Die USA versuchen, die Menschen in El Salvador nach dem Vorbild des Trojanischen Pferds mit einem neuen »Hilfspaket« reinzulegen. Danach soll das zentralamerikanische Land gentechnisch verändertes (GV) Saatgut von Monsanto kaufen und als Gegenleistung das hart verdiente Geld amerikanischer Steuerzahler erhalten.
Wie die gemeinnützige Organisation Truthout in einem neuen Bericht erklärt, puscht die US-Regierung ein 277 Millionen Dollar schweres Hilfspaket, das Bauern in El Salvador zwingen würde, GV-Saatgut zu kaufen, das jedes Jahr neu von transnationalen Konzernen erworben werden muss und nur bei regelmäßiger Anwendung teurer toxischer Unkrautvernichter gedeiht.

»In den vergangenen zwei Monaten hat die US-Regierung versucht, die Regierung von El Salvador unter Druck zu setzen, mit der Millennium Challenge Corporation (MCC) die zweite Vereinbarung Millennium Challenge Compact zu unterzeichnen. Die MCC ist eine Entwicklungshilfe-Behörde, die während der Präsidentschaft George W. Bushs gegründet wurde«, schreibt Dahr Jamail für Truthout.

»Angeblich war die Vereinbarung an die Bedingung geknüpft, dass El Salvador im Zusammenhang mit dem Millennium Challenge Compact Gen-Saatgut von Monsanto kauft.«

Nachdem die Nachricht über das Komplott bekannt wurde, schlossen sich Bauern aus ganz El Salvador zusammen. Sie protestieren gegen den Plan, der das Ende der Ernährungssouveränität bedeuten würde. Anstatt zuzulassen, dass Saatgut wie bisher durch lokale Bauern verteilt wird, würde es im Rahmen des Hilfspakets durch multinationale Konzerne zugeteilt.

»Wir würden uns wünschen, dass die US-Botschaft und die falsch informierten Medien [die die Regierung von El Salvador unter Druck setzen, ihr Beschaffungsverfahren zu ändern] mehr über die Wirklichkeit der Produzenten im Lande wüssten und die Ernährungssouveränität des Landes respektierten«, erklärte Juan Joaquin Luna Vides, ein 45-jähriger Bauer aus El Salvador und Vorsitzender einer lokalen Entwicklungsorganisation.

Gemeinnützige Gruppen liefern bereits gentechnikfreies Saatgut an notleidende Bauern

Wie Tausende anderer Bauern in El Salvador erkennt Vides, dass die US-Regierung nicht wirklich versucht, sein Land mit dem verlockenden Hilfspaket, das dringend benötigte Millionen Dollar bereitstellen würde, zu unterstützen. Das Ziel besteht vielmehr darin, die lokale Landwirtschaft zu unterminieren und großen Agrarkonzernen eine dominierende Position zu verschaffen.

»Wir sind bedroht, weil die USA die Regierung von El Salvador unter Druck setzen, ihr Saatgut nicht von einheimischen Familien, die der Armut zu entgehen versuchen, zu kaufen, sondern von transnationalen Unternehmen«, sagte der Dachverband der Salvadorianischen Agrarreform-Verbände (CONFRAS), der 131 landwirtschaftliche Kooperativen und 6000 Bauern vertritt, schon im Mai in einer Erklärung.

Die US-Botschaft in San Salvador dementiert, dass US-Interessen versuchen, Monsanto ins Land zu bringen. In einer auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung behauptet sie, das Beschaffungsprogramm des Landwirtschaftsministeriums stehe in keinem Zusammenhang mit dem Kauf gentechnisch veränderten Saatguts, das Programm ziele einzig darauf ab, Saatgut für Mais und Bohnen »konkurrenzfähig und transparent« zu liefern.

Doch das tut Vides‘ Gruppe schon jetzt mit natürlichem Saatgut, denn sie arbeitet gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und der Regierung daran, Bauern in El Salvador mit erneuerbarem Saatgut zu versorgen, durch das sie nicht an transnationale Chemiekonzerne gebunden werden. Wie Truthout berichtet, wird über das Programm für diversifizierte Produktion beim Mangrove-Verband, dessen Vorsitzender Vides zurzeit ist, schon seit über fünf Jahren nicht patentiertes Saatgut an Bauern geliefert. Das Programm war bisher äußerst erfolgreich.

»Früher konnten kleine Produzenten nicht an staatlichen Saatgut-Beschaffungsverfahren teilnehmen«, erklärte der Kaffee- und Gemüsebauer vor Reportern. Er betonte, eine Beteiligung Monsantos werde den bereits erzielten Fortschritt nur behindern.

»Das Programm hat Arbeit und Einkommen für Gemeinden, Einwohner und Kooperativen in der Region geschaffen, und Bauern können heute zertifiziertes Saatgut produzieren. Auf transnationale Konzerne einzugehen, könnte den Gewinn, den dieses Programm bewirkt hat, zunichtemachen.«


Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:

IBTimes.com
Truth-Out.org
FoodRevolution.org

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