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© ReutersLuci Hamlin und ihr Mann warten vor Fort Hood
Es ist bereits das zweite Blutbad auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood. Diesmal ist der Täter ein Irakkriegs-Veteran, er soll "mentale Probleme" gehabt haben. Drei Menschen hatte der Mann schon getötet, als eine Soldatin sich ihm in den Weg stellte.

Ein Soldat hat bei einem Amoklauf auf der US-Militärbasis Fort Hood (Texas) drei Kameraden erschossen und 16 weitere teilweise schwer verletzt. Anschließend tötete der Mann sich selbst, sagte der Kommandeur des Stützpunktes, Mark Milley, am späten Mittwochabend.

Zwar seien die Hintergründe des Verbrechens unklar, es gebe aber derzeit keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Der Täter, der verheiratet gewesen sei, habe mentale Probleme gehabt und sei deshalb behandelt worden.

2011 diente der Schütze im Irak

2011 habe er für vier Monate im Irak gedient, sei auch auf eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) untersucht worden. Eine solche Störung sei bis zu der Tat aber nicht diagnostiziert worden. Während der Tat habe der Mann militärische Tarnkleidung getragen. Die Waffe, eine halbautomatische Smith&Wesson, Kaliber 45, habe er erst kürzlich gekauft. Alle Opfer seien Soldaten, sagte Milley. Mindest drei Verletzte befänden sich in kritischem Zustand, berichteten Krankenhausärzte.

Bereits 2009 hatte ein Soldat ebenfalls bei einem Amoklauf in Fort Hood 13 Menschen getötet und rund 30 verletzt. Auch damals waren die meisten Opfer Soldaten. Präsident Barack Obama äußerte sich erschüttert. "Es bricht uns das Herz, dass so etwas Ähnliches wieder passiert sein könnte", sagte er mit Blick auf die Toten vor fast fünf Jahren. "Wir verfolgen die Situation genau", sagte er in Chicago. Es seien viele Fragen offen, fügte Obama in Chicago hinzu. Er forderte eine genaue Aufklärung.

Eine der größten Militärstützpunkte weltweit

Während der Schießerei herrschte unter den Menschen auf der Basis Angst und Schrecken. Es heulten Sirenen, die Menschen wurden über Lautsprecher aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. "Die Menschen wurden zu Ambulanzen getrieben, über den Köpfen kreisten Hubschrauber", berichtete ein Augenzeuge dem TV-Sender CNN. "Das Gefühl der Angst lag in der Luft."

Fort Hood liegt zwischen Houston und Waco und gilt mit rund 40.000 Soldaten als einer der größten Militärstützpunkte weltweit. Die Hintergründe des Verbrechen blieben zunächst unklar. "Wir suchen tief in seinem Vorleben", sagte Milley. Unklar war, ob der Schütze einen Komplizen hatte und was seine Motive waren. Zeitweise hieß es, ein möglicher Komplize sei flüchtig. Auch der Name des Täters wurde nicht genannt.

Soldatin stellte den Täter

Der Täter habe mit einer halbautomatischen Handfeuerwaffe geschossen, "die kürzlich in der Gegend gekauft wurde, sagte Milley. Es habe lediglich etwa 15 Minuten gedauert, bis Sicherheitskräfte vor Ort waren. Eine Soldatin der Militärpolizei habe den Täter gestellt. "Er hob seine Hände, dann griff er unter seine Jacke und holte die Waffe hervor", berichtete Milley. Daraufhin habe die Soldatin ihre Waffe gezogen und auf den Täter gerichtet. Der Mann habe sich daraufhin erschossen. Das Verhalten der Frau sei "heldenhaft" gewesen, sagte General Milley gegenüber der New York Times.

Bei dem Amokläufer vor fünf Jahren handelte es sich um den Militärpsychiater Nidal Hasan, der im vergangenen August zum Tode verurteilt wurde. Es hieß, es solle Kontakte zu radikalen Islamisten gehabt haben.

akw/dpa