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In einem niederländischen Chemiewerk kam es am Abend zu einer Explosion, die über Kilometer hinweg zu hören, sehen und spüren war. Glücklicherweise wurde offenbar niemand dabei verletzt. Das Feuer dürfte bei den Anwohnern böse Erinnerungen geweckt haben.

In einem Chemiewerk des Ölkonzerns Shell in den Niederlanden hat sich am Dienstagabend eine Explosion ereignet. Bei der Detonation sei niemand verletzt worden, teilten die niederländischen Behörden im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Es werde auch niemand vermisst. Im Verlauf der Nacht wurde bekannt, dass mindestens zwei Menschen leicht verletzt wurden. Die Opfer seien mit Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht worden, erklärte der Bürgermeister von Moerdijk, Jac Klijs,

Die Verletzungen der beiden Opfer seien leicht, hieß es in einer Mitteilung der örtlichen Behörden im Kurznachrichtendienst Twitter. Vermutlich könnten die beiden noch in der Nacht zum Mittwoch wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden, wurde Bürgermeister Klijs von der Nachrichtenagentur ANP zitiert. Er fügte hinzu, die Rauchschwaden seien für die Anwohner nicht gefährlich. Dennoch rieten die Behörden der Bevölkerung, die Fenster geschlossen zu halten, da der Rauch möglicherweise "kurzzeitige Irritationen" der Augen und Atemwege hervorrufen könne.

Kilometerweit sichtbar, hörbar und spürbar

Die Explosion ereignete sich während des Schichtwechsels in einem Werk in Moerdijk etwa 40 Kilometer südöstlich von Rotterdam, anschließend brach ein Feuer aus. Anwohner sagten dem örtlichen Rundfunksender Omroep Brabant, sie hätten "zwei enorme Explosionen" gehört. Die Erde habe wie bei einem Beben gezittert. Zeugen berichteten von meterhohen Flammen, die von der Feuerwehr bekämpft wurden. Nach Presseberichten war der Feuerball in vielen Kilometern Entfernung zu sehen.

Youtube-Nutzer juliettewst hat beispielsweise dieses Video ins Netz gestellt, auf dem laut Beschreibung die Explosion aus 7 Kilometern Entfernung zu sehen ist:


Das Feuer war nach Angaben der Behörden gegen 0:30 Uhr "beherrschbar". Über dem Gelände hing eine dichte Rauchwolke. Die Ursache der Explosion ist noch nicht bekannt. In dem 320 Hektar großen Industriekomplex stellt Shell Stoffe aus Ölderivaten her, die unter anderem für die Produktion von Latexfarben und Synthetikfasern benutzt werden.

Die Explosion dürfte bei den Anwohnern böse Erinnerungen hervorgerufen haben. Erst 2011 hat es in einer nahe gelegenen Chemie-Fabrik einen Brand gegeben. "Es ist logisch, dass die Bilder der 'Chemie-Pack Fabrik' wieder hochkommen", schrieb Bürgermeister Jac Klijs in seiner Mitteilung.


tmo/AFP/dpa