In 30 Jahren hat Bob Larson angeblich 20'000 Leute von bösen Dämonen befreit - und er geht mit der Zeit: Neuerdings bietet er seine Dienste auch im Internet an.

Die Exorzisten rüsten technologisch auf - und verdienen gut damit: 295 Dollar kostet der Online-Service von Bob Larson, den Scott Bixby, Redaktor bei der US-Website The Daily Beast, im Selbstversuch in Anspruch genommen hat. Dafür erhielt er eine volle Stunde, in der Larson mit silbernem Kreuz und Bibel versuchte, Bixbys Dämonen zu vertreiben - erfolglos, allerdings. «Ihr Glaube ist nicht dort, wo er sein sollte», war das Fazit des Priesters.


Reverend Bob Larson ist ein alter Hase im Geschäft: Seit den 1980er-Jahren hat er laut eigenen Angaben 20'000 Menschen von Dämonen befreit. Seine Künste hat er nicht nur am Telefon und am Radio, sondern auch im Fernsehen bewiesen und in der Reality-Show «The Real Exorcist» auf Lifetime Channel Probanden live geheilt. Anders als die meisten Exorzisten ist er allerdings nicht katholisch, sondern gehört der evangelischen Sekte Spiritual Freedom Church an.

Erlösung für geplagte Seelen

Erst vor wenigen Monaten erregte Larson Aufsehen, als er mit einem Exorzismus einen Schwulen «heilen» und von seiner Homosexualität befreien wollte. Larson hatte mit der Dämonen-Austreibung begonnen, als in den frühen 1980ern eine angebliche Satanismus-Welle viele Leute verunsicherte. Er ist überzeugt, dass etwa die Hälfte der Erdbevölkerung - gut drei Milliarden Leute - von Dämonen besessen ist. Bei vielen sei das auf sexuellen Missbrauch zurückzuführen.

Larson verspricht den geplagten Seelen Erlösung. Er eifert dabei Jesus nach, der laut den Evangelien mehrere Dämonen ausgetrieben und so die Besessenen gerettet hat. In jüngster Zeit gelangten die Praktiken des Exorzismus vor allem durch Horrorfilme wie «The Exorcist» von 1973 zu einem grösseren Bekanntheitsgrad.