Ein revolutionärer Durchbruch in der Krebsbehandlung, der als »bahnbrechend« beschrieben wird, sieht vor, das eigene Immunsystem des Körpers zu nutzen, um erkrankte Zellen zu attackieren, anstatt auf krankmachende Chemotherapie zu setzen. Das gaben Forscher kürzlich bekannt.
ärztliche Behandlung, Patient
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Laut einer Meldung von CBS News berichten Wissenschaftler am Memorial-Sloan - Kettering-Krebszentrum in New York über erfolgreiche Versuche mit dem neuen Verfahren, an dem 16 Personen mit fortgeschrittener Leukämie, bei denen es keine anderen Behandlungsoptionen mehr gab, beteiligt waren. Wie die Forscher erklärten, durchliefen die Patienten eine gezielte Behandlung der T-Zellen, die dann die kanzerösen Zellen bei den meisten der Patienten ausschalteten.

Dr. David Agus, der als Medizinexperte in CBS News auftritt, leitet das Westside-Krebszentrum der University of Southern California. Er bezeichnete die Arbeit des Teams als »bemerkenswerte Forschung«.

»Das war kein Zufall«

»Sie wählten 16 Patienten mit fortgeschrittener Leukämie, bei denen die Chemotherapie nicht den gewünschten Erfolg brachte oder die überhaupt nicht auf eine Chemotherapie reagierten, und die klassisch nur noch Wochen oder Monate zu leben hatten. Sie entnahmen ihnen eigene Immunzellen ... und schleusten einen Zielfindungsmechanismus ein, um die Krebszellen aufs Korn zu nehmen«, sagte Agus. »Die Krebszellen wuchsen unaufhörlich, und diese Immunzellen kamen herein, konnten sie ins Visier nehmen und töten. Sie wurden zu Mördern. Die eigenen Immunzellen wurden also zu Mördern gemacht und es hat funktioniert.«

Dr. Renier Brentjens, Erstautor der Studie und Onkologe am Memorial Sloan-Kettering, erklärte gegenüber der Website HealthDay News: »Zunächst einmal haben wir gezeigt, dass es kein Zufall ist. Es ist ein verlässliches Ergebnis. ... Wir befinden uns noch im Anfangsstadium der Entwicklung. ... Es ist potenziell seit Langem die erste erfolgversprechende neue Therapie [bei fortgeschrittener B-Zellen-ALL (akute lymphatische Leukämie)].«

In einem weiteren Kommentar gegenüber der französischen Nachrichtenagentur Agence France-Presse sagte Brentjens: »Im Wesentlichen erziehen wir die T-Zellen im Labor mit Gentherapie um, sodass sie Tumorzellen erkennen und töten.« Nach 15-jähriger Arbeit an dem Verfahren scheine es, so Brentjens, »bei Patienten mit dieser besonderen Form von Krebs tatsächlich zu funktionieren«.

»Wir wissen, dass der Krebs zurückkommt, und der einzige Weg, ihn zu heilen, besteht in einer Knochenmarkstransplantation«, sagte er. »Eine Knochentransplantation können Sie aber erst in Angriff nehmen, wenn Sie zuvor die Krebszellen im Blut eliminiert haben.«

Wie der Onkologe und Forscher betonte, gelang es mit der Behandlung, Krebszellen effektiv aus dem Blut zu entfernen, und »bei den meisten Patienten konnte eine Transplantation in die Wege geleitet werden«. An dem Punkt könnten Patienten tatsächlich von der Krankheit geheilt werden.


Quellen für den Beitrag waren u.a.:

CBSNews.com
CounselHeal.com
Philly.com
NaturalNews.com