Fructose steht für Fruchtzucker. Fructose ist natürlicherweise in Obst und Gemüse enthalten und in dieser Form nicht schädlich. Doch gibt es noch eine ganz andere Fructose: Die isolierte und hochkonzentrierte industriell hergestellte Fructose. Sie findet in vielen Fertigprodukten Verwendung und ist ausgesprochen gesundheitsgefährdend. Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes oder Gicht stellen nur eine kleine Auswahl der möglichen Auswirkungen dieser Fructoseart dar.


Kommentar: Fruktose hatte traditionell bisher stets den Ruf gesund zu sein, hauptsächlich deshalb, weil sie den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen lässt. Man muss sich hier vor Augen führen, dass die Obstsorten, die heute verbreitet sind durch Überzüchtung einen so hohen Zuckeranteil haben, wie er in der Natur selbst nicht vorkommen würde und dem demnach unsere Vorfahren nicht ausgesetzt waren:

Fruktose ist noch gefährlicher als Glukose - Zuviel Zucker in überzüchtetem Obst und in Sirup führt zu Krankheiten

Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass Fruktose sogar noch schädlicher ist als Glukose, da sie zur sogenannten Glykation führt, d.h. dass der Zucker im Blutstrom unkontrolliert mit den Proteinen und Fetten reagiert und zur Schädigung von Zellen und Gewebe führt.


Obst, Früchte
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Fructose ist nicht gleich Fructose

Wenn Fructose nichts anderes als Fruchtzucker ist, dann müsste sie ganz hervorragend für die Gesundheit sein - so könnte man meinen. Schliesslich sind Früchte sehr gesund, warum dann nicht auch ihr Zucker?

Fruchtzucker ist jedoch nicht gleich Fruchtzucker, und für den menschlichen Organismus macht es einen deutlichen Unterschied, ob der Fruchtzucker nun in Form einer Frucht im Körper landet oder als Bestandteil eines Schokoriegels, Fertigkuchens oder eines Getränks.

Denn ganz gleich ob Fruchtgummi, Eispralinen, Milchschnitten, Griessbreidesserts, Schokoriegel, Marmorkuchen, Mixed Pickles, Essiggürkchen, Ketchup, Dressings, Nussgebäck, Limonaden etc., sie alle werden immer häufiger mit Fructose gesüsst.

Wenn also von Fructose die Rede ist, geht es schon lange nicht mehr um den Fruchtzucker in der Kirsche, im Apfel oder in der Banane, sondern sehr viel häufiger um den hochkonzentrierten und industriell hergestellten Fruchtzucker bzw. Fruchtzuckersirup (Fructose-Sirup) in Fertigprodukten oder Getränken.

Was ist Fructose?

Fructose gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate und zählt ebenso wie Glucose (Traubenzucker) zu den sog. Einfachzuckern (Monosaccharide). Einfachzucker bestehen aus vielen einzelnen Zuckermolekülen.

Glucose ist der wichtigste Energielieferant des Körpers. Alle Körperzellen bevorzugen Glucose zur Energiegewinnung, daher gelangt sie auch weitaus schneller ins Blut als die Fructose, die erst über Umwege zur Energieproduktion genutzt werden kann.


Kommentar: Dass Glucose der wichtigste Energielieferant des Körpers ist und von allen Körperzellen bevorzugt wird, ist ein immer noch weitverbreiteter Irrtum. Tatsächlich ist eine Ernährung, deren Hauptbrennstoff Glucose ist (Kohlenhydrate) der Hauptgrund für die weitverbreiteten Zivilisationskrankheiten. Tierisches Fett und Proteine sind die beste und bevorzugte Energiequelle für den Körper! Erfahren Sie hier mehr:

Die ketogene Ernährung - Die vielen unglaublichen Vorteile einer Ernährung basierend auf tierischem Fett - Für Körper, Geist und Seele!


Die Kombination aus Glucose und Fructose ist übrigens nichts anderes als unser altbekannter Haushaltszucker (Saccharose). Er ist ein Zweifachzucker und besteht zu jeweils 50 Prozent aus den beiden Einfachzuckern Fructose und Glucose.

