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© dpa/Mohammed SaberZerstörung im Gaza-Streifen.
Der 91-jährige Niederländer Henk Zanoli gibt seine Auszeichnung als „Gerechter unter den Völkern“ zurück, weil sechs seiner Familienmitglieder bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen getötet worden seien.

Die israelische Nachrichtenseite Haaretz veröffentlichte einen entsprechenden Brief Zanolis. Dessen Familie hatte während des Zweiten Weltkriegs ein jüdisches Kind versteckt, um es vor den Nazis zu retten.

Vor diesem Hintergrund sei es „besonders schockierend und tragisch“, dass seine Familie nun mit Mord konfrontiert sei. „Mord ausgeführt vom Staat Israel“, schreibt Zanoli. Die Auszeichnung zu behalten würde das Andenken seiner Mutter beschämen, die ihr Leben riskiert habe, um anderes Leben zu erhalten. Henk Zanoli und seine Mutter hatten die Auszeichnung im Juni 2011 von der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem verliehen bekommen.

Sechs Menschen starben, darunter ein Zwölfjähriger

Zanolis Großnichte ist nach Medienberichten mit einem Palästinenser verheiratet, dessen Haus in Al-Bureidsch am 20. Juli von einer israelischen Bombe getroffen worden sei. Dabei starben demnach sechs Menschen, darunter ein Zwölfjähriger. Weder die Großnichte noch ihr Ehemann seien zu dem Zeitpunkt in Gaza gewesen. Die israelische Armee sagte, sie habe keine Informationen zu dem konkreten Angriff, die Gefechte zwischen der Armee und militanten Palästinensern seien in dieser Gegend aber besonders stark gewesen.