Innerhalb von nur zwei Tagen kommen in den Wellen der Ostsee in Schleswig-Holstein drei Menschen bei Badeunfällen ums Leben. Zwei weitere Schwimmer müssen von der DLRG aus dem Wasser gerettet werden.

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Einen Tag nach dem Badeunglück mit zwei Toten in Blekendorf ist es in Schleswig-Holstein gleich zu zwei weiteren schweren Vorfällen in der Ostsee gekommen. Keine 40 Kilometer vom ersten Unglücksort entfernt kam eine 58 Jahre alte Frau beim Schwimmen ums Leben.

Die Frau aus Dahme (Kreis Ostholstein) war mit ihrem Mann im Wasser, als sie aus noch ungeklärter Ursache kollabierte, sagte ein Polizeisprecher. Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beobachteten den Vorfall und zogen die Frau aus dem Wasser. Die Wiederbelebungsversuche am Strand von Dahme blieben jedoch erfolglos.

Kurz darauf wurden zwei Schwimmer von Einsatzkräften bei Scharbeutz (ebenfalls Kreis Ostholstein) aus dem Wasser gerettet. Als die Retter sie an Land brachten, seien beide Schwimmer nicht ansprechbar gewesen, berichtete ein Polizeisprecher am Freitag. Die Männer kamen ins Krankenhaus.

Nach ersten Erkenntnissen waren die Schwimmer an einem Abschnitt der Lübecker Bucht, der sogenannten Kammer, ins Wasser gegangen. Ein starker Ostwind und Wellengang hatten dazu geführt, dass die beiden dann landabwärts getrieben wurden, sagte der Sprecher.

Ein Schwimmer hatte noch versucht, den anderen zu retten

Am Mittwoch waren in der Ostsee bei Blekendorf im Kreis Plön zwei Männer tödlich verunglückt. Ein 49 Jahre alter Polizeibeamter aus Dannau hatte bei Wind und hohem Wellengang versucht, einen 60-jährigen Lütjenburger aus dem Wasser zu retten. Beide Männer ertranken. Als Konsequenz wurden die Sicherheitsmaßnahmen an dem bisher unbewachten Badestrand verstärkt. Am Freitag sollte in Blekendorf ein Gedenkgottesdienst für die Opfer stattfinden.

Der Strand war zum Unglückszeitpunkt nicht bewacht und sollte erst ab Sonnabend von Rettungskräften der DLRG gesichert werden. Nun sollen DLRG-Helfer vom nahe gelegenen Ostseebad Hohwacht die Sicherung bis zum 12. Juli mit übernehmen. Bis zum 7. September soll der Strand dann vom Hauptturm und zwei weiteren Stationen in den Dünen aus von 9 bis 18 Uhr bewacht werden.

Nach Angaben des Landesgeschäftsführers der DLRG, Thies Wolfhagen, betreut die DLRG in Schleswig-Holstein 50 Strände an Nord- und Ostsee im Auftrag der jeweiligen Gemeinden. Als Tagespauschalen würden 5 bis 7,50 Euro zuzüglich Verpflegung und Fahrtkosten gezahlt. Einige Gemeinden an der Nordsee wie etwa Westerland auf Sylt und Helgoland zahlten sehr viel mehr. Sie beschäftigten unabhängig von der DLRG eigene Rettungsschwimmer per Dienstleistungsvertrag.

dpa/schrö