Magdeburg - Ausgebrannte Trümmerteile liegen auf dem Brocken: Wo sich bei gutem Wetter Tausende Touristen tummeln, ist ein Kleinflugzeug verunglückt - zwei Menschen starben.
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Bei dichtem Nebel waren die beiden Männer mit ihrer einmotorigen Cessna am Freitagmorgen auf dem höchsten Harzgipfel abgestürzt. Zuvor hatte die Maschine den 27 Meter hohen Mast der Brocken-Wetterstation gerammt. In der Wetterwarte wurde niemand verletzt.

Das Flugzeug war auf dem Weg von der Insel Rügen nach Reichelsheim bei Frankfurt am Main. Der 38 Jahre alte Pilot und ein zweiter Insasse verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Laut dem Flugplatz Güttin auf Rügen waren die Männer um 7.00 Uhr gestartet. Um 8.35 stürzten sie auf dem 1141 Meter hohen Brocken ab.

Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig fuhren zum Unfallort. Mit einem schnellen Ergebnis der Ermittlungen sei nicht zu rechnen, sagte ein Sprecher. Die einmotorige Cessna wird nach seinen Worten vor allem von Privatpersonen und Geschäftsreisenden genutzt.

Matthias Glenk von der Wetterwarte auf dem Brocken sagte, er habe einen lauten Knall gehört. „Die Sichtweite beim Absturz der Maschine lag bei nicht einmal 20 Metern“, berichtete er. Das sei aber auf dem Berg nichts Ungewöhnliches.´

Der Gipfel zählt mit mehr als 300 Nebeltagen pro Jahr zu den nebeligsten Gegenden Europas. Auf dem weitgehend kargen Bergplateau stehen kaum Bäume oder Sträucher und nur wenige Gebäude. Es gibt ein kleines Hotel, die Wetterwarte und ein Bahnhofsgebäude der Harzer Schmalspurbahnen. Die Cessa 182 stürzte in den Brockengarten - einen rund 5000 Quadratmeter großen Schau- und Versuchsgarten mit Hochgebirgspflanzen.

Brockenwirt Daniel Steinhoff sagte, das sei das erste derartige Unglück auf dem Harzgipfel gewesen. „Wir haben Glück gehabt, dass das Flugzeug nicht gegen das Hotel geflogen ist, dann hätte es viel mehr Tote gegeben.“ Laut der Verwaltung des Nationalparks Harz besuchen jährlich schätzungsweise zwischen 1,2 und 1,3 Millionen Menschen die Brockenkuppe.

dpa