Kommentar: Obwohl dieser Artikel aus einer klar pro-westlichen Quelle stammt, gibt er dennoch einen guten Überblick über den derzeitigen militärischen Status in der Ukraine. Bemerken Sie die manipulative Benutzung der Begriffe "Rebellen", "Separatisten" und "Aufständische". Wenn immer Sie diese Begriffe lesen oder hören, wissen Sie, von 'wem' die Nachrichten geschrieben wurden.




Minsk/Donezk. Die Regierungstruppen aus Kiew räumen den Flughafen in Lugansk, die Rebellen schießen einen Jet und zwei Militärhubschrauber ab. Die Ukraine ist im Osten des Landes deutlich in der Defensive.


Die Kämpfe in der Ost-Ukraine zwischen regulären Regierungstruppen und Aufständischen haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Nach Angaben der Regierung aus Kiew haben die ukrainischen Truppen den Flughafen von Lugansk aufgegeben. Dort hat angeblich ein russisches Panzerbataillon auf Seiten der Rebellen mitgekämpft. Der Sicherheitsrat in Kiew teilte mit, innerhalb von 24 Stunden seien im Konfliktgebiet sieben Soldaten getötet und 25 verletzt worden. Zugleich seien ukrainische Fallschirmjäger im Einsatz, um den Flughafen gegen die russischen Panzer zurückzugewinnen.

Die prorussischen Separatisten schossen nach eigener Darstellung auch ein Kampfflugzeug und zwei Militärhubschrauber ab. Rund 100 Soldaten seien bei den Gefechten in der Region Donezk verletzt oder getötet worden, teilten sie mit. Die Aufständischen behaupteten überdies, mehrere Ortschaften eingenommen zu haben. Auch sämtliche Zufahrtsstraßen nach Mariupol sollen unter ihrer Kontrolle stehen.

Nach diesen offensichtlichen militärischen Erfolgen dringen die prorussischen Separatisten verstärkt auf eine eigene Staatlichkeit der Ost-Ukraine. Das Gebiet nennen die Rebellen "Noworossija" (Neurussland). Es soll weitgehend unabhängig von der Kiewer Regierung sein. In der Ost-Ukraine leben vornehmlich Russen.

Der sogenannte Vize-Premierminister der nicht anerkannten "Volksrepublik Donezk", Andrej Purgin, reiste gestern selbst zu einem Treffen der Kontaktgruppe in die weißrussische Hauptstadt Minsk. Die Kontaktgruppe Ukraine besteht aus Vertretern Russlands, der Ukraine, der Aufständischen und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Die Ukraine und der Westen wollen eine Unabhängigkeit des östlichen Landesteils nicht hinnehmen. Da sich nach westlichen Informationen immer deutlicher eine direkte Intervention russischer Truppen dafür abzeichnet, hatte der EU-Sondergipfel am Wochenende eine Verschärfung der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland angekündigt. Man will die Moskauer Führung vor allem im Finanz- und Energiebereich treffen.


Kommentar: Russland kann mit Sanktionen nicht getroffen werden. Russland ist zu groß und erfolgreich dafür. Die Saktionen werden nur reguläre EU Bürger treffen. Es ist ein weiterer Schritt in der Destabilisierung unserer Wirtschaft.


Kremlchef Wladimir Putin sagte auf einer Sibirienreise, dass jetzt "ein sehr wichtiger Prozess direkter Verhandlungen" beginne. Zugleich kritisierte er, dass sich die ukrainische Führung zu lange einem inhaltlichen politischen Dialog über die Zukunft der Ost-Ukraine verschlossen habe. Gegenüber dem Präsidenten der Europäischen Kommission, Manuel Barroso, wurde Putin angeblich deutlicher. Laut der italienischen Zeitung "La Repubblica" drohte Putin dem EU-Kommissionschef: "Wenn ich will, nehme ich Kiew in zwei Wochen."

Russlands Außenminister Sergej Lawrow wies den Vorwurf einer Militärintervention in der Ukraine erneut zurück. "Es wird keine militärische Einmischung geben. Wir treten ausschließlich für eine friedliche Lösung dieser schwersten Krise ein - dieser Tragödie", sagte er.

Die prorussischen Separatisten beschossen nach eigener Darstellung erstmals auch zwei Boote der ukrainischen Küstenwache im Asowschen Meer. Der Grenzschutz in Kiew bestätigte den Angriff auf seine Schiffe in der Nähe der Hafenstadt Mariupol. Diese seien am Sonntag mit Raketen beschossen worden, teilte der Sicherheitsrat mit. Sieben Crew-Mitglieder seien verletzt worden, zwei würden noch vermisst. Ukrainische Medien machten Russland für den Vorfall verantwortlich.