Pastor Behnam Irani
© Present Truth MinistriesDer im Iran inhaftierte evangelische Pastor Behnam Irani.
Auf das Schicksal des im Iran inhaftierten evangelischen Pastors Behnam Irani hat das Deutschlandradio Kultur (Köln) aufmerksam gemacht. Der 53-jährige Familienvater war im Mai 2011 wegen seines Übertritts vom Islam zum Christentum zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ende des vergangenen Jahres gelang es ihm, einen Brief aus der berüchtigten Haftanstalt in Karaj, 20 Kilometer westlich von Teheran, zu schmuggeln. Darin heißt es: „Ich wurde inhaftiert, weil ich an Christus glaube und weil ich mich mit Glaubensgeschwistern ausgetauscht habe. Das islamische Regime im Iran wird nicht müde, Menschen zu verfolgen, die den islamischen Glauben nicht teilen. Das Regime arbeitet daran, eine religiöse Diktatur aufzubauen.“ Man könne davon ausgehen, dass der Pastor für diesen Brief mit Folter oder Isolationshaft bestraft wurde, hieß es in einem am 5. April ausgestrahlten Bericht des Deutschlandradios Kultur. Irani sei schon mehrfach inhaftiert worden, weil er zum Christentum übertrat und Muslimen von seinem neuen Glauben erzählte. Die Staatsmacht werfe ihm deshalb „Propaganda gegen das Regime“ und ein „Verbrechen gegen die nationale Sicherheit“ vor. Für den Pastor engagiert sich unter anderen die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner. Sie hat eine Patenschaft für Irani übernommen, weil sie nach eigenen Worten als Christin solidarisch sein will mit verfolgten Christen.

Klöckner: Pastor Irani wird in der Haft misshandelt

Im Blick auf die Vorwürfe gegen Irani sagte sie dem Deutschlandradio: „Das ist so abstrus, dass man das gar nicht nachvollziehen kann.“ Sein Übertritt vom Islam zum Christentum werde im Iran als eine solche Sünde angesehen, dass ihm die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe angedroht habe. Der Pastor werde in der Haft misshandelt und erhalte nicht den Zugang zu benötigten Medikamenten. Der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin (Frankfurt am Main), sieht keine Verbesserung der Menschenrechtslage im Iran durch den Machtwechsel von Mahmud Ahmadinedschad zu Hassan Rohani. Vielmehr gebe es neue Verhaftungen und Übergriffe, sagte er in dem Beitrag. Im Iran sitzen mindestens 40 Christen wegen ihres Glaubens in Haft. Die Gesamtzahl der Konvertiten zum christlichen Glauben im Iran wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen. Von den insgesamt 76,4 Millionen Einwohnern sind 99 Prozent Muslime.

Drei Christen in Pakistan zum Tode verurteilt

Unterdessen ist in Pakistan ein christliches Ehepaar zum Tode verurteilt worden. Laut einem Bericht von Spiegel Online hatte ein Imam dem 38-jährigen Mann und seiner 42-jährigen Frau vorgeworfen, Nachrichten verschickt zu haben, die den Islam beleidigen. Die Anschuldigung der Blasphemie wird in Pakistan häufig als Waffe gegen religiöse Minderheiten eingesetzt. Der Leiter der Organisation World Vision in Progress, Farrukh Saif, kündigte Berufung gegen das Urteil an. Bereits am 27. März hatte ein Gericht in Lahore den Christen Sawan Masih wegen angeblicher Beleidigung des Propheten zum Tode verurteilt.