Die generell gesunde Wirkung des Superfoods Spirulina wird allenthalben gepriesen, belegt von zahlreichen Studien. Bei einer solchen Studie in Korea konzentrierten sich die Wissenschaftler auf Patienten mit Typ-2-Diabetes; sie wollten herausfinden, ob Spirulina die Diabetes-Symptome so weit lindern konnte, dass es als nützliches Functional Food oder als Superfood betrachtet werden kann. So genannte Functional Foods bringen zusätzlich zu den Nährstoffen weiteren gesundheitlichen Nutzen.
Spirulina
© Madlen/ShutterstockSpirulina
Für ihre Studie rekrutierten die Forscher 37 Diabetespatienten, die wegen ihrer Erkrankung regelmäßig die Poliklinik aufsuchten. Sie wurden willkürlich entweder einer Gruppe, die mit Spirulina behandelt wurde, oder einer Kontrollgruppe zugewiesen. Die Spirulina-Gruppe erhielt acht Gramm täglich, eine ziemliche Menge, wenn man bedenkt, wie leicht das Pulver ist.

Beide Gruppen wurden angewiesen, während der zwölfwöchigen Studie ihre normale Ernährungsweise beizubehalten und keine anderen Functional Foods zu essen oder Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Die Gabe von Spirulina zeigte zwar keine Auswirkung auf den BMI (Body Mass Index), führte aber sehr wohl zu einer signifikanten Senkung von Trigylceriden und Blutdruck; beide sind bei Typ-2-Diabetes häufig erhöht.

Außerdem reduzierte Spirulina den Malondialdehyd-Wert im Plasma, ein Biomarker für oxidativen Stress. Darüber hinaus stieg bei der Spirulina-Gruppe der Plasmaspiegel des Adiponektin; der Wert wird mit erhöhter Insulinempfindlichkeit und einem geringeren Herzinfarktrisiko in Verbindung gebracht. Die erhöhten Adiponektin-Werte zeigen also eine deutliche Besserung des Typ-2-Diabetes und ein geringeres Risiko für Herzinfarkte.

Außerdem beobachteten die Wissenschaftler eine bessere Wirkung von Spirulina bei den Teilnehmern, die an einer Dyslipidämie litten, das ist eine Lipid-(Fett-)Verdauungsstörung, die zu höheren Lipidwerten (Triglyceride und Cholesterin) führt. Diese Störung tritt bei Patienten mit Typ-2-Diabetes sehr häufig auf.

Schlussfolgerung der Forscher: »Diese Studie liefert den Beweis für die positive Wirkung einer Spirulina-Ergänzung auf Blut-Lipidprofile, entzündliche Variable und antioxidative Kapazität bei koreanischen Patienten mit Typ-2-Diabetes. Die Ergebnisse weisen Spirulina als vielversprechendes Functional Food beim Diabetes-Management aus.« Viel besser kommt es nicht. Aber es gibt noch eine andere Seite der Story über die Spirulina und blaugrüne Algen.

Eine Mahnung zur Vorsicht an die Käufer von blaugrünen Algen

Ja, die Spirulina bietet vielfältigen Nutzen. Doch der Blog GlutenFreeVeganMom.com führt einige deutliche Hinweise auf, die Dr. Michael Greger von der Website NutritionFacts.org zusammengetragen hat. Sie zeigen die potenziellen Nachteile insbesondere blaugrüner Algen und von Spirulina. Nachteile der Chlorella sind ihm bislang nicht bekannt.

Dr. Greger räumt die Vorzüge der Spirulina und der blaugrünen Algen ein, verweist aber auch auf die potenziellen gesundheitlichen Risiken von Leberschäden und neurodegenerativen Erkrankungen. Er zitiert Studien, bei denen in Spirulina so genannte Hepatotoxine und in blaugrünen Algen Neurotoxine entdeckt wurden. Viele behaupten, zwischen beiden gebe es, wenn überhaupt, nur geringe Unterschiede, aber es handelt sich um unterschiedliche Algenstämme.

Das Neurotoxin, das durch blaugrüne Algen gebildet werden kann, ist das BMAA (Beta-N-Methylamino-L-Alanin). Laut Dr. Greger kann es an zwei Orten nachgewiesen werden: Im Gehirn von Patienten mit Alzheimer, Parkinson und anderen neurodegenerativen Erkrankungen, und in den Regalen von Bioläden, die Produkte mit blaugrünen Algen anbieten. Wie Dr. Greger betont, ließen sich diese Probleme aus der Welt schaffen, wenn jede Charge auf Reinheit überprüft würde, doch wegen der hohen Kosten würde dies bei den meisten Herstellern von blaugrünen Algen oder Spirulina nicht geschehen.

Wenn Sie also an einem der beiden Produkte interessiert sind, halten Sie sich an die Warnhinweise für Käufer. Eine gute Quelle wäre vermutlich E3Live, die bei ihren blaugrünen Algen Klamath Lake AFA nach eigenen Angaben eine stringente Qualitätskontrolle durchführen. Um Ihnen die Entscheidung über blaugrüne Spirulina zu erleichtern, folgen einige Quellenangaben, die Sie zu Rate ziehen können.

Quellen:

Die koreanische Studie: NaturalNews.com

Der Blog, auf dem Dr. Greger über die Nachteile blaugrüner Algen berichtet: GlutenFreeVeganMom.com

Ein sehr informatives Interview von Rich Roll mit Dr. Greger: RichRoll.com

Eine Reihe von Dr. Gregers Kurzvideos über blaugrüne Algen, Spirulina und Chlorella:

NutritionFacts.org
E3live.com