Reine Fructose ist doppelt so süss wie reine Glucose. Daher wird sie von der Lebensmittelindustrie besonders geliebt und grosszügig in Fertigprodukten aller Art eingesetzt - und zwar meist in Form von Glucose-Fructose-Sirup (Glucose-Anteil ist hier höher als 50 %) oder Fructose-Glucose-Sirup (hier ist der Fructose-Anteil höher als 50 %).

Worin ist Fructose enthalten?

Ursprünglich nutzten Pflanzen die Süsse der Fructose in ihren Früchten dazu, vermehrt Tiere anzulocken, so dass ihre Samen weiträumig verbreitet werden konnten. Daher ist Fructose in nahezu allen Obst- und Gemüsesorten in unterschiedlicher Konzentration enthalten.

Wilde Früchte enthalten in der Regel deutlich weniger Zucker und so auch weniger Fructose als gezüchtete Obstsorten. Da heutzutage die meisten Menschen den Geschmack besonders süsser Früchte bevorzugen, wird Obst folglich mit immer höherem Zuckergehalt gezüchtet.

Da in Fruchtsäften keine Ballaststoffe enthalten sind, ist ihr Fructosegehalt im Vergleich zu den Früchten meist noch etwas höher.

Trockenfrüchte und Honig sowie zahlreiche Dicksäfte und Sirupe weisen ebenfalls sehr hohe Fructoseanteile auf.

Obst, Gemüse und auch Honig liefern dem Körper allerdings die natürliche Form der Fructose, die stets gemeinsam mit allen anderen im Lebensmittel enthaltenen Nähr- und Vitalstoffen in den Organismus gelangt. Diesen gesundheitlichen Vorteil kann natürlich weder der Haushaltszucker noch ein Zuckersirup aus Glucose und Fructose aufweisen.


Kommentar: Die Schäden, die durch Fruktose verursacht werden, rechtfertigen kaum den - zumindest angepriesenen - "gesundheitlichen Vorteil".


Dass Haushaltszucker mit einem 50-prozentigen Fructosegehalt aufwartet, wissen Sie bereits. Doch die Fructosemenge im Fructose-Glucose-Sirup, der im US-amerikanischen Raum auch als High-Fructose Corn Syrup oder einfach HFCS bezeichnet wird, dürfte Sie erstaunen. Sie schwankt zwischen 60 und sagenhaften 90 Prozent.

High-Fructose Corn Syrup

Der High-Fructose Corn Syrup (HFCS) besteht aus einer Mischung aus Glucose und Fructose. Er wird grösstenteils aus gentechnisch veränderter Mais- oder Weizenstärke unter Zuhilfenahme von Enzymen, die ebenfalls aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen gewonnen werden, hergestellt.

Bei der Herstellung des HFCS wird ein Grossteil der in der Mais- oder Weizenstärke enthaltenen Glucose durch Fermentierung in Fructose umgewandelt. Je höher der Fructoseanteil ist, umso stärker wird auch die Süsskraft des Sirups.

Zu finden ist diese Fructose-Art dann in etlichen oben genannten Fertigprodukten und Getränken, nicht selten sogar auch in Fertiggerichten wie Pizza, vorgegarten Nudelgerichten oder Tiefkühlgerichten.

Fructose: Die Vorteile

Es gibt gute Gründe für die vielfältige Verwendung von Fructose-Sirup in der Lebensmittelindustrie.

Einerseits hat Fructose von allen Zuckern die höchste Süsskraft und andererseits zeichnet sich der Fructose-Sirup gegenüber dem Zucker durch einige technologische Vorteile aus, die insbesondere den Herstellern zugute kommen.

So intensiviert Fructose-Sirup den Geschmack sowohl fruchtiger als auch würziger Speisen. Er erzeugt ein erhöhtes Volumen beim Gebäck und verstärkt dessen Bräunung, verhindert die schädliche Eiskristallbildung bei Tiefkühlkost, verfügt über eine ausgezeichnete Löslichkeit und kristallisiert nicht aus.

Darüber hinaus kann Fructosesirup äusserst kostengünstig hergestellt werden und ist zudem überaus sparsam im Verbrauch.

