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Eine Aachener Polizeianwärterin ist offenbar von mehreren ihrer Kommilitonen rassistisch angefeindet worden. Nach der Suspendierung eines 19-Jährigen ist nun ein weiterer Kursteilnehmer vom Dienst freigestellt worden.

Aachen - Der Fall von rassistischen Anfeindungen gegen eine Polizeianwärterin an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW in Aachen weitet sich aus. Nun ist ein zweiter Kursteilnehmer vom Dienst suspendiert worden. Der 22-Jährige aus der Region Aachen soll fremdenfeindliche und rassistische Bilder in der nicht-öffentlichen WhatsApp-Gruppe des Ausbildungskurses versendet haben, teilte die Aachener Polizei mit. Er gilt als Mitläufer.

Haupttäter soll ein 19 Jahre alter Polizeianwärter sein, der bereits in der vergangenen Woche suspendiert worden war. Er soll seine Kommilitonin mit fremdenfeindlichen Äußerungen beschimpft, sie in sozialen Netzwerken gemobbt und ein Hakenkreuz in ihren Textmarker geritzt haben. Die Beschuldigten und das mutmaßliche Opfer hatten denselben Studienkurs besucht. Beide Täter seien bisher nicht in organisierten Strukturen der rechten Szene aufgetreten, heißt es.

Aufgedeckt wurde der Fall nach Polizeiangaben durch einen aufmerksamen Kommilitonen, der die rassistischen Angriffe bemerkte und seinen Kollegen anzeigte. So couragiert sind aber offenbar nicht viele in dem Studienkurs: Außer den beiden Suspendierten stehen den Angaben zufolge noch weitere Kursteilnehmer im Visier der Ausbilder. Sie müssten nun erklären, warum sie das Opfer nicht verteidigt und ihre Vorgesetzten nicht informiert hätten. Disziplinarische Maßnahmen wurden angekündigt.

jbe/dpa