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© dapd/DAPDDie Aktivistin Samira Ibrahim feiert ihren Sieg. Sie hatte geklagt, weil ihre Jungfräulichkeit nach ihrer Festnahme getestet worden war
Laut ägyptischer Armee sollten die peinlichen Jungfrauentest in Militärgefängnissen die Frauen vor Belästigungsvorwürfen schützen. Jetzt wurden die Tests verboten.

Ein Verwaltungsgericht in Kairo hat die entwürdigenden "Jungfrauentests" in ägyptischen Militärgefängnissen verboten. Die Aktivistin Samira Ibrahim hatte geklagt, weil sie im März nach ihrer Festnahme auf dem Tahrir-Platz in Kairo gegen ihren Willen von einem Arzt untersucht worden war, wie ägyptische Medien am Dienstag berichteten.

Auch bei mindestens 16 anderen Frauen hatten Ärzte unter Androhung oder Anwendung von Gewalt festgestellt, ob sie noch Jungfrauen waren oder nicht. Dieses Vorgehen sorgte international für Empörung.

Die Armee hatte die Vorwürfe zunächst bestritten. Später versuchte ein General, die Tests zu rechtfertigen. Die Armee habe verhindern wollen, dass die Frauen später behaupteten, sie seien nach der Festnahme sexuell belästigt oder vergewaltigt worden, sagte der General dem Fernsehsender CNN.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnete die Äußerung als perverse Rechtfertigung. Die Frauen seien nichts anderem als Folter ausgesetzt gewesen, hieß es in einer Erklärung vom 31. Mai. Darin forderte Amnesty auch ein sofortiges Ende dieser Tests.

Mehrere ägyptische Menschenrechtsgruppen hatten wegen dieser Praxis gegen den Vorsitzenden des regierenden Militärrats, Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi, Anklage erhoben.