Mitarbeiter der Firma Machlitt mähten gerade das Gras an der Frauenberger Stiege, als sie am Dienstag das Loch entdeckten. "Es reichte mindestens zwei Meter in die Tiefe", schildert Bauamtsleiter Jens Kohlhause. Und lobt die Geistesgegenwart der Machlitt-Mitarbeiter. Diese hätten den Bereich gleich abgesperrt.
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© Roland ObstZwei Meter tief war die Erde unter der Frauenberger Stiege in Nordhausen einfach verschluckt. Ein Glücksfall, dass niemand hineinfiel.
Nordhausen. "Nicht auszudenken, was hier hätte passieren können", zeigte sich Kohlhause nach einer Besprechung am Morgen froh. Der Rasentraktor hätte in dem Loch verschwinden können. Nur der Verbund der Gehwegplatten habe das Gefüge noch zusammengehalten. Darunter waren einige Kubikmeter Erdreich einfach weg. Wohin, weiß niemand.

Der Erdfall wurde sogleich notdürftig verfüllt. Doch am Morgen sorgte er bei den Steppkes des nahen Frauenberg-Kindergartens und Eltern für Neugier. Bei vielen kamen Erinnerungen an den ungleich größeren Erdfall auf, der sich vor einigen Jahren auf dem Gelände des Katastrophenschutzes in Salza ereignet hatte.

Jüngster Erdfall tat sich in der Weberstraße auf

Vor zwei Wochen hatte es schon einen Erdfall gegeben, in der Weberstraße. Trotz Wochenendes sorgte der Bauhof damals sofort dafür, dass das Loch verfüllt wird, sodass kaum jemand Notiz davon nahm.

Zu den Gründen für die Erdfälle tappt das Bauamt noch im Dunkeln. Eventuell handele es sich um Nachwirkungen ehemaliger Bebauung oder um Kriegsschäden. Im Fall der Treppe allerdings wurde hier erst vor elf Jahren umfänglich gebaut. Damals deutete nichts auf einen Hohlraum hin.

Kohlhause, der schon seit vielen Jahren im Bauamt arbeitet, weiß, dass ein Erdrutsch für Nordhausen zumindest nichts Ungewöhnliches ist. Eventuell werde man sich nach dem aktuellen Fall aber externe Hilfe suchen, um die Gründe dafür zu erfahren. Denn es muss nicht immer so glimpflich ausgehen. Das weiß auch der Bauamtsleiter. Der gab am Mittwoch das Okay, das Loch mit Schotter und Kies wieder zu tilgen.