In der Moskauer Metro sind im Berufsverkehr mehrere Wagen eines U-Bahn-Zugs entgleist. Dabei kamen mindestens zwölf Menschen ums Leben, über hundert wurden verletzt. Noch immer sollen Fahrgäste in einem der Waggons eingeklemmt sein.


Moskau - Bei einem Unfall im morgendlichen Berufsverkehr sind in der Moskauer Metro mindestens zwölf Fahrgäste ums Leben gekommen. "Die Zahlen werden noch präzisiert", sagte Vize-Bürgermeister Pjotr Birjukow der Agentur Interfax zufolge. Mehr als hundert Menschen seien verletzt worden. Der Direktor der Moskauer Gesundheitsbehörde sagte der Agentur Itar-Tass, bei 50 von ihnen sei der Zustand ernst.

Ein voll besetzter Zug habe heftig gebremst, dabei seien in einem Tunnel drei Wagen entgleist, teilte der russische Zivilschutz mit. "Der Grund für den Unfall war nach ersten Ermittlungen ein Fehlalarm, der von einem Stromabfall ausgelöst wurde", sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax wurden zwei Männer mit schweren Verletzungen an der Wirbelsäule per Hubschrauber in eine Klinik geflogen. Viele Passagiere erlitten Prellungen und Blutergüsse. Einige Fahrgäste seien noch in einem Waggon eingeklemmt, Rettungskräfte bemühten sich um ihre Bergung, hieß es. Mehr als 200 Menschen mussten aus dem Tunnel in Sicherheit gebracht werden. Mehrere Stationen waren gesperrt.


Auf Fotos in den sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie Fahrgäste über die Gleise in dem spärlich beleuchteten U-Bahn-Tunnel laufen. Ein Passagier mit einer blutenden Platzwunde über dem Auge sagte dem TV-Sender Rossiya 24, er habe einen Ruck gespürt - dann sei der Zug abrupt zum Stehen gekommen. "Da war Rauch und wir waren im Inneren des Wagens gefangen", sagte er. "Es ist ein Wunder, dass wir es da raus geschafft haben. Ich dachte, das ist das Ende."

Die U-Bahn-Station Park Pobedy, in deren Nähe sich das Unglück ereignete, ist mit 84 Metern die tiefste in Moskaus Metro-Netz. Ihre Lage erschwert die Rettungsarbeiten zusätzlich.

rls/dpa/AP