihr Sohn im Vorschulalter sich selbst auf einem über 80 Jahre alten Foto wiedererkannte. Sie wollte nur herausfinden, wer dieser Mann war.

Das Buch selbst gab darüber keine Auskunft. Doch Cindy fand schnell heraus, dass der Mann auf dem Foto, den Ryan als "George" bezeichnet hatte, der heute fast vergessene Filmstar der George Raft war. Wer jedoch der Mann war, den Ryan als sich selbst erkannte, war Cindy immer noch nicht klar. Cindy schrieb an Tucker, dessen Adresse sie ebenfalls im Internet gefunden hatte. Durch ihn gelangte das fragliche Foto an einem Filmarchivar, der - nach Wochen der Recherche - herausfand, dass der grimmig dreinschauende Mann der schon zu Lebzeiten kaum bekannte Schauspieler Martin Martyn war, der im Filmabspann von "Night after Night" nicht erwähnt wurde.

Tucker hatte seine Entdeckung der Familie Hammond noch nicht mitgeteilt, als er sie einige Wochen später besuchte. Stattdessen legte er vier Schwarz-Weiß-Fotos von Frauen auf den Küchentisch, von denen drei zufällig ausgewählt worden waren. Tucker fragte Ryan, ob er eine der Frauen kenne. Ryan betrachtete die Bilder und zeigte schließlich auf ein Foto, da diese ihm bekannt vorkomme. Es war Martin Martyns Frau.

Kurze Zeit später reisten die Hammones gemeinsam mit Tucker nach Kalifornien, um dort Martyns Tochter zu treffen, die von Redakteuren einer TV-Dokumentation über Tucker ausfindig gemacht worden war.

Vor dem Treffen mit Ryan hatte sich Tucker mit der Frau unterhalten. Die Dame war zunächst zurückhaltend, doch während des Gesprächs konnte sie mehr und mehr der Details über ihren Vater, die Ryan zuvor geschildert hatte, bestätigen.

Ryan hatte erzählt, dass "er" in New York getanzt habe. Martyn war Tänzer am Broadway. Ryan sagte, er sei auch ein "Agent" gewesen und dass Menschen, für die er gearbeitet hatte, ihre Namen geändert hätten. Tatsächlich arbeitete Martyn nach seiner Tänzerkarriere jahrelang für eine bekannte Talentagentur in Hollywood, die oft Künstlernamen erfand. Ryan erläuterte zudem, dass seine alte Adresse das Wort "Rock" im Namen trug. Marty lebte im North Roxbbury Drive 825 in den Beverly Hills. Ryan berichtete zudem, dass er einen Mann namens Senator Five gekannt habe. Martyns Tochter bestätigte, dass sie ein Foto habe, das ihren Vaters mit Senator Irving Ives aus New York zeige, der von 1947 bis 1959 im U.S. Senat saß. Und ja, Martyn hatte drei Söhne, deren Namen die Tochter natürlich kannte.

Doch das Treffen zwischen ihr und Ryan verlief nicht sehr gut. Ryan gab ihr zwar die Hand, versteckte sich dann aber den Rest des Gesprächs hinter seiner Mutter. Später habe er seiner Mutter erklärt, dass sich die Energie der Frau verändert habe, woraufhin ihm seine Mutter dann erklärte, dass Menschen sich verändern, wenn sie erwachsen werden. "Ich will nicht mehr zurück (nach Hollywood) gehen", erklärte Ryan darauf. "Ich will nur noch diese (meine) Familie behalten."

In den folgenden Wochen sprach Ryan immer weniger über Hollywood.

Tucker erklärt, dass so etwas häufig vorkommt, wenn Kinder die Familie der Personen treffen, von denen sie glauben, dass sie diese Person einst waren. "Es scheint ihre Erinnerungen zu bestätigen, die dadurch an Intensität verlieren. Ich glaube, sie erkennen dann, dass niemand aus der Vergangenheit mehr auf sie wartet. Einige Kinder stimmt das traurig. Schlussendlich akzeptieren sie es aber und sie wenden ihre Aufmerksamkeit gänzlich der Gegenwart zu. Sie achten dann wieder mehr darauf, ihr jetziges Leben zu leben - und natürlich ist es auch genau das, was sie auch tun sollten."

TV-Dokumentationen über Tuckers Forschung


Quelle: uvamagazine.org