Vollgelaufene Keller, abgeknickte Bäume und Verkehrsunfälle: Das Unwetter über Deutschland hat teils zu massiven Schäden geführt. Auf einer vereisten Autobahn in Schleswig-Holstein krachten neun Fahrzeuge ineinander.
Bild
© DPAHagel verursachte eine Eisbahn
Berlin - Der Sommer ist in weiten Teilen Deutschlands erst einmal vorbei - schuld ist Tief "Zeynep". Die Kaltfront zog in der Nacht zum Freitag mit heftigen Gewittern, Starkregen und Hagel über Deutschland hinweg und sorgte teils für massive Schäden. So krachten in Schleswig-Holstein auf einer vereisten Autobahn nach einem Hagelschauer neun Fahrzeuge ineinander. Vier Menschen wurden dabei verletzt. Die Fahrbahn sei innerhalb kürzester Zeit spiegelglatt gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

In Hessen tobte das Gewitter vor allem über Fulda. Dort gab es auch Starkregen; die Wucht der Wassermassen war so stark, dass Gullydeckel herausgedrückt wurden. Die Bahnhofshalle stand zwischenzeitlich unter Wasser. Einsatzkräfte der Feuerwehr pumpten etliche geflutete Keller leer, sagte ein Polizeisprecher. Dort gab es aber keine Verletzten.

In Nürnberg zog am Donnerstagabend ein Hitzegewitter mit Hagel, Blitz und Donner an. Laut Feuerwehr wurden etliche Häuser abgedeckt. Herabfallende Äste blockierten Straßen und beschädigten Autos und Gebäude. Umgeknickte Bäume hingen in der Oberleitung der Bahn und lösten Kurzschlüsse aus. Mehr als 160-mal musste die Feuerwehr dort zu Einsätzen anrücken.

Gewitter ziehen weiter

Etwas glimpflicher verlief es in Nordrhein-Westfalen. In Köln hatte es schon am Donnerstagnachmittag geregnet, die Zahl der Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdiensten hielt sich nach Angaben der Köln Nachrichten aber in Grenzen. Jedoch habe der Konrad-Adenauer-Airport in Porz-Wahn umdisponieren müssen. Die Maschinen starteten demnach wegen der heftigen Winde auf der Querwindbahn Richtung Westen.

Vor seiner Ankunft in Deutschland war Tief "Zeynep" über Frankreich gezogen. Nordöstlich von Toulouse wurde eine Camperin getötet, als ein Baum auf ihren Wohnwagen fiel. In Biras westlich von Bordeaux kam eine 63-Jährige beim Einsturz eines Scheunendachs ums Leben. Im Südwesten des Landes waren mehr als 50.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom. In Paris ließ die Stadtverwaltung vorsorglich Parks und Friedhöfe schließen.

In Deutschland ziehen die Gewitter nun weiter. Am Freitag werde die Unwetter-Kaltfront über dem Osten angekommen sein, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Am Wochenende soll die Kaltfront endgültig abgezogen sein.

vks/dpa