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© dpaEine Person, die den Tatort am Jüdischen Museum kurz nach dem Angriff verlassen hatte, wurde festgenommen.
Nach den tödlichen Schüssen im Jüdischen Museum in Brüssel haben belgische Behörden eine erste Festnahme bekannt gegeben. "Es gibt eine Person, die den Ort in ihrem Auto verlassen hat. Wir haben sie identifiziert und festgenommen", sagte eine Sprecherin der Brüsseler Staatsanwaltschaft. Es sei aber noch unklar, ob die Person "etwas mit der Tat zu tun" habe, die Vernehmung sei im Gange. Die Ermittler fahndeten zudem nach einem weiteren Mann, der zu Fuß flüchtete.

Eine Person, die den Tatort am Jüdischen Museum kurz nach dem Angriff verlassen hatte, wurde festgenommen.

Bei der Schießerei in dem Museum waren drei Menschen getötet worden. Eine weitere Person wurde schwer verletzt, sagte Innenministerin Joëlle Milquet. Die Opfer - nach ihren Worten zwei Frauen und ein Mann - müssten noch identifiziert werden.

Milquets Angaben zufolge parkte der Schütze sein Auto offenbar vor dem Museum. Dann habe er "offensichtlich sehr schnell gefeuert, ging raus und fuhr weg". Das Areal um das Museum im Brüsseler Stadtteil Sablon wurde weiträumig abgesperrt.

"Akt des Terrorismus"

Belgiens Ministerpräsident Elio Di Rupo drückte der jüdischen Gemeinde seine Unterstützung aus. "Alle Belgier sind vereint", sagte er. Die Organisation "Belgische Liga gegen den Antisemitismus" verurteilte die Tat als "Akt des Terrorismus". Innenministerin Milquet eilte zum Ort des Geschehens und sagte in einer ersten Reaktion der Zeitung La Libre zufolge, es gebe jeden Grund anzunehmen, dass es sich um eine antisemitische Attacke gehandelt habe. Die Sprecherin der Ministerin, Ingrid van Daele, relativierte später jedoch: Man untersuche derzeit den Tatort. Es sei noch zu früh, um sagen zu können, ob es einen antisemitischen Hintergrund gebe. Der Rat der Juden in Belgien gab an, es handle sich "wahrscheinlich um einen Terrorakt", teilte aber auch mit, es habe zuletzt keine Drohungen gegen das Museum gegeben.