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© dpaMücken verbreiten das Dengue-Fieber. Da sie den Virus nur übertragen, selbst aber nicht erkranken, bezeichnet man sie als Vektoren.
Das Dengue-Fieber breitet sich rasant aus. Die Tropenkrankheit bedroht Milliarden Menschen in über 100 Ländern. Vor allem Urlauber sind gefährdet. Was heißt das für die Fußball-WM in Brasilien?

Dengue-Fieber wird durch Mückenstiche übertragen. Wer sich infiziert, leidet unter grippalen Beschwerden, Muskel- und Gelenkschmerzen oder hohem Fieber. Teilweise rufen die Viren Blutungen hervor, die tödlich enden können. Eine Impfung gegen die Krankheit gibt es noch nicht.

Per Flugzeug oder Schiff nach Deutschland

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) breitete sich das Fieber in den vergangen Jahren rapide aus. Hauptüberträger der Dengue-Viren sind die Gelbfiebermücke und die Asiatische Tigermücke. Per Flugzeug oder Schiff reisen sie ins Land ein und verbreiten den Erreger.

In Deutschland registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) im vergangenen Jahr 879 Infektionen. „Das sind so viele gemeldete Fälle wie noch nie. Seit 2001 hat sich die Zahl mehr als verzehnfacht“, sagt Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.

Reisende, die sich mit dem Virus infiziert haben, bilden eine zusätzliche Gefahr. „Prinzipiell kann jede Mücke, die einen Infizierten sticht, das Virus weiter übertragen“, erklärt Schmidt-Chanasit. Daher sind internationale Großveranstaltungen ein besonderes Risiko.

Wird die Fußball-WM in Brasilien zur Bedrohung?

Tatsächlich steigt die Gefahr, dass infizierte Mücken mit den vielen Fans nach Europa gelangen, laut Schmidt-Chanasit stark an. Manche brasilianische Bundesstaaten wie etwa Bahia, wo auch das deutsche Team spielen wird, sind Hochendemie-Gebiete.

Europäische Besucher sollten sich daher so gut wie möglich schützen: Lange Kleidung oder mückenabwehrende Mittel senken das Risiko von einer infizierten Mücke gestochen zu werden. Eine hundert prozentige Sicherheit gibt es jedoch nicht.