gewitter, blitz
Symbolbild
Die Unwetter über Deutschland werden zunehmend stärker und treiben die städtischen Kanalisationen an ihre Grenzen. Schuld an den extremen Regenfällen ist der Klimawandel. Städte, Kommunen und Hausbesitzer müssen aktiv werden.



Kommentar: Erdveränderungen sind daran schuld und sind u.a. auch eine Reflektion und Reaktion von den weltweiten gesellschaftlichen und politischen Vorgängen, neben anderen Prozesse (inaktive Sonne). Lesen sie dazu Pierre Lescaudrons Buch: Earth Changes and the Human-Cosmic Connection


Es wirkt ein wenig wie der Monsun in tropischen Ländern, wenn es unaufhörlich vom Himmel schüttet. Regenrinnen und Abwasserleitungen wurden vielerorts in Deutschland in den vergangenen Wochen an den Rand ihres Fassungsvermögens gebracht - oder auch darüber hinaus. Meteorologen rechnen damit, dass dies in Zukunft wegen des Klimawandels immer öfter passieren könnte. Denn die Zahl der Starkregenfälle nimmt zu, das Volumen der Kanäle aber nicht.

Die Stadt Köln beispielsweise will deswegen nicht nur die Kapazitäten des unterirdischen Rohrnetzes besser nutzen, sondern fordert Hauseigentümer auf, selbst aktiv zu werden. "Es wird in den nächsten Jahrzehnten deutlich häufiger zu starken Niederschlägen kommen", prognostiziert Guido Halbig, Leiter des Regionalen Klimabüros des Deutschen Wetterdienstes.

Darauf sollten sich die Städte rechtzeitig einstellen - größere Kanalrohre hat der Klimaexperte aber nicht im Sinn: "Die Kanalnetze können nicht so ausgebaut werden, dass sie bei Starkregen alles aufnehmen. Deswegen werden Zwischenspeicher immer wichtiger." Damit meint er vor allem die Umleitung des Wassers, das dann nicht mehr in die Kanalisation, sondern auf Grünflächen, Spiel- oder Sportplätze und Straßen fließt. So könnten die Kanäle vor einer Überlastung geschützt werden.

Auch Otto Schaaf, Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, sagt: "Die Kanalisation in Deutschland ist nicht dafür entworfen worden, bei ganz extremem Regen die Wassermassen zu fassen." Die Kanäle seien aber insgesamt ausreichend bemessen. Um die Probleme bei Starkregen in den Griff zu bekommen, hat die Stadt Köln Konzepte entwickelt. Bei Neubausiedlungen wird darauf geachtet, dass sich das Wasser auf tief gelegenen Flächen, zum Beispiel Grünflächen, sammeln kann, ohne Schaden anzurichten.

Doch nicht nur die Stadt müsse aktiv werden. "Vieles liegt beim Hauseigentümer. Denn in diesem Bereich kann die Stadt den Bürgern nur Hilfestellungen anbieten", betont Schaaf und weist darauf hin, dass viele Eigentümer noch immer kein Rückstauventil im Keller eingebaut hätten. Dieses Ventil verhindert, dass Wasser in den Keller eindringt, wenn die Kanäle voll sind. An den Normen für Kanalrohre und Regenrinnen ändert sich vorläufig nichts, wie das Deutsche Institut für Normung mitteilt. "Derzeit liegt uns kein Antrag auf Anpassung der Normen vor", erläuterte eine Sprecherin. Alle fünf Jahre werde geprüft, ob die Norm aktuell sei und dem Stand der Technik entspreche

Quelle: n-tv.de , lsc/dpa