Diese Eigenschaften des Fructose-Sirups ermöglichen eine äussert vielseitige Verwendung, so dass es nicht mehr verwundert, wenn er in zahlreichen Fertigprodukten zu finden ist.

Die gesundheitsgefährdenden Auswirkungen der Fructose interessieren die Lebensmittelindustrie dabei natürlich nicht.

Fructose: Die Nachteile

Glucose gelangt vom Dünndarm sehr schnell ins Blut. Gemeinsam mit Insulin, das die Bauchspeicheldrüse für den Transport der Glucose bereitstellt, gelangt die Glucose zu ihrer primären Anlaufstelle, der Leber.

Dort wird sie zu einem Teil in Glykogen (Speicherzucker) umgewandelt und gespeichert, während die restliche Glucose über das Blut an alle Körperzellen weitergeleitet wird.

Im Gegensatz zur Glucose, die zur Energiegewinnung in den Zellen unverzichtbar ist, ist der Körper auf die Zufuhr von Fructose nicht angewiesen. Daher gelangt sie auch nur sehr langsam vom Dünndarm ins Blut.

Insulin ist für die Aufnahme der Fructose nicht erforderlich. Man sagt daher: Fructose wird insulinunabhängig verstoffwechselt. Daher wurde sie lange Zeit Diabetikern als Süssungsmittel empfohlen, was jedoch ein schlechter Rat war, wie Sie weiter unten lesen werden...

Fructose überlastet den Darm

Für den Abbau normaler Fructosemengen (wie sie in Früchten und Gemüsen enthalten sind) ist ein gesunder Organismus bestens ausgerüstet. Gelangen jedoch grosse Mengen Fructose aus Getränken oder Süsswaren in den Körper, sind Probleme vorprogrammiert.

Der Dünndarm ist mit einem Übermass an Fructose schnell überfordert. Er kann die Fructose nicht vollständig ans Blut weiter geben. So gelangt ein Teil der Fructose in den Dickdarm.

Für einige der dort ansässigen Bakterien stellt die unerwartete Fructoseankunft ein regelrechtes Festmahl dar. Sie vermehren sich in Windeseile und produzieren gleichzeitig eine Menge Gase und Säuren. Viele Menschen bekommen dies in Form von Bauchweh, Blähungen oder Durchfall zu spüren.

Die Fructose-Malabsorption

Mittlerweile zählt der übermässige Fructoseverzehr zu einer der Hauptursachen für die Entstehung dieser Art von Verdauungsbeschwerden, die als Fructose-Malabsorption bezeichnet werden. Der Begriff "Malabsorption" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "schlechte Aufnahme".

Die Fructose-Malabsoption ist nicht zu verwechseln mit einer Fructose-Intoleranz (FI). Hierbei handelt es sich um eine Unverträglichkeit, bei der bereits kleine Fructosemengen aus Früchten oder Gemüsen zu Problemen führen. Alle weiteren Informationen zur Fructose-Intoleranz finden Sie hier.

Bei der Malabsorption hingegen handelt es sich um die totale Überforderung des Dünndarms aufgrund der einfach viel zu grossen Fructosemenge.

Fructose führt zum Leaky-Gut-Syndrom

Zusätzlich weiss man aus diversen Studien, dass Fructose in der Dünndarmschleimhaut zu Entzündungsprozessen führt sowie die Entstehung des sog. Leaky-Gut-Syndroms fördert.

Letzteres beschreibt eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, so dass auch Substanzen in die Blutbahn geraten, die dort gar nicht hingehören und eigentlich mit dem Stuhl hätten ausgeschieden werden müssen.

Derartige fremde Substanzen jedoch fördern nun wiederum die Entwicklung von Allergien und Autoimmunerkrankungen.

Bei diesen beiden Problemen und auch bei Darmerkrankungen sollte Fructose daher nur in kleinen Mengen verzehrt werden.

Fructose zerstört das gesunde Darmmilieu

Die oben bereits genannten Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Durchfall beschreiben jedoch nur EINE Auswirkung des erhöhten Fructose-Konsums.

