Starker Regenfall verhagelt den NRW-Bauern das Geschäft. Zwischenzeitlich hatte der Deutsche Wetterdienst sogar vor Überflutungen und Erdrutschen gewarnt. Solange es nass bleibt, können die Landwirte ihr Getreide nicht ernten. Auch in anderen Teilen Deutschlands blieb der Dauerregen nicht folgenlos.
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Essen/Siegen - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Mittwoch zwischenzeitlich eine Amtliche Unwetterwarnung für den Hochsauerlandkreis sowie für die Kreise Siegen und Olpe herausgegeben: "Infolge des Dauerregens sind Hochwasser an Flüssen sowie Überflutungen von Straßen möglich. Es können Erdrutsche auftreten." Die Warnung wurde mittlerweile aufgehoben.

Regen vermiest die Ernte

Die starken Regenfälle vermiesen den Bauern derzeit die Getreideernte. Von der Wintergerste sei NRW-weit etwa ein Drittel geerntet, sagte Bernhard Rüb, der Sprecher der Landwirtschaftskammer, am Mittwoch. "Alles andere steht noch", sagte er. "Korn und Halme müssen abtrocknen, damit sie geerntet und gelagert werden können." Der Weizen, die Hauptgetreideart in Nordrhein-Westfalen, sei zwar oft schon gelb, doch fehlten noch ein paar trockene Tage zur Reife. Bei anhaltendem Regen bestehe die Gefahr, dass der Weizen auf den Feldern umkippt und nur schwer geerntet werden kann.

Ansonsten seien die Aussichten mit Blick auf die voraussichtliche Erntemenge und Qualität gut, sagte der Sprecher. "Die Mähdrescher stehen in den Startlöchern." In Nordrhein-Westfalen wird auf etwa der Hälfte der Ackerfläche Getreide angebaut.

Am Dienstag mussten in der Region bereits mehrere Public-Viewing-Veranstaltungen abgesagt werden. Der Dauerregen hatte den Fußball-Fans einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Heftiger Regen und Gewitter vor allem im Nordosten Deutschlands

Vor allem im Nordosten Deutschlands hat es in der Nacht zum Mittwoch heftig gewittert und geregnet. In Brandenburg schlug mehrfach der Blitz ein: In Müllrose brannte nach Angaben der Polizei eine Scheune aus. In Cottbus traf ein Blitz den Dachstuhl eines Rohbaus. Ebenfalls einen Dachstuhlbrand durch einen Blitzeinschlag gab es in Dallgow-Döberitz. In Teilen Brandenburgs stürzten Bäume um.
Aktuelle Wetterinfos des DWD

In Schleswig-Holstein waren nach heftigem Regen in Husum, Lauenburg und dem Landkreis Stormarn einige Straßen überflutet und Keller liefen voll Wasser. In Hennstedt und Kellinghusen schlug beim Gewitter der Blitz in zwei Häuser ein - in Flammen standen die Gebäude aber nicht. Verletzt wurde nach ersten Angaben der Polizei niemand.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern gewitterte es nicht ohne Folgen: In Blumenholz brannte der Dachstuhl eines Wohnhauses nach einem Blitzeinschlag komplett nieder. Verletzt wurde niemand.

WE/dpa