Starker Schneefall hält Teile der USA weiter in Atem. In New York kam es zu einem tragischen Unfall, bei dem eine Schwangere starb. In Pennsylvania entgleiste ein Güterzug.
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Das unerbittliche Winterwetter in den USA bringt Millionen Amerikaner in Not. In den Schnee- und Eismassen kamen mindestens 21 Menschen ums Leben, wie Medien am Freitag berichteten. Zudem waren immer noch rund eine halbe Million Haushalte ohne Strom. Tausende Flüge fielen aus, auch Bahnverbindungen wurden erneut gestrichen. In New York gingen laut dem Wetterdienst bis zu 30 Zentimeter Schnee nieder. "Willkommen zum sechsten Wintersturm in sechs Wochen", sagte Bürgermeister Bill de Blasio.

Besonders tragisch war in der Metropole der Unfall einer Schwangeren, die von einem Schneepflug erfasst wurde, als sie gerade Einkäufe aus ihrem Auto lud. Die 36-Jährige starb im Krankenhaus. Ihr Sohn wurde zwar per Kaiserschnitt zur Welt geholt, sein Zustand war aber kritisch. Andere Bürger kamen bei Autounfällen ums Leben, wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen oder erlitten beim Schneeschaufeln einen Herzinfarkt, wie die Zeitung USA Today berichtete.

Der New Yorker Bürgermeister De Blasio stand schwer in der Kritik, weil er im Gegensatz zu vielen Bürgermeistern anderer Städte in seiner Stadt die Schulen geöffnet ließ. Millionen Arbeitnehmer seien darauf angewiesen, ihre Kinder an einem sicheren Ort versorgt zu wissen, wies er die Vorwürfe zurück. "Wir schließen die Schulen erst, wenn es gar nicht mehr geht", sagte er. Insgesamt acht Bundesstaaten sagten dagegen den Unterricht auch am Freitag ab.

Massenkarambolage in Pennsylvania

Vielerorts sorgten glatte Straßen für lange Staus - in Pennsylvania kam es auf einer Hauptverkehrsader nördlich von Philadelphia mitten im Berufsverkehr zu einer Massenkarambolage mit rund 30 Autos. Der Gouverneur des Bundesstaates, Tom Corbett, hatte die Bewohner schon am Vorabend gewarnt: "Bleibt zu Hause." In dem Staat entgleiste auch ein Tankzug mit Heizöl. Ein oder zwei Waggons seien leckgeschlagen. "Die Lage ist aber unter Kontrolle."

"Ein großer Wintersturm zieht weiter in Richtung Nordosten", hatte der Wetterdienst gewarnt. Die Gefahr dauert an: Am Wochenende soll es erneut schneien. Alles in allem seien 100 Millionen Amerikaner von den Wetterkapriolen betroffen, meldete der Fernsehsender CNN. Das Schlimmste ist den Meteorologen zufolge aber überstanden. Die Unwetterfront hatte mit heftigem Schnee- und Eisregen zum Wochenbeginn in Südstaaten wie Georgia, South Carolina und Alabama begonnen.

Wie bei vergangenen Wetterkapriolen verschlimmerte die teils marode Infrastruktur der USA die Lage deutlich. Schon einige Zentimeter des nassen, schweren Schnees genügten, um Äste oder Bäume auf Strommasten stürzen zu lassen und so ganze Straßenzüge von der Stromversorgung abzuschneiden. Viele Menschen hamsterten Vorräte und kauften Generatoren, um sich für den Notfall zu wappnen.

cwe, DPA