Um es gleich vorweg zu nehmen: Die jüngsten Enthüllungen haben ergeben, dass nicht nur ab-, sondern auch angereichertes Uran eingesetzt wird. Die Evidenz findet sich in der Erde, im Wasser und in den Haaren der Opfer, informiert der britische Nuklearexperte Dr. Christian Busby. Extrem hohe Krebsraten, Kindersterblichkeit, Geburtsschäden und Verschiebungen im Geschlechts-Ratio, in und um die im Jahr 2004 schwer umkämpfte irakische Stadt Falludschah, kamen schon im Vorjahr zur Veröffentlichung. Nachdem die Folgeerscheinungen dort jedoch schlimmer sind als in Hiroshima, nach Abwurf der Atombombe 1945, forschte Dr. Busby weiter. Die britische Gerichtsbarkeit wurde bereits in Kenntnis gesetzt.

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Obwohl der Oberste Zivilgerichtshof in London bereits eingeschaltet wurde und eine offizielle Anhörung bevorsteht, unterlassen die Medien fast ausnahmslos jegliche Erwähnung dieses unglaublichen Skandals. Russia Today lud den britischen Wissenschaftler Dr. Chistopher Busby jedoch zu einem Gespräch ein.
Schon im Vorjahr veröffentliche The Intelligence die Ergebnisse einer von ihm geleiteten Studie, die auf die schockierenden Konsequenzen der Kampfhandlungen in der irakischen Stadt Falludschah verweisen. So liegt die dortige Säuglingssterblichkeit mit 80 aus 1.000 fünfmal höher als in Ägypten oder Jordanien und achtmal höher als in Kuwait. Die Häufigkeit von Krebs bei Kindern unter 14 beträgt in Falludschah das Zwölffache im Vergleich zu den genannten Ländern.

Während auch Dr. Busby anfangs davon ausging, dass es sich bei den Strahlenerkrankungen in Falludschah um die Auswirkungen von abgereichertem Uran handeln müsste, teste er in der Zwischenzeit die Ablagerungen in den Haaren von 30 Personen, Eltern von Babys, die mit schweren Schäden geboren wurden. Neben Strontium, Kalzium und Aluminium entdeckte er auch Uran, und zwar nicht ab-, sondern leicht angereichertes. Weitere Nachforschungen ergaben, dass sich angereichertes Uran sowohl in der Erde als auch im Wasser in und um die Stadt Falladschah befindet.

Abgereichertes Uran entsteht als Abfallprodukt bei der Anreicherung von Uran, wie es für Atomkraftwerke bzw. Atomwaffen Verwendung findet. Aufgrund des sehr hohen spezifischen Gewichtes von 19,2 g/cm³, verfügt Munition, die abgereichertes Uran enthält, über eine deutlich höhere Durchschlagskraft. Inwieweit dessen Einsatz sich mit internationalen Abkommen vereinbaren lässt, ist keineswegs geklärt. Um die Rechtssituation in kurze Worte zu fassen: wenn es sich bei der Verstrahlung nicht um das primäre Einsatzziel handelt, soll es - so einige Experten - keiner Regelung widersprechen.

An dieser Stelle sei aber auch deutlich erwähnt, dass der Kontakt mit abgereichertem Uran schwere Gesundheitsschäden nach sich zieht. Erst dieser Tage machte der kanadische Soldat Pascal Lacoste auf sich aufmerksam, indem er durch einen Hungerstreik erzwang, dass strahlenkranken kanadischen Soldaten eine entsprechende Behandlung ermöglicht wird. Lacoste war, so wie auch deutsche Soldaten, in den 1990er-Jahren in Bosnien eingesetzt. Die exakte Zahl der in Mitleidenschaft gezogenen US-Soldaten ist nicht bekannt, reicht jedoch in die Zehntausende.

Auch wenn es schon als unfassbar erscheint, dass in der modernen Kriegsführung strahlendes Material überhaupt zum Einsatz kommt (auch in Libyen, zum „Schutz der Zivilbevölkerung“), die Verwendung von - wenn auch nur leicht - angereichertem Uran übertrifft alles Vorstellbare. Über die Art der Waffen kann auch Dr. Busby nur vorsichtige Mutmaßungen anstellen. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass herkömmlicher Strengstoff mit Uran versetzt wird, um die Explosionskraft dadurch zu erhöhen. Deutlich hervorhebend, dass es sich lediglich um eine Möglichkeit handelt, könnte die Erklärung auch in einer Art Neutronen-Bombe liegen, wobei es sich um eine neue Geheimwaffe handeln würde.

Wo bleibt in diesem Fall die ansonsten so laute Stimme der „internationalen Gemeinschaft“? Wo sind die Forderungen nach Untersuchungen? Von einem britischen Zivilgericht werden die Fakten zwar „angehört“ werden, doch sollte die vorliegende Evidenz nicht umgehend weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen? Wie viele Menschen müssen dieser Brutalität noch zum Opfer fallen? Wie viele Gebiete müssen noch auf Generationen hin verseucht werden? Sind es nicht immer wieder „humanitäre Gründe“, die als Erklärung für die weitreichenden Kriegshandlungen in den Medien gegeben werden? Wo sind diese Medien, wenn es darum geht, Kriegsverbrechen aufzudecken? Und als letzte Frage möchte ich noch stellen: Was denken irakische Eltern von missgebildeten Kindern wohl, wenn ihnen jemand zu erklären versucht, dass dies alles im Namen ihrer eigenen Befreiung geschehen sein soll?