Kommentar: Der folgende Artikel ist eine tief empfundene, persönliche und dramatische Illustration davon, wie Psychopathie in einer 'normalen' Familiensituation funktioniert. Viele Menschen werden in der Lage sein, sich mit vielem, oder sogar allem in dieser Geschichte zu identifizieren. Jene werden aus eigener unglücklicher doch unschätzbarer Erfahrung wissen, wie nur ein einziger Psychopath so viele andere zum Opfer machen kann, wie er legale und soziale Systeme kooptiert und alles so darstellt, dass das primäre Opfer derjenige ist, der ein Problem damit hat. Vidas Überlebensgeschichte zeigt die Heimtücke der Psychopathie auf der zwischenmenschlichen Ebene auf und sollte uns alle wegen des Schadens, der von den Psychopathen in Positionen der Macht angerichtet werden kann, zum Nachdenken bringen.
"Es ist nur in deinem Kopf -- es ist immer nur in deinem Kopf gewesen! Simon ist ein guter Mann!" Doch selbst wenn tausend Menschen eine Lüge glauben und erzählen, und sich erheben, um den 'Räuber' zu verteidigen, es bleibt trotzdem eine Lüge.
© Sandra L. BrownWomen Who Love Psychopaths: Inside the Relationships of inevitable Harm With Psychopaths, Sociopaths & Narcissists
Somit war ich dazu gezwungen, mich meinen Dämonen zu stellen und die schwierigen Fragen zu stellen: Wie konnten meine älteren Kinder vergessen, wer ich bin und wofür ich stehe? Wie können nährende Beziehungen plötzlich toxisch werden? Wie konnte es sein, dass Experten des Gesetzesvollzugs getäuscht werden? Ich brauchte Jahre um zu verstehen, welche obskuren und brutalen Kräfte mein Leben, meine Beziehungen und meine Situation verändert hatten. Ich musste meinen zutiefst gehegten Glauben hinterfragen und untersuchen, da ich an das innewohnende Gute in allen Menschen glaubte. Das war zweifellos der am meisten schädigende Irrtum in meiner Erziehung. Jetzt verstehe ich, dass es Psychopathen Vergnügen bereitet, andere zu verletzen und anderen zu schaden; es ist ihr Zeitvertreib , sich eine leichte Beute zu suchen.
Als ich nach der Wahrheit suchte, traf ich auf Informationen in Form von Büchern, die mein inneres Wissen und mein Bauchgefühl erklärten und bestätigten. Dr. Robert Hare behauptet, dass mit einer Anzahl von mindestens 2 Millionen Psychopathen in Nordamerika nahezu jeder in seinem Leben einmal zum Opfer eines Räubers wird. (Gewissenlos. Die Psychopathen unter uns p.2). Kevin Hogan und James Speakman erklären Techniken der Covert Persuasion (zu deutsch etwa „getarnte Überredung“) , und Amy J. L. Baker schrieb das Buch Breaking the Ties that Bind (zu deutsch etwa“Die Verbindungen kappen, die uns einengen“), in dem erklärt wird, wie Kinder so programmiert und konditioniert werden können, dass sie als 'Kindersoldaten' gegen einen anvisierten Elternteil vorgehen. Psychopathen scheinen diese Strategien voll und ganz zu verstehen; vielleicht sind diese Strategien angeboren. Seien Sie daher gewarnt: der Räuber wird Sie aufsuchen, wann immer Sie sich auf einem Tiefststand befinden, dann wird er/sie spüren, was Sie brauchen und es Ihnen zur Verfügung stellen. Er oder sie wird Strategien der Gedankenkontrolle in Form von Unterschwelligkeit, neurolingualer Programmierung (NLP) und anderen rhetorischen Mitteln verwenden. Ihre eigenen Moralvorstellungen und Werte werden dazu benutzt werden, Sie zu kontrollieren und gefangen zu halten. Sobald Sie umgarnt und überlistet wurden, wird sich der Psychopath von Ihnen ernähren, indem er Ihnen irreversiblen Schaden und Verheerung zufügt; Sie werden nie wieder dieselbe Person sein. Dies ist die Geschichte meines Unglücks.
Meine Erfahrung begann als eine 26-jährige alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Ich kam aus einer schwer gestörten Familie; mein Vater war schizophren und meine Mutter bipolar/depressiv; dies wurde später von dem Psychopathen benutzt, um seine Behauptungen über meine mentale Instabilität zu untermauern. Was die Sache noch schlimmer machte, war, dass zwischen 1981 - 1983 meine Mutter, mein Verlobter und meine beste Freundin starben. Meine Welt lag in Scherben und metaphorisch geprochen ließ mich das geschlagen und blutend zurück. Blut zieht Räuber an, genauso wie Geld und Vermögen. Da meine Mutter aus einer wohlhabenden Familie kam, wurden Geldangelegenheiten angefochten, blockiert, und es dauerte Jahre, die Sache beizulegen. Bald trat ein attraktiver Mann in mein Leben, der behauptete, wie meine Schwester ein Künstler zu sein, und genau wie sie hatte er Charme, war wortgewandt, unterhaltsam und hoch intelligent. Er schien alles über das Weltgeschehen, über Frauen-Angelegenheiten und darüber, wie man Kinder unterhielt, zu wissen. Er konnte jeder Unterhaltung Pep verleihen, da er über alles ein wenig zu wissen schien. Er kommentierte, wie sehr eines meiner kleinen Mädchen ihn an eine seiner Zwillingstöchter erinnere. Ich schien ihm in der ganzen Stadt zu begegnen. Er sagte, es sei Schicksal, dass wir heiraten sollen, und flehte mich an, ihm zu erlauben, mir meinen Kummer aus dem Herzen zu nehmen. Er sagte, es sei als ob er die Kinder und mich bereits sein ganzes Leben lang kenne und alles was er wolle, war den Kindern und mir die Sicherheit und die Zufriedenheit zu geben, die wir verdienten. Dann lud er uns ein, seine Verwandten zu besuchen; gutes, ehrliches Bauernvolk, so heilsam wie die Gärten, die sie bepflanzten. Ich verwechselte ihn mit einem Engel, gab nach und heiratete das mir Bekannte; immerhin war er wie meine Schwester.
Die sechs Jahre unserer Ehe entfalteten sich in einem sehr isolierten ländlichen Umfeld. Ich wurde dort in einem sozusagen betäubten Zustand nach dem Tod unseres ersten Kindes hingebracht. Dort brachte ich zwei andere Kinder zur Welt, einen Sohn und eine Tochter. Ich verrichtete auch die meiste Arbeit in unserem Dorfladen, während er sich um die "Werbung" kümmerte. Unsere Ehe ging nach der Verteilung des Grundbesitzgeldes zugrunde. Er behauptete, impotent geworden zu sein, blieb die ganze Nacht über weg, und nach einem Jahr, in dem er sich geweigert hatte, eine Therapie zu machen schlug er vor, dass ich mir einen Geliebten suchen solle. Bald zirkulierten bösartige Gerüchte in der Stadt. Obwohl unsere Ehe zu einem Ende gekommen war, behauptete Simon, mich noch immer zu lieben und bettelte mich um das geteilte Sorgerecht an. Da ich auf eine ebenso freundschaftliche Trennung hoffte, wie er sie mit seiner ersten Frau hatte, und da ich glaubte, dass Väter einen soliden Platz im Leben ihrer Kinder haben sollten, willigte ich ein.
Nach einer detaillierten Trennungsvereinbarung im Beisein eines Anwalts hatte ich Simon erlaubt, mit den Kindern für das Schuljahr abzureisen, um den Kindern den Kleinstadt-Klatsch und die Hänseleien in der Schule zu ersparen, um dem geteilten Sorgerecht entgegenzukommen, um meine Situation zu stabilisieren, und um unser zukünftiges Zuhause auf ein eigenes Grundstück zu verlegen. Schon bald jedoch, nachdem sie in eine Schule in einer anderen Provinz gingen, begann Simon damit, mich vor den Kindern, der Familie und meinen Freunden schlecht zu machen. Er war so überzeugend, dass viele Menschen seinen Lügen glaubten. Eine seiner Strategien bestand darin, die Kinder zum Weinen zu bringen und sie dann mitten in der Nacht ans Telefon zu bringen, um ausgesuchte Leute davon zu überzeugen, dass ich den Verstand verlor. Dann brachte er die gläubigen Menschen wiederum dazu, diese Lügen in meinen Kindern noch zu verstärken! Mein Anwalt hatte mir gesagt, dass wir auf Grund der Übereinkunft den Rechtsweg gehen müssen, damit ich meine Kinder wiederbekomme. Wie einige von Ihnen wissen werden ist das ein sehr langer Prozess. Daher nutzte Simon den Vorteil dieses gesamten Schuljahres, um meinen Zugang zu den Kindern zu begrenzen (obwohl die Übereinkunft klar aussagte: "unbegrenzter Zugang") und seine Verleumdungskampagne gegen mich fortzusetzen. Er benutzte die Kinder auch dazu, um mich unter Druck zu setzen, ihm Geld und materielle Güter zu geben. Da ich sein Verhalten nicht verstand, und wegen des Rats seiner besorgten Tante, begann ich mich mit seinen Freunden zu unterhalten und fand heraus, dass, obwohl er vorgab, der Vater von Zwillingstöchtern aus einer früheren Beziehung zu sein, die Frau und die Kinder, die er regelmäßig anrief, eigentlich nur Freunde waren. Er hatte sein Täuschungsmanöver sechs Jahre lang aufrecht erhalten! Er lief außerdem mit meinem geerbten Vermögen weg. Während ich schwanger war und wegen einer Vorderwandplazenta einen Monat lang im Krankenhaus lag, legte ich das eintreffende Erbe auf ein gemeinsames Konto , so dass er zu Hause bleiben, die Rechnungen bezahlen und sich um die Kinder kümmern konnte. Bei meiner Rückkehr erklärte er, dass wir kein Geld mehr übrig hätten, da er alle unsere Schulden abbezahlt habe. Später fand ich heraus, dass diese Schulden nach seiner Abreise noch offen und längst überfällig waren!
Basierend auf dem, was er über mich gehört hatte, empfahl der vom Gericht ernannte Ermittler am Ende des Schuljahres das alleinige Sorgerecht für Simon, obwohl er nur der leibliche Vater von zwei der fünf Kinder war. Auf Grund einer unangemessenen Verhaltensweise, derer ich während eines eingeschränkten Besuchs Zeuge wurde, hatte ich den Verdacht, dass Simon sich den Kindern sexuell annäherte. Obwohl ich weiß, dass einige skrupellose Frauen diese Karte spielen, um sich Vorteile für das Sorgerecht zu sichern, kann ich Ihnen versichern, dass dies nicht mein Hauptmotiv war. Ich war betrogen und manipuliert worden und war aufrichtig in Sorge um das Wohlergehen meiner Kinder, als ich erkannte, dass Simon nicht der Mann war, der er vorgab zu sein. Ich konfrontierte meine älteste Tochter und fragte sie, ob Simon sie jemals sexuell berührt habe. Sie verstummte. Ich sagte weiter, dass nachdem er das Sorgerecht hätte, die sexuelle Ausbeutung wahrscheinlich eskalieren würde und ich dann hilflos und nicht in der Lage wäre, ihr zu helfen. Sie erzählte dann von zahlreichen Vorfällen, in denen er unangekündigt ins Bad oder ihr Schlafzimmer kam, und dann vulgäre Kommentare über ihre sexuelle Entwicklung machte. In zwei unterschiedlichen Vorfällen streichelte er ihre Brüste während sie schlief. Die Polizei wurde gerufen und nahm eine lange Aussage auf. Es wurde jedoch erst ein Jahr später Anklage erhoben, nachdem ich die Arbeit der RCMP (Royal Canadian Mounted Police / Kanadische Polizei) getan hatte. Ich fand heraus, dass, da ich als eine "verbitterte Partei im Sorgerechtsfall" angesehen wurde, die Polizei Simon glaubte und die Sache daher nicht mit dem Bureau of Child Protection kurzgeschlossen hatte, wo eigentlich bereits eine besorgte außenstehende Partei eine Anzeige aufgegeben hatte. Obwohl sich Simon in einer siegreichen Position befand, verschwand er und war zweifellos in einem kriminellen Lebensstil verwickelt -- unbemerkt von der Polizei...
Jetzt, 20 Jahre später, habe ich herausgefunden, dass es zu einem "Aussetzen des Verfahrens" gekommen war. Dies drängt einige Fragen auf:
- Kann ein Kinderschänder seiner Strafe entgehen, weil die Polizei unfähig ist, ihn ausfindig zu machen??
- Macht ihn das weniger gefährlich für Kinder?
- Warum wurde ich davon nicht unterrichtet?!
Ich hatte bis vor einigen Jahren noch nicht vom Eltern-Entfremdungs-Symtom gehört (Parental Alienation Syndrome - PAS). Es beschreibt jedoch eindeutig, was Simon mit den Kindern machte. Meine Kinder waren nie wieder die gleichen; sie glauben noch immer viele Lügen und verdrehte Wahrheiten und sehen mich als unvernünftig an. Sie denken, dass mein Verständnis der Situation fehlerhaft ist. Dies wirkt sich noch immer auf unsere Beziehung zueinander aus. Ich verstehe jetzt, dass die PAS-Programmierung ein Teil des Erinnerungs-/Glaubenssystems des Kindes wurde, und tragischer Weise ein Leben lang bestehen kann. Das erlaubt mir wenigstens, geduldiger und verständnisvoller zu sein, indem ich weiß, dass auch sie Opfer geworden sind. Jetzt mache ich mir jedoch Sorgen darüber, dass Simons Missbrauch sich bis auf meine Enkel auswirken wird. Der Rest der Familie zeigt ebenfalls viele dieser Symptome, da sie in der gleichen Weise mit denselben Glaubensvorstellungen programmiert wurden.
Einige PAS-Strategien, die Simon benutzte:
- Die Kinder verstören, sie ans Telefon bringen um die Verwandten zu verstören, um dann diese Leute die elterliche Entfremdung den Kindern zu bestätigen, indem sie meine Motive, Integrität und Vernunft anzweifelten.
- Die Kinder überzeugen, dass ich finanziell nichts beisteuerte, trotz großer Beträge, um Simons Rechnungen zu bezahlen und trotz großzügigem Unterhalt für die Kinder, der vom Gericht nicht einmal verlangt wurde.
- Die Kinder dazu bringen, mich um Geld zu bitten und mir vorzuwerfen, dass ich nicht zahlte - im Auftrag des Täters handeln lassen.
- Mich vor den Kindern als Schlampe hinstellen, trotz seiner eigenen Promiskuität; jenen Winter hatte er eine 20-jährige geschwängert - trotz seiner "Impotenz"!
- Er drohte einer achtjährigen, aus ihrem Leben zu verschwinden, wenn sie mich besuchte, während mein neuer Partner da war.
- Die Kinder während meiner zugeschriebenen Anrufszeiten beschäftigt halten, indem er draußen Aktivitäten organisierte.
- Meine Besuche einschränken und, wieder einmal, meine Kinder als 'Kindersoldaten' zu benutzen, um das rechtfertigen...
- Die Kinder davon zu überzeugen, dass ich sie nicht wolle oder sie mir egal seien.
- Korrumpieren der Kinder und ihnen beibringen, dass lügen, betrügen und manipulieren "akzeptables und normales Verhalten" sei.
Es ist leicht, verbittert und zynisch zu werden, wenn man solchen Betrug und Missbrauch erfährt. Es ist auch leicht, seine eigenen Wahrnehmungen und geistigen Fähigkeiten anzuzweifeln, wenn jene, die man liebt, einen davon überzeugen wollen, dass man "paranoid" sei und "Hilfe braucht!".
Fallen Sie jedoch nicht darauf herein. Forschen Sie nach, arbeiten Sie sich durch den Prozess, seien Sie stark und vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl. Auch Sie werden überleben und weiser und stärker dadurch werden, dass sie das alles überlebt haben. Oh, und übrigens, wenn Sie solche Ungerechtigkeiten durchlebt haben und verstehen, wovon ich spreche, heiße ich Sie willkommen in den Klub der Erwachten und Erleuchteten. Wir werden durchhalten!
Zitierte Quellen
Hare, Robert D., Gewissenlos. Die Psychopathen unter uns, The Guilford Press, 1999
Hogan Kevin and Speakman James, Covert Persuasion, New Jersey, John Wiley & Sons inc. 2006
Baker J.L. Amy wrote Breaking the Ties that Bind, New York, W.W. Norton & Company, 2007
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