Häufig unberücksichtigt bleibt dabei ein ganz anderes Problem, denn die veränderte Darmflora, auch Dysbakterie genannt, erzeugt ein giftiges Milieu, in dem die guten Bakterien kaum überleben können.

Den pathogenen Bakterien, Pilzen und Parasiten bietet dieses Milieu hingegen einen optimalen Lebensraum, in dem sie sich rasant vermehren. Diese Entwicklung schwächt das Immunsystem, was letztlich zu vielfältigen Erkrankungen führt.

Pilzinfektionen, chronische Entzündungsprozesse, Depressionen und sogar Krebserkrankungen können die Folge einer derart gestörten Darmflora sein.

Doch fördert Fructose eine Krebserkrankung nicht nur über die Schädigung der Darmflora. Fructose ist nämlich die bevorzugte Nahrung der Krebszellen - wie wir ausführlich hier erklärt haben: Krebs liebt Fructose

Fructose: Risikofaktor für Gicht und Nierensteine

Beim Fructose-Abbau in der Leber entstehen überdies grosse Mengen an Harnsäure. Studien belegen diese Wirkung, die bei keinem anderen Kohlenhydrat auftritt.

Erklärt wird dieses Phänomen durch eine sofortige Steigerung der körpereigenen Purin-Herstellung, die durch den Fructoseverzehr ausgelöst wird. Purine werden dann weiter zu Harnsäure abgebaut. Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt bei Menschen, deren Harnsäurespiegel bereits deutlich erhöht ist.

Da ein erhöhter Harnsäurespiegel zu Gicht oder auch zu Nierensteinen (Harnsäuresteinen) führen kann, ist bei diesen beiden Beschwerden akribisch darauf zu achten, keine Produkte zu verzehren, die mit konzentrierter Fructose gesüsst sind.

Details zu dieser Thematik finden Sie hier: Fructose und Gicht

Fructose führt zu Diabetes

Ein hoher Harnsäurespiegel kann jedoch auch die Sensibilität der Zellen gegenüber Insulin beeinträchtigen. Damit Insulin nämlich an den Insulinrezeptoren der Zellen andocken kann, ist NO (Stickoxid) erforderlich. Die Harnsäure jedoch mindert die Bioverfügbarkeit des Stickoxids und somit auch die Insulinsensitivität der Zelle.

Die Zellen verlieren dadurch allmählich ihre Fähigkeit, auf Insulin zu reagieren. Man spricht von einer Insulinresistenz.

Eine ausgeprägte Insulinresistenz ist jedoch bereits das Hauptsymptom eines Diabetes Typ 2.

Fettleber durch Fructosekonsum

Noch lange bevor es zum Diabetes kommt, führt bereits eine nur leichte Insulinresistenz beim regelmässigen Verzehr von zu grossen Fructosemengen zur Entstehung einer sog. Fettleber.

Schon eine schwache Insulinresistenz hat weitreichende Folgen. Die Muskulatur kann aus Glucose nur noch wenig Glykogen herstellen und einlagern. Dadurch fehlen dem Körper wichtige Energiereserven.

Da die Glykogenbildung offenbar nicht mehr gelingt, stellt der Körper aus allen eintreffenden Kohlenhydraten jetzt Fett her. Eine andere Alternative hat er nicht.

Da die Leberzellen nie so stark von einer Insulinresistenz betroffen sind wie die Muskelzellen, wird das Fett in der Leber eingelagert.

Auf diese Weise entwickelt sich schleichend eine Fettleber, die das Organ zunehmend grösser und schwerer werden lässt. Diese Entwicklung ist der Beginn weiterer gravierender Lebererkrankungen, wie z. B. Hepatitis, Leberzirrhose etc.

Aufgrund des seit Jahrzehnten ständig steigenden Fructosekonsums wundert es nicht, dass die Fettleber immer mehr zur Volkskrankheit wird. Bislang wurde die Fettleber meist nur mit einem hohen Alkoholkonsum in Verbindung gebracht, da Alkohol bekanntermassen ebenfalls in der Leber zu Fett umgewandelt wird.

Mittlerweile ist es jedoch so, dass selbst die Leber von Kindern verfettet ist, wenn diese übergewichtig sind, wie die Veröffentlichung einer aktuellen Studie ergab.

