Nach dem schweren Sandsturm in der iranischen Hauptstadt Teheran vom Montag, bei dem fünf Menschen starben, warnen Experten vor einem erneuten Sturm. Ein Meteorologe fordert die Einwohner Teherans am Dienstag auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.
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© AFPWie eine Wand rollte der Sandsturm durch Teheran.
Nach dem massiven Sandsturm über Teheran mit fünf Toten haben die iranischen Behörden vor einem weiteren Sturm gewarnt. Chef-Meteorologe Ali Asis-Oghli forderte die Einwohner der iranischen Hauptstadt am Dienstag auf, ihre Häuser nicht zu verlassen, wie die Nachrichtenagentur Irna meldete. Der zweite Sandsturm sollte Teheran demnach gegen 15.00 Uhr Ortszeit (12.30 Uhr MESZ) treffen.

Bei einem Sandsturm am Montag waren nach jüngsten Angaben fünf Menschen ums Leben gekommen und dutzende weitere verletzt worden. Wie staatliche Medien berichteten, fegten Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern über die Metropole hinweg. Der Himmel über Teheran verfinsterte sich eine Viertelstunde lang, dann setzte bei starkem Wind Regen ein.

Vier Menschen wurden dem Katastrophenschutz zufolge von umfallenden Bäumen erschlagen; ein fünfter erlag seinen Verletzungen, nachdem er von Trümmern getroffen worden war, wie Irna meldete. Rund 30 weitere Menschen wurden demnach verletzt, zehn davon bei einem Verkehrsunfall im Süden Teherans. Laut Stadtverwaltung waren etwa 7000 Katastrophenhelfer im Einsatz.

Durch den Sandsturm wurden Gebäude und Stromleitungen beschädigt, etwa 50.000 Haushalte waren nach amtlichen Angaben ohne Strom. Der Verkehr kam teilweise zum Erliegen. Die Temperatur stürzte mit dem Beginn des Sturms von 33 auf 18 Grad Celsius. Der Flugverkehr vom Teheraner Flughafen wurde zeitweise ausgesetzt. Internet- und Telefondienste waren gestört.

Auch eine Abschiedszeremonie für die iranische Fußballnationalelf vor ihrem Abflug zum WM-Turnier in Brasilien wurde unterbrochen; Präsident Hassan Ruhani sagte eine geplante Rede bei der Feier in einem Teheraner Stadion ab.

Der Leiter des Wetterdienstes, Ahad Wasifeh, musste in den Medien heftige Kritik über sich ergehen lassen. Sein Team habe die "zuständigen Behörden" über den Sandsturm informiert, wobei Zeitraum und Windgeschwindigkeiten nicht mit absoluter Genauigkeit vorhersagbar seien, verteidigte sich Wasifeh.

afp