mers virus
© National Institute of Allergy and Infectious Diseases/DPADas Mers-Virus kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Etwa jeder dritte Patient stirbt an dem gefährlichen Erreger.
282 Menschenleben hat das MERS-Virus in Saudi-Arabien bereits gekostet. Schuld sollen Kamele sein, die das tödliche Virus durch Körperkontakt auf Menschen übertragen. Wissenschaftler haben jetzt einen Beweis für ihre These gefunden.

Das gefährliche Coronavirus MERS wird nach Erkenntnissen saudi-arabischer Wissenschaftler direkt von Kamelen auf den Menschen übertragen. Wie Forscher in einem am Mittwoch veröffentlichten Artikel in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine schreiben, untersuchten sie den Fall eines 44 Jahre alten Mannes aus Saudi-Arabien, der im November an dem Virus starb, kurz nachdem er seine mit MERS infizierten Kamele behandelt hatte. Sie fanden dabei heraus, dass die Genome des Krankheitserregers des Mannes und des Virus, das zum Tod des Tieres führte, identisch waren.

Übertragung durch Körperkontakt

Die Daten legten nahe, dass das MERS-Virus durch engen Kontakt mit einem infizierten Kamel übertragen wurde, sagte Studienleiter Tarik Madani von der König-Abdulasis-Universität in Dschiddah. Die Forschungsergebnisse zeigten erstmals einen "eindeutigen Beweis" für einen solchen Übertragungsweg, sagte W. Ian Lipkin von der Columbia Universität in New York, der nicht an der Studie beteiligt war.

Das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrom) wurde erstmals im September 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert. Es hat Ähnlichkeit mit dem SARS-Virus. MERS kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als SARS führt der neue Erreger zudem zu Nierenversagen. Seinen Ausgang nahm das neue Virus in Saudi-Arabien. Dort starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 282 Menschen an MERS.

ali/afp