Diese Tatsache machte die Wissenschaftler erst auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Entstehung einer Fettleber und dem steigenden Fructosekonsum aufmerksam.

Fructose fördert Herz-Kreislauferkrankungen

Das weiter oben genannte Stickoxid macht nicht nur die Zellen empfänglich für Insulin, sondern sorgt auch dafür, dass die Flexibilität der Blutgefässe gewährleistet ist.

Wenn nun die durch Fructose bedingte hohe Harnsäurekonzentration die Stickoxidproduktion beeinträchtigt, verlieren die Blutgefässe ihre Elastizität.

Es entwickelt sich ein Bluthochdruck, der das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen deutlich erhöht.

Fructose schadet Nieren und Knochen

Die gesamte Harnsäuremenge, die im Körper durch viele verschiedene Stoffwechselprozesse anfällt - darunter auch die Verstoffwechslung der Fructose - muss über den Urin ausgeschieden werden. Demzufolge werden die Nieren durch ein grosses Harnsäureaufkommen ganz besonders belastet.

Bleibt der Harnsäurespiegel über eine längere Zeit erhöht, können sich nadelförmige Harnsäure-Kristalle bilden, die zur Schädigung der Nieren führen. Es kommt zu einer eingeschränkten Nierenfunktion, wodurch die unverzichtbare Entsäuerung und Entgiftung des Körpers über den Urin nicht mehr im erforderlichen Mass gewährleistet ist.

In den Nieren findet u. a. auch die Umwandlung des Vitamin-D in seine aktive Form (Calcitriol) statt. Eine zu hohe Harnsäuremenge in den Nieren blockiert jedoch diesen wichtigen Vorgang.

Es entsteht ein Vitamin-D-Mangel der u. a. auch verhindert, dass ausreichende Mengen Calcium in die Knochen gelangen können. Daher kann ein hoher Fructoseverzehr auch zur Entstehung von Osteoporose beitragen, wie Studien belegen.

Fructose macht dick

Wie Sie bereits wissen, wird Fructose in der Leber zu Fett abgebaut. Ein Grossteil des auf die Weise entstandenen Fettes gelangt zurück in den Blutkreislauf und erhöht hier nicht nur die Blutfett- und Cholesterinwerte, sondern wird zudem noch in den Fettdepots eingelagert.

Alleine diese Tatsache zeigt bereits, dass regelmässiger Fructoseverzehr das Gewicht ansteigen lässt. Aber es gibt noch weitere Faktoren im Zusammenhang mit dem Fructosekonsum, die unweigerlich zu einer Gewichtszunahme führen.

Hoher Insulinspiegel verhindert Fettabbau

Wie bereits geschildert, kann ein erhöhter Frcutoseverzehr zur Insulinresistenz führen. In dieser Situation reagieren die Körperzellen nicht mehr auf das Insulin, so dass grosse Mengen davon im Blut verbleiben.

Ein hoher Insulinanteil im Blut signalisiert dem Gehirn, dass gleichzeitig auch ausreichend Glucose zur Energieversorgung der Zellen bereit steht.

Das ist so weit auch richtig, doch leider gelangt die Glucose aufgrund der Insulinresistenz nicht in die Zellen. Diese Information hat das Gehirn jedoch nicht, daher wird auch die Fettverbrennung als alternative Energieversorgung nicht veranlasst.

Somit hemmt ein hoher Insulinspiegel den Fettabbau, was letztlich ebenso zur Gewichtszunahme führt wie die Tatsache, dass ein Übermass an untätigem Insulin im Blut die Leber veranlasst, Zucker in Fett umzuwandeln.

„Der Umfang dieser Lipogenese* wurde lange unterschätzt“, meint Andreas Pfeiffer, Stoffwechselexperte an der Charité in Berlin.

* Lipogenese: Der Aufbau von Depotfett in Form von Triglyceriden im Fettgewebe

Fructose blockiert das Sättigungsgefühl

Ein weiterer Mechanismus, den die Fructose in Gang wirft und der eine Gewichtsabnahme vereitelt, ist die blockierte Sättigung.

