Noch heute, so die Schlussfolgerung einer aktuellen Studie britischer Wissenschaftler, könnten auf dem Mond Fossilien urzeitlichen irdischen Lebens zu finden sein, das einst im Innern irdischer Meteoriten auf die Oberfläche des Erdtrabanten gelangte.
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© Frank Fox, CC-by-SA-3.0Archiv: Mikroskopische Aufnahme von Diatomeen mit Rheinbergbeleuchung.
Kent (England) - Wie die Forscher um Professor Mark Murchell vom Centre for Astrophysics an der University of Kent aktuell im Fachjournal
Philosophical Transactions of the Royal Society A
berichten, haben sie simuliert, ob versteinerte mikroskopisch kleine Kieselalgen, sogenannte Diatomeen (Bacillariophyta), die mit Meteoriten von der Erde auf den Mond gelangt sein könnten, dort bis heute bewahrt werden konnten.

In ihren Experimenten haben die Forscher einen an diesen Mikrofossilien reichhaltigen irdischen Stein zu Pulver zermahlen, dieses mit Wasser vermischt und tiefgefroren, um so einem Meteoriden zu simulieren und im Labor auf eine simulierte Reise von der Erde auf die Mondoberfläche zu schicken.

Das Ergebnis: Sollte je auf dem Mond ein von der Erde stammender Meteorit gefunden werden - ähnlich, wie wir heute Meteoriten vom Mond auf der Erde finden - so könnte dieser Brocken durchaus Fossilien urzeitlichen irdischen Lebens beinhalten.

Zwar hatten Forscher schon vor Muchell und Kollegen diese Vermutung, doch war es bislang nicht gelungen, diesen Vorgang auch zu simulieren. In ihren Versuchen nutzten die Forscher eine große Gas-Kanone um den simulierten Meteoriden in einen Wasserbehälter zu schießen. Damit simulierten die Forscher zunächst jenen Einschlag, durch den der Erdbrocken in eine Erdumlaufbahn katapultiert wurde, während zugleich die rasante Beschleunigung und der bei Aufprall auf dem Wasser entstehende hohe Druck den Hochgeschwindigkeitseinschlag auf der Mondoberfläche simulierte.

Quelle: kent.ac.uk