Tonnen an Plastikmüll fließen täglich ins Schwarze Meer

In der Donau schwimmen unterhalb von Wien mittlerweile mehr Plastikmüllteilchen als Jungfische. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Gewässerforschern der Universität Wien.

Die Forscher fanden heraus, dass in den Uferbereichen der Donau zwischen Wien und der Hauptstadt der Slowakei, Bratislava, im Durchschnitt pro Liter Wasser 317 Plastikpartikel treiben, aber nur 275 Fischlarven. Die Donau transportiert den Schätzungen der Wissenschaftler zufolge mittlerweile 4,2 Tonnen Plastikmüll pro Tag in das Schwarze Meer.

Die Fische verwechseln die meist aus der Industrie stammenden kleinsten Plastikteilchen mit Nahrung wie etwa Insektenlarven, Fischeiern oder Kleinkrebsen. Die Folgen reichen von einem vorgetäuschten Sättigungsgefühl über Verstopfung und Verletzung des Darmtraktes bis zum Tod.

Zudem weist den Forschern zufolge vieles drauf hin, dass die in den Kunststoffen enthaltenen gefährlichen Weichmacher wie Phtalate oder Bisphenol A zu einer Anreicherung in der Nahrungskette führen und letztlich auch den Menschen betreffen können. Bisphenol A hat eine hormonähnliche Wirkung und führt zur Verzwitterung bei männlichen Fischen.

afp.com