Leptin ist ein Hormon, das hauptsächlich in den Fettzellen produziert wird. Eine seiner Aufgaben ist es, als Signalmolekül dem Gehirn zu vermitteln, wie gut die Fettdepots gefüllt sind. Sind ausreichend Fettreserven vorhanden, hemmt Leptin das Hungergefühl.

Ein übermässiger Fructosekonsum kann nun auch zu einer Leptinresistenz führen. Das bedeutet, dass die Signalübertragung des Sättigungsgefühls nicht mehr funktioniert. Der Körper reagiert nicht mehr auf dieses Hormon, wodurch das Sättigungsgefühl ausbleibt. Das hat ein Forscherteam an der University of Florida in einer Studie aus dem Jahr 2008 herausgefunden.

„Die Studie hat gezeigt, inwieweit überdurchschnittlicher Fruchtzuckerkonsum in Verbindung mit der zunehmenden Fettleibigkeit steht“, erklärt Alexandra Shapiro, die Leiterin dieser Studie.

Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2013 zeigte ebenfalls, dass die Probanden nach fructosereichen Mahlzeiten kein Sättigungsgefühl verspürten.

Damit konnte eindeutig belegt werden, dass Fructose in dreierlei Hinsicht dick macht:
  1. Fructose wird in Fett umgewandelt und in den Fettdepots gespeichert.
  2. Fructose verhindert die Fettverbrennung bei gleichzeitig vermehrtem Fettaufbau.
  3. Fructose blockiert das Sättigungsgefühl.
Fructose fördert die Entstehung des metabolischen Syndroms

Das metabolische Syndrom bezeichnet eine Kombination verschiedener Symptome, die gleichzeitig auftreten und zusammen ein enormes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen darstellen.

Zu diesen Symptomen zählen
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Insulinresistenz (bzw. Diabetes)
  • Fettstoffwechselstörungen
Ein hoher Fructoseverzehr beschleunigt die Entstehung aller vier Faktoren und fördert so die Entstehung des metabolischen Syndroms.

Zu dieser Überzeugung gelangte auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), nachdem es sich eingehend mit dem Thema Fructose als alternatives Süssungsmittel für Diabetiker beschäftigt hatte.

Das BfR stellte fest, dass die Verwendung von Fructose für den Diabetiker gesundheitliche Nachteile bringt. So konnten zahlreiche Studien belegen, dass Fructose Adipositas fördert und die Entstehung des metabolischen Syndroms, das in engem Zusammenhang mit Diabetes mellitus Typ 2 zu sehen ist, begünstigt.

Diese "gesundheitlichen Nachteile" beschränken sich selbstverständlich nicht auf Diabetiker. Was also kann man tun, um Fructose nur in möglichst geringen Mengen zu verzehren?

Obst und Gemüse sind trotz enthaltener Fructose gesund!


Noch nie zuvor wurde so viel Fructose konsumiert wie heute und das liegt sicher nicht an einem übermässigen Verzehr von Obst und Gemüse.

Diese Lebensmittel zählen trotz der enthaltenen Fructose nach wie vor zu den gesündesten aller Lebensmittel. Daher sollten ausschliesslich Menschen mit einer Fructose-Intoleranz den Verzehr stark einschränken beziehungsweise - je nach persönlicher Fructose-Toleranz - auf Früchte vollständig verzichten.

Gesundheitliche Probleme bereitet die Fructose jedoch erst, seit sie in isolierter, konzentrierter Form Verwendung gefunden hat. Der Konsum immer grösserer Mengen raffinierten Haushaltszuckers sowie die unzähligen mit Fructose gesüssten Fertigprodukte machen uns Menschen krank.

Wie umgeht man Fructose?

Mit drei ganz einfachen und leicht umsetzbaren Massnahmen:

1. Fructose meiden

Haushaltszucker reduzieren: Schränken Sie Ihren Zuckerkonsum bewusst und konsequent ein. Denn auch der Haushaltszucker besteht bekanntlich zur Hälfte aus Fructose.

Fertigprodukte mit Fructose meiden: Lesen Sie überdies die Inhaltsangaben auf den Etiketten aller Fertigprodukte, die Sie kaufen. Meiden Sie daraufhin jene Fertigprodukte, die Fructose oder Fructosesirup enthalten.

