Die jüngste Absurdität seitens der Ukraine, der Europäischen Union (EU) und Washingtons ist die Behauptung, bei der humanitären Hilfslieferung, die Russland und das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) in die früheren russischen Gebiete bringen, aus denen die heutige Ukraine besteht, handele es sich um einen fiesen Trick, eine Täuschung und einen Deckmantel für eine russische Invasion. Eine solche groteske Lüge macht allerdings deutlich, dass die westlichen Propagandisten nicht den geringsten Respekt für die Intelligenz der Bevölkerung des Westens besitzen.

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Selbst einem Schwachkopf sollte klar sein, dass Russland, wenn es denn Streitkräfte in die Ukraine entsenden wollte, dazu keinen Vorwand, geschweige denn eine gemeinsame humanitäre Lieferung zusammen mit dem IKRK benötigte. Die Ostukraine hat sich nach dem Vorbild der Krim bereits für ihre Unabhängigkeit von Kiew und für einen Wiederanschluss an Russland ausgesprochen. Wenn Russland überhaupt eine Ausrede benötigte, würde die bereits vor Monaten gefallene Entscheidung der Ostukraine völlig ausreichen. Aber Russland braucht eben keine Ausrede, um Russen davor zu bewahren, von den Handlangern Washingtons wie die Palästinenser in Gaza abgeschlachtet zu werden.

Durch ihre Untätigkeit verschafft die russische Regierung den Vasallenstaaten Washingtons in Europa ausreichend Zeit, damit diese endlich begreifen können, dass Washington und nicht Russland das Problem darstellt, und Washington beabsichtigt, die wirtschaftlichen und politischen Folgekosten seines Konflikts mit Russland auf die Europäer abzuwälzen.

Der Versuch Washingtons, der EU-Vasallen Washingtons und dessen Handlangern in Kiew, die Lieferung der Hilfsgüter zu verhindern, hat mit den verzweifelten Versuchen des Westens zu tun, zu verhindern, dass die Weltöffentlichkeit begreift, welch massive Verluste und Zerstörung an Menschenleben in der Zivilbevölkerung, an Gebäuden und wichtiger Infrastruktur Washington und seine Handlanger in den früheren russischen Gebieten zu verantworten haben, die direkt und massiv von russenfeindlichen Extremisten bedroht werden, die Washington in Kiew an die Macht gebracht hat.

Die korrupten westlichen Medien haben mit ihrer Berichterstattung und ihrer langen unrühmlichen Geschichte ein weiteres schmähliches Kapitel hinzugefügt, indem sie es unterließen, über die Grausamkeiten zu berichten, die einer Bevölkerung angetan wurden, die für sich selbst keine Zukunft mehr in einem Land sieht, das von mörderischen und russenfeindlichen Verbrechern regiert wird, die von Washington eingesetzt wurden.

Die geistesschwachen NATO-Generäle, Verteidigungsminister und US-Senatoren verbreiten hysterische Gerüchte über einen scheinbar unmittelbar bevorstehenden russischen Einmarsch nicht nur in die Ukraine, sondern auch in die baltischen Staaten, in Polen und eigentlich in ganz Europa. Diese Hysterie hat den gesamten Westen erfasst, obwohl es keinerlei Hinweise oder Anzeichen dafür gibt, dass Russland in irgendeiner Weise eine solche Invasion vorbereiten würde oder überhaupt beabsichtigte.

Darüber hinaus verbreitet Washington die Lüge, Putin wolle um jeden Preis das frühere sowjetische Weltreich wiederherstellen. Dies ist der gleiche Putin, der die frühere russische Provinz Georgien militärisch in seiner Hand hatte und sich dann zurückzog.

Die Propaganda Washingtons trägt bereits Früchte. Laut Meinungsumfragen ist die Mehrheit der Amerikaner, die es eigentlich nach den Lügen, die ihnen über Afghanistan, den Irak, Somalia, Libyen, Syrien und den Iran aufgetischt wurden, besser wissen sollte, in ihrer scheinbar grenzenlosen Leichtgläubigkeit erneut der Propaganda auf den Leim gegangen und betrachtet Russland als Bedrohung. Die vordringlichste Frage, die sich der falsch informierten und mit Propaganda überschütteten amerikanischen Bevölkerung gegenwärtig stellt, lautet: »Wie können wir die Russen aufhalten?«


Kommentar: Viele Psychopathen projizieren ihre negativen Eigenschaften (Gier, Blutrünstigkeit, Bestreben nach mehr Macht und Kontrolle) auf andere (normale) Menschen und nutzen leichtgläubige Menschen aus, um die öffentliche Aufmerksamkeit von sich selbst und Ihren eigenen Untaten abzulenken und stattdessen auf ihre Opfer auszurichten.


Eine Hoffnung auf Frieden ergibt sich daraus, dass die russischen Gegensanktionen − eine Antwort auf die gegen Russland auf Druck Washingtons von seinen europäischen Vasallen in Europa verhängten Sanktionen − letztlich von den amerikanischen Steuerzahlern bezahlt werden müssen. Polen hat bereits gefordert, Washington solle die Äpfel und andere landwirtschaftliche Produkte aufkaufen, die Polen aufgrund des russischen Importverbots - wie gesagt, die russische Antwort auf die von Washington erzwungenen Sanktionen - nicht länger nach Russland exportieren kann.

Und da Polen die erste Wahl Washingtons für die Stationierung der gegen Russland gerichteten Raketenabwehrbasen ist, kann die polnische Regierung ihrer Forderung auch einigen Nachdruck verleihen. Und sollte Washington Polen nachgeben, wird es sich ähnlichen Forderungen etwa der von den Importverboten Russlands schwer getroffenen Länder Griechenland und Australien sowie des restlichen Europas nach einem Ersatz für die Ausfälle gegenübersehen, die durch die Sanktionen, die Washington seinen Vasallen aufgezwungen hat, entstanden sind.

Die arglistigen Täuschungen, die die Vereinigten Staaten der Welt im 21. Jahrhundert zugemutet haben, sind in der bisherigen Geschichte ohne Beispiel. Dabei geht es nicht nur um die Täuschungen und Lügen in den zahlreichen Kriegen (Afghanistan, Irak, Somalia, Syrien, die Ukraine und fast schon Iran) und im Zusammenhang mit den völkerrechtswidrigen illegalen Militäroperationen innerhalb der Grenzen Pakistans und des Jemen, sondern auch um die gigantischen Finanzbetrügereien gegenüber der Welt. Zu den Folgen des arglistigen und betrügerischen Vorgehens der Wall Street gehören die europäische Schuldenkrise, die Einschränkung der nationalen Souveränität europäischer Länder durch die IWF-»Rettungspakete« sowie die massive Verarmung der »geretteten« Länder Griechenland, Italien Spanien, Portugal und Irland sowie Osteuropas.

Eines Tages werden die Europäer aufwachen. Und wenn dies geschieht, werden sie erkennen, dass Washington nichts für sie getan hat, außer sie vor einer nicht existierenden »russischen Bedrohung« zu schützen, während es ihnen gleichzeitig gigantische wirtschaftliche und politische Kosten auferlegt, indem es die Europäer dazu benutzt, den Krieg Washingtons um die Weltherrschaft zu finanzieren. Früher oder später muss Europa erkennen, dass die Rolle, die Washington für Europa vorgesehen hat, in keiner Weise im europäischen Interesse liegt und sogar direkt in einen Dritten Weltkrieg zu führen droht, in dem Europa das erste Opfer wäre.

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