Neuste Forschungsergebnisse bestätigen altes Imkerwissen: Honigbienen sind schlauer als dies bislang vermutet wurde. Die neue neuen Erkenntnisse Magdeburger Neurobiologen sind zugleich auch für die Roboterforschung interessant.
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© A. Müller, grewi.deSymbolbild: Biene beim Nektarsammeln.
Magdeburg (Deutschland) - Wie das Team um Evren Pamir vom Leibniz-Institut für Neurobiologie im Fachjournal Frontiers in Behavioral Neuroscience berichtet, hat ein Forschungsverband mit Wissenschaftlern aus Berlin, Konstanz und Würzburg aktuell Lernprozesse bei fast 3300 Honigbienen untersucht.

"Beim assoziativen Lernen wird ein Duftreiz mit einer Zuckerbelohnung gekoppelt", erläutern die Forscher. "Stecken die schwarz-gelben Insekten bereits beim Wahrnehmen des Geruchs ihren Rüssel heraus, haben sie die Verbindung von Duft und Belohnung hergestellt." Oft seien bei diesem Training viele Wiederholungen nötig bis die Tiere die Verknüpfung erlernt haben.

In ihrer aktuellen Studie konnten die Forscher nun jedoch zeigen, dass schon einzelne Versuche ausreichen können, um ein solches Lernen bei Honigbienen zu erzeugen. "Bienen lernen noch schneller als wir bisher immer vermutet haben", erklärt Pamir. "Außerdem wissen sie 24 Stunden nach einer einzelnen Duft-Zucker-Paarung immer noch, dass der wahrgenommene Geruch mit einer Zuckerbelohnung verbunden ist."

Die somit erkannten neuronalen Mechanismen, die das Lernverhalten der Bienen steuern, können auch für die Informatik genutzt werden und sollen in ein aktuelles Projekt einfließen, das derzeit auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird: "Insekten inspirieren Roboter: Über die Rolle von Gedächtnis bei der Entscheidungsfindung", hat zum Ziel, Roboter zu entwickeln, deren Schaltkreise von neuronalen Mechanismen bei Insekten abgeleitet sind und die Aufgaben selbständig lösen können.

Quelle: lin-magdeburg.de