Fruchtsäfte nur sparsam trinken: Trinken Sie von Obstsäften - auch wenn diese frisch gepresst sind - nur dann und wann ein Glas, aber nutzen Sie Fruchtsäfte nicht als Alleingetränk, auch nicht als Schorle. Denn über das Trinken von Fruchtsäften kann man schnell eine grosse Fructosemenge zu sich nehmen, die man allein über das Essen von Früchten nur schwer erreichen würde.

Ein Liter Fruchtsaft (oder mehr) ist schnell getrunken. Darin jedoch sind - je nach Saftgehalt des verwendeten Obstes - 2 bis 3 Kilogramm Früchte und natürlich auch deren Fructose enthalten.

Entsprechend fructosereich sind auch die im alternativen Handel oft als gesunde Süssungsmittel angebotenen Dicksäfte aus Äpfeln oder Birnen. Diese sollten besser durch jene Dicksäfte bzw. Sirupe ersetzt werden, die wir weiter unten aufführen.

Honig nur in kleinen Mengen verwenden: Honig enthält meist mehr Fructose als Glucose und sollte daher sparsam verwendet werden. Je flüssiger ein naturbelassener Honig überdies ist bzw. je länger er während der Lagerung flüssig bleibt, umso höher ist sein Fructosegehalt.

Agavendicksaft meiden: Agavendicksaft besteht zu über 80 Prozent aus Fruchtzucker, enthält also viel mehr Fruchtzucker als Honig und ist daher - wenn man Fructose meiden möchte - nicht so ideal oder sollte wirklich nur in kleinen Mengen, aber sicher nicht zum Backen oder als Brotaufstrich oder als Marmeladensüsse eingesetzt werden.

Fructosearme Sirupe sind hingegen beispielsweise Reissirup, Yaconsirup oder Gerstenmalzsirup.

Trockenfrüchte in gemässigten Mengen verzehren: Trockenfrüchte sind ebenfalls fructosereich, stellen in kleinen regelmässigen Mengen aber kein Problem dar. Wer jedoch täglich mehrere hundert Gramm Trockenfrüchte isst, nimmt mit Sicherheit zu viel Fructose zu sich.

2. Fructose übersäuert den Körper - Entsäuern Sie ihn

Wie Sie wissen, trägt die durch den Abbau von Fructose anfallende Harnsäure zu vielen Krankheiten bei. Neben den von uns erwähnten gibt es noch zahlreiche weitere Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose, Arthritis und viele mehr, die aufgrund eines hohen Harnsäureaufkommens entstehen können.

Daher lautet unsere zweite Empfehlung: Helfen Sie Ihrem Körper dabei, dieses Übermass an Säuren schnellstmöglich auszuleiten, z. B. mit einer Entsäuerung, die einerseits die Säureausleitung forciert und andererseits das mit einer Übersäuerung einhergehende Basendefizit ausgleicht.

Eine solche Entsäuerungskur können Sie leicht in Ihren Alltag integrieren. Auch Berufstätige können diese Kur problemlos durchführen.

3. Fructose führt zur Dysbakterie - Bauen Sie Ihre Darmflora auf

Da ein übermässiger Fructoseverzehr den Darm schädigt und das Darmmilieu so verändert, dass die nützlichen Darmbakterien darin kaum überleben können, lautet unsere dritte Empfehlung:

Bauen Sie Ihre Darmflora auf, indem Sie Ihrem Darm die fehlenden nützlichen Bakterien zuführen. Auf diese Weise lässt sich innerhalb von drei bis sechs Monaten wieder ein gesundes Darmmilieu herstellen - natürlich nur, wenn gleichzeitig eine gesunde basenüberschüssige Ernährungsweise praktiziert wird.

Die Vorgehensweise ist denkbar einfach. Wie es genau funktioniert können Sie hier nachlesen.

Und wenn Sie Lust auf weitere Informationen über alle anderen Zuckerarten haben, sollten Sie auch unser Zuckerlexikon lesen.

Quellen und weitere Infos: