Sie sollen mehr Vitamin A enthalten und dadurch Hunderttausende Leben in Afrika retten: Freiwillige in den USA essen bald sechs Wochen lang Gen-Bananen. Das Projekt hat einen mächtigen Unterstützer.
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In den USA beginnt in den nächsten Wochen ein Test, bei dem Menschen erstmals genmanipulierte Bananen essen werden. Etwa zehn Kilo der gelben Früchte seien bereits von Innisfail im australischen Queensland, wo sie gewachsen sind, in die USA unterwegs, teilte die federführende Technische Universität Queensland (QUT) mit. Der Test mit einer Reihe von Freiwilligen an der Iowa State University solle sechs Wochen dauern. Ergebnisse würden im Laufe des Oktobers erwartet.

Die große Mehrheit der Verbraucher in Deutschland lehnt Genmanipulation bei Nahrungsmitteln strikt ab. Selbst genmanipulierter Mais als Hühnerfutter stößt auf massive Skepsis. Erst in der vergangenen Woche hat die EU nationale Anbauverbote für genmanipulierte Pflanzen erleichtert.

Doch die Gen-Banane aus Queensland soll Hunderttausende Leben in Afrika retten, argumentieren die australischen und amerikanischen Forscher. Weltweit stürben dort jährlich bis zu 700.000 Kinder an einem Mangel an Provitamin A und Eisen, weitere 300.000 erblindeten, sagte Projektleiter James Dale australischen Medien.

Genau an dieser Stelle setzt die Gen-Banane an. Die manipulierte Banane, deren Fruchtfleisch statt des üblichen cremefarbenen Tons eher ins Orangefarbene spielt, soll deutlich mehr dieser Inhaltsstoffe enthalten und den verbreiteten Mangel ausgleichen.

Bill Gates unterstützt Projekt

Microsoft-Gründer Bill Gates finanziert einen großen Teil der Kosten. Seine Stiftung, die Bill and Melinda Gates Foundation, unterstützt das Projekt mit zwölf Millionen Dollar.


"Gute Wissenschaft kann einen riesigen Unterschied bewirken, indem sie die Grundnahrungsmittel wie ugandische Bananen mit Provitamin A anreichert und die armen Bevölkerungsteile mit ernährungsphysiologisch wertvoller Nahrung versorgt", sagte Dale. "Wir wissen, unsere wissenschaftliche Arbeit wird funktionieren", gab er sich selbstgewiss.


Etwa 30 Prozent der Kinder unter fünf Jahren in Uganda, wo die neue Frucht vor allem eingesetzt werden soll, leiden unter chronischem Vitamin-A-Mangel. Für zwei Drittel der ugandischen Bevölkerung sind Kochbananen zugleich das mit Abstand wichtigste Nahrungsmittel.


Kommentar: Und wieder einmal sollen die Leidtragenden Kinder aus armen Ländern sein!


Sollte der Test erfolgreich sein, haben die Befürworter bereits eine Ausweitung des Anbaus über Uganda hinaus ins Auge gefasst. Auch in Ruanda, Kenia, Tansania und Teilen der Demokratischen Republik Kongo sei ein Anbau leicht möglich, sagte Dale. Der Professor aus Queensland kooperiert auch mit indischen Biotechnologie-Behörden, um dort besonders eisenreiche Bananen gegen Blutarmut einzuführen.