Neue Radaraufnahmen der Radioteleskope Green Bank in West Virginia und Arecibo auf Puerto Rico zeigen Strukturen unterhalb der Mondoberfläche, wie sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.
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© Bruce Campbell (Smithsonian Institution, National Air and Space Museum); Arecibo/NAIC; NRAO/AUI/NSFRadaraufnahme des Mare Serenitatis.
Washington (USA) - Entstanden sind die neuen Aufnahmen mittels Radarsignalen die vom Radioteleskop Arecibo auf den Mond ausgerichtet wurden, hier 10 bis 15 Meter tief in den staubigen Mondboden eindrangen, von hier zurück Richtung Erde geschickt und hier vom Green Bank Telescope wieder aufgefangen wurden.

Die erste Aufnahme (s. Abb. oben) zeigt helle und dunkle Strukturen im Meer der Heiterkeit (Mare Serenitatis) unweit der Landestelle von "Apollo 17" als Ergebnis von Veränderungen in der Zusammensetzung des Mondstaubs und der unterschiedlichen Vorkommen von Gestein, das von diesem Staub bedeckt wird.

Die zweite Aufnahme (s. Abb.u.) zeigt eine ähnliche Beobachtung des Einschlagkraters Aristillus in der Ebene des Mare Imbrium zwischen den Montes Caucasus an dessen östlichem Rand und den Montes Spitzbergen im Westen. Hier offenbaren die Radarechos geologische Merkmale großer Trümmerfelder, die durch die Kraft des einstigen Einschlags entstanden. Der dunkle Halo um den Krater herum, besteht auf pulverisierten Trümmern jenseits der schroffen, die Radarstrahlen hell reflektierenden Kraterränder. Zudem zeigt das Bild Spuren von lava-ähnlichen Merkmalen, die von Mondgestein herrühren, das von der Hitze des Einschlags aufgeschmolzen wurde. Der Krater selbst misst rund 55 Kilometer im Durchmesser und ist etwa 3,5 Meter Kilometer tief.
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© Bruce Campbell (Smithsonian Institution, National Air and Space Museum); Arecibo/NAIC; NRAO/AUI/NSFRadaraufnahmen des Mondkraters Aristillus.
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© NASA / LRO_LROC_TEAMZum Vergleich: Der Mondkrater Aristillus im normalen sichtbaren Spektrum.
Von den neuen Aufnahmen erhoffen sich Planetenwissenschaftler neue Informationen über die komplexe Geschichte und Geologie des Mondes, wie sie oft von staubigen Schichten bedeckt werden, die sich über Jahrmillionen hinweg übereinander abgelagert haben.

Quelle: